Träume?
Ja klar :)
Du
Das kleine Bücher-Café
Die Roseburg
Das kleine Häuschen unter uralten Bäumen, Sitzgelegenheiten. Für Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Für den Blick in die Mittagssonne.
Umsäumt von einem Garten voller duftender Blumen und alten Stauden. Kräuter.
Liebstöckel und Beifuß, Dill und
Schnittlauch, Petersilie, roter Basilikum, Minze, Salbei und Rosmarin und Wiesen voll Löwenzahn.
Eine blaue Bank unterm Rosenbogen.
Landschaft
Wo Brennnesseln Wiesen säumen und es im Sommer nach Heu duftet.
Wo Schmetterlinge sich tummeln und im Frühjahr der Flieder blüht.
Wo Bäume unter Schneemassen knarzen und während der Schneeschmelze Märzbecher zaghaft einen Blütenteppich ins junge Grün malen.
Wo buntes Laub im Herbstwind von den Bäumen tänzelt und Kastanien prall und reif auf die Erde
fallen.
Dieses kleine Haus und Düfte, die durch die Jahreszeiten gleiten.
Frischer Schnee
Erstes zartes Grün
Diese Mischung aus Sonne, Wind und frisch gewaschener Wäsche, die fröhlich auf der Leine flattert.
Feuchtes Laub, durch das Pilze ihre Köpfchen stoßen.
Grenzenlos, gewährt dieses Idyll Tieren Zugang und im klaren See spiegeln sich die Farben des Himmels.
Eine Bank, ein Tisch, Stifte in allen Farben, ganz viel Papier.....
Sonnenuntergänge und
Du
Bis bald lieber Traum
die Entfernung zwischen uns wird immer kleiner
Ich freue mich auf Dich
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Den Brief schrieb ich am 6. Juli 2014 beim Projekt 30 Tage ~ 30 Briefe …. UNABSEHBAR mein Umzug. Den ich innerlich noch immer verweigerte.
Doch zwei Menschen in meinem Umfeld glaubten an eine wunderschöne Wohnung für mich. Raus aus dem Mief des
Altbau´s in dem ich noch bis Februar 2015 wohnen würde.
Mir kam es absurd vor, diese – meine Burg zu verlassen. War sie mir doch Schutz vor so vielem.
Doch dieser Schutz war nicht mehr nötig.
Auf dem Wohnungsmarkt sah es nicht so gut aus. Somit hatte ich immer eine kleine, wenn auch recht dürftige Ausrede parat. Wissend – dieser Umzug lässt sich nicht vermeiden.
Trotz eines Hinweises an meinen Vermieter blieb die Situation mit meinem „stinkenden Untermieter“ recht stabil. Schwaden von unangenehmen Düften zogen durch die alte Dielung, durch den
gesamten Hausflur und sogar der Balkon wurde verpestet vom Mülldeponiegeruch der unter mir liegenden Wohnung.
Aber da waren die Sonnenreflektionen über den Tag, die sich wundervoll an meinen Wänden ihren Platz suchten und meine „Stadtbäume“, da war mein Kiez, den ich mir so langsam erobert hatte. Die Anbindung an ein gutes öffentliches Verkehrsnetz und die nahe gelegene Einkaufsmöglichkeit.
DAS alles sollte ich aufgeben? Aufgeben, weil jemand unter mir soff und rauchte wie ein alter Kesselflicker. Sollte ich mein Leben wieder einmal wegen einem Trinker auf den Kopf
stellen und „gehen“?
In mir verweigerte sich alles, trotzte und wehrte sich. Mein Denken blieb starr. ICH wollte nicht wieder Verlierer sein.
Und so blieb ich verbohrt und beharrlich.
Die Zeit floss dahin, es wurde Spätsommer und meine Wegbegleiterin nahm mich beiseite und sagte zu mir... „man merkt gar nicht, dass sich sich noch immer gegen den Umzug sträuben!“ DAS gab mir dann doch zu denken und ich änderte langsam meine Blickwinkel. War es nicht vielleicht eine Chance mich zu verbessern?
Meine beiden Lebensbegleiterinnen blieben beharrlich, glaubten an den
Umzug und meine geliebte „Windgesprächepartnerin“ sagte immer wieder, „ich wünsche mir als Abschiedsgeschenk einen Neuanfang für sie - eine Wohnung!“
Ich sah mich auf dem Wohnungsmarkt um, doch die Angebote entsprachen nicht so meinen Vorstellungen und so wurde es Frühherbst als mich ein Anruf erreichte und noch ehe ich richtig abnahm, fühlte ich, dass Veränderungen auf mich zukommen würden.
