Monsieur claudet
Mit den Vorgaben von FB 41
Bild Nummer 2:
Mann auf einer Brücke unter einer Laterne
Vorgegebene Wörter:
+KATAKOMBEN ,+ BEGRABEN, +BELAUSCHEN,+ KERZENWACHS,+ QUERULANT, +HUMMEL, +BÜSTENHALTER,+ DIAPHRAGMA,+ LOHNSTEUERJAHRESAUSGLEICH
monsieur Claudet - die nacht des jägers
Monsieur Claudet steht, wie fast immer in der letzten Zeit, unter der Laterne auf einer der berühmtesten Brücken seiner Heimatstadt. Die Hände tief in den Taschen seines alten Trenchcoats versenkt, den Hut deutlich ins Gesicht gedrückt, erwartet er den Boss. Er hat sich mit ihm verabredet, um einige Auskünfte über das Rotlichtmilieu zu erhalten.
Der Boss, das ist der Zuhälter, der unter anderen die „KATAKOMBEN“ betreibt. Bei seinen Mädchen ist er bekannt dafür, dass sie eine ordentliche Bezahlung erhalten und
die Freier sich absolut korrekt verhalten. Neulich jedoch gab es Stunk. Einer der Freier, der sich HUMMEL nennt und auch ein alter QUERULANT ist, hatte die halbe Nacht bei jener Blondine verbracht, die für ihre Netzstrümpfe und den feuerroten BÜSTENHALTER bekannt ist. Was in jener Nacht geschah, darüber will Claudet Informationen. Hummel gehört zu den meist gesuchten Menschenhändlern im Revier.
Da der Boss für seine Pünktlichkeit bekannt ist, wird der Inspektor nervös. Eine halbe Stunde wird der Wartende noch zugeben, danach wird er ihn in einem anderen Klub der Stadt aufsuchen. Plötzlich vernimmt der Inspektor in der Stille der Nacht ein Geräusch
von unter dem Brückenbogen, über dem er seinen Warteplatz hat. Er muss sich gar nicht weit über das Brückengeländer beugen, um das Gespräch BELAUSCHEN zu können. Die Stimmen der beiden kann er leicht auseinanderhalten. Es ist der Boss und eine Frauenstimme.
„Mädchen, du solltest endlich mit der Wahrheit raus. Sonst kann ich dir nicht mehr helfen. Was ist mit der HUMMEL gewesen?“
Heftiges Schluchzen, dann: „Diese Drecksau, er wollte kein Kondom nehmen. Ich hab ihn zwingen wollen, aber dann meinte er, es würde mir nicht helfen. Er würde andere Wege kennen, um mich zu infizieren. Zum
Glück hatte ich noch mit dem DIAPHRAGMA vorgesorgt. Aber das hat er natürlich bemerkt und ist dann ausgerastet. Er hat mich sogar geschlagen. Schau mich bloß an, überall habe ich blaue Flecken. So kann ich nicht mehr arbeiten. Ich konnte ihn dann mit Hilfe von Pat rauswerfen. Zum Schluss rief er mir noch zu, ich solle mich lieber gleich BEGRABEN lassen.“ Jetzt wieder heftiges Schluchzen.
„Hat er in dieser Nacht deine Arbeit wirklich nicht angenommen?“
„Nein, weil es gar nicht so weit gekommen ist. Pat war sofort zur Stelle, nachdem ich den versteckten Alarmknopf betätigt hatte.“
„Mädchen, geh zu meinem Auto und warte dort auf mich. Verriegle aber die Tür sorgfältig. Ich werde gleich nachkommen. Sagen wir, in 5 Minuten.“
„Chef, ich kann das nicht. Hummel hat mir geschworen, dass er mich auf Schritt und Tritt verfolgen wird.“
„Dann warte hier auf mich. Hier bist du sicher. Versprochen.“
Zitternd wartet das Mädchen im Schatten des Brückenbogens, während der Boss auf der eisernen Leiter, die an dem Pfeiler befestigt ist, zu Inspektor Claudet hinaufsteigt.
„Ich hoffe, Sie haben alles gehört, Inspektor.“
„Ja, Boss, alles. Dann können wir die Falle zuschnappen lassen.“
Plötzlich der Schrei einer Frau von unten:
„Aua, du Sau. Heißes KERZENWACHS!“
Auf diesen Ruf hin stürmen einige Polizisten aus ihren Verstecken und nehmen die Hummel fest. Da meint Claudet trocken:
„Der braucht keinen LOHNSTEUERJAHRESAUSGLEICH mehr zu machen.“
©HeiO 06-06-2015