Ohne ein Hallo, ertönte die Stimme meiner Frau S. , „wir schauen uns am kommenden Dienstag eine Wohnung an!“
Keine weiteren Infos, weder wo die Wohnung ist, noch Größe und andere
Befindlichkeiten. Doch mein Herz brannte. Von dem Augenblick an, als ich hörte, wir schauen uns eine Wohnung an, wusste ich DIE, oder keine!
Die Infos bekam ich dann per Mail. Kleine Wohnung, sechster Stock, am Rande der Stadt.
SECHSTER Stock? ICH? Nicht einmal bei dieser Information hörte die Zuversicht auf und der Dienstag kam.
Aufgeregt stieg ich in das Auto von Frau S und wir fuhren der Wohnung entgegen. Am Himmel gab es Wolken, die wie eine Art Wegweiser von meiner alten Wohngegend bis an den Stadtrand unsere Fahrt begleiteten. Der Tag war sonnig und warm. Ein Septembertag, der noch
einmal so richtig mit Sommerwetter prahlte.
Die Gegend war dann doch im ersten Moment etwas befremdlich. Neubauten. Rundherum kleine „Sechsstöcker“ , nur wenige Hochhäuser.
Und GRÜN, Bäume, Rasen, gepflegte kleine Beete und die Müllcontainer alle hinter Begrünung verborgen.
Eine kleine schmale Straße führte zu dem Haus in dem die anzusehende Wohnung sich befand. Schmal bedeutete, der Verkehr war dementsprechend reduziert. Bisher hatte ich in einer Straße mit Kopfsteinpflaster gewohnt. Der Verkehr schepperte durch die Straße und war an
manchen empfindsamen Tagen fast unerträglich laut.
Der kleine Turm machte einen netten Eindruck und die bezaubernde kleine Parkanlage war beeindruckend.
Mit einem Fahrstuhl ging es nach oben und noch bevor ich mich dann im Zimmer umsah, ging es auf den Balkon meine „Höhenangst“ testen.
Schon beim betreten des riesigen Balkons war ich begeistert, ich trat zwar mit wackeligen Beinen und sehr vorsichtig an die Brüstung, doch der Blick auf auf den Krummen Pfuhl warf dann alle Bedenken wegen der Höhe über
Bord. Und ich wusste sofort …. da am Küchenfenster wird meine Staffelei stehen. (LACH, ich hatte noch gar keine )
Die „eigentliche“ Wohnung war ein wenig kleiner als meine, ein paar Quadratmeter fraß der Balkon :)
Doch das waren nur noch Nebensächlichkeiten.
Ich war verliebt, verliebt in diese Wohnung und ich wäre am liebsten gleich da geblieben.
Noch hatte ich ein paar Bedenken wegen der Sonne. Mein Balkon zeigt nach Norden, doch heute...... JETZT
…
sind auch diese weg. Schon im Winter, nach meinem Einzug war ich fasziniert, wie sich mir die Sonne bemerkbar machte und jetzt mit dem Fortschreiten der Jahreszeiten bin ich immer begeisterter.
Abends kann ich der untergehenden Sonne lange zusehen und an guten Tagen, leuchtet der Himmel bis 22.30 Uhr in den schönsten Rottönen. Sogar noch länger …..
Morgens dann kitzelt mich ein vorwitziger Sonnenstrahl und lockt mich zum Sonnenbaden und Sonnenenergie tanken auf den Balkon ….
Tiere? Ja die finden sich hier auch und Schnee hab ich auch schon erlebt, Stürme
Windstille
Regen
Meinen Westflügel hat die Sonne erobert. Am Morgen sitze ich in der einen „Ecke“ meines Balkons und am Abend gibt es die Sonnuntergangsecke :)
Frühstückszimmer, Westflügel, Sonnenuntergangslounche … den Blick auf den Pfuhl … und etwa fünfhundert Meter weiter befindet sich schon „Feld,Wald und Wiese“
Lawendelduft zieht aus dem kleinen Park durch die Anlagen, auf meinem Balkon blühen Blumen. Meine Rose hat sich entfaltet und … im Pfuhl spiegelt sich der Himmel ..
DANKE an ALLE die mir in der
Umzugszeit Mut gemacht haben ...
mit Rat und Tat zur Seite standen und immer wieder Worte fanden mich aufzubauen ...
Ich genieße alles ..jeden Tag staune ich auf´s neue!
Träume werden wahr!
(Gerade eben ...)