Fantasy & Horror
DIE HALLOWEEN-PARTY - Kurzgeschichte mit den Vorgaben von FB 41

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"Es muss nicht immer Kaviar sein ..."
Veröffentlicht am 05. Juni 2015, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: lassedesignen - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
Es muss nicht immer Kaviar sein ...

DIE HALLOWEEN-PARTY - Kurzgeschichte mit den Vorgaben von FB 41


Vorgegebene Wörter:


KATAKOMBEN, BEGRABEN, BELAUSCHEN, KERZENWACHS, QUERULANT, HUMMEL, BÜSTENHALTER, DIAPHRAGMA, LOHNSTEUERJAHRESAUSGLEICH


Vorgegebene Bilder:


*Gestalt mit Hut im Regen *Frau mit Netzstrümpfen und Corsage auf dem Bett *Schattenbild: Mann auf einer Brücke an eine Laterne gelehnt

die halloween-party

„Die Nacht des Jägers“ war das diesjährige Motto für die Halloween-Party des Finanzamtes. Die zahlreichen Mitarbeiter hatten all ihre Formulare und Lohnsteuerjahresausgleiche und Wer- weiß-was-noch-Alles, bei Seite gelegt und sich zum Feiern verabredet.


Heimtückischer Weise hatten die Organisatoren einen alten Bierkeller im Burgberg gemietet. Der Keller war allgemein als Katakomben bekannt. Er war mit schwarz-weißen Bildern aus alten Filmen dekoriert worden. Unter anderem mit den Bildern einer Blondine in Netzstrümpfen und

Corsage, sehr sexy auf einem Bett drapiert. Andere Fotos zeigten schemenhafte Gestalten mit großen Hüten im strömenden Regen. Wieder andere Bilder stellten Männer auf diversen Brücken der Stadt dar, lässig an Laternen gelehnt, als ob sie in finsterer Nacht auf leichte Mädchen warten würden.


Die Beleuchtung des alten unterirdischen Gemäuers bestand aus aufgestellten Teelichten in roten Gläsern und schmiedeeisernen Kerzenhaltern an den Wänden, von deren brennenden Kerzen das heiße Kerzenwachs tropfte. Dazu gesellten sich noch künstliche Spinnenweben und Spinnentiere und andere Höhlenbewohner. Die Atmosphäre war schaurig-schön zu

nennen

. Nach und nach traf die Schar der illustren Gäste ein, unter die sich auch der versierte Kriminalkommissar Claudet gemischt hatte. Er war von seinem Freund, dem Präsidenten des Finanzamtes, eingeladen worden. Alle Gäste hatten sich dem Thema entsprechend verkleidet. Die Damen trugen bevorzugt kleine Nichtse zu Netzstrümpfen und schwarze oder rote Büstenhalter und Spitzenhöschen unter weiten Zauberumhängen. Die Herren glänzten in Spiderman-Anzügen oder Harry-Potter-Kutten mit Zauberhüten. Dazu waren auch Hexen zu finden, die es sich nicht nehmen ließen, ihre Haustiere in Form von Kröten,

Raben, Katzen oder Flattertieren mitzubringen.


Blutrünstige Musik säuselte aus den versteckten Lautsprechern. In den Nischen der alten Felsenkeller standen schwarze Betten mit roten Laken einladend vorbereitet. Das intime Flüstern der verliebten Paare indes konnte man an bestimmten Stellen des Kellers belauschen.

Natürlich ging es unter den gegebenen Umständen heiß her. Dafür sorgten auch die ausgefallenen Getränke, welche die Bar anzubieten hatte: Spinnendrüsensaft, Hexenblut, Zaubertrank nach Miraculix, Grünen Eierstich, Blaues Blut und wie sie alle

hießen. Auch die Snacks brauchten sich nicht zu verstecken: unter anderen schwarze Spaghetti mit Rinderaugen, Liebeskoteletts und Schlangensteaks in Tintensoße.

Zu vorgerückter Stunde hatten sich Paare oder Dreiergruppen gefunden und die Nischen mit den Betten waren belegt. Claudet stand an der Bar und schlürfte genüsslich seinen Moritatencocktail, als er hörte, wie eine Dame meinte:

„Heute habe ich mein Diaphragma vergessen. Wenn Dich das nicht stört …“


„Aber Hummelchen, dann musst Du eben deine Unschuld begraben“, hörte man den Finanzpräsidenten sagen, der sonst als steter

Querulant bekannt war.

In diesem Augenblick erschallte von irgendwoher im unterirdischen Gemäuer ein Mark erschütternder Schrei. Tumultartig verließen die Gäste die Katakomben. In einer der Nischen fand man die Leiche einer schönen Blondine, von einem Zauberstab durchbohrt.

Nun begann die Arbeit von Inspektor Claudet, den man auch den Jäger der Nacht nannte.

©HeiO 05-06-2015

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Albatros99 Huch, ich graul mich, dabei wollte ich gerade genüsslich ein Ochsenauge ausschlürfen. Die haben wir früher beim Studium immer aufgeschnitten, auch waren das noch Zeiten!
Liebe Grüße
Christine
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Ich hoffe, das Ei hat trotz allem geschmeckt! ... Grinsegrins! Und vielen Dank!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Auch das wieder genial geschrieben.
Lieben Gruß Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS vielen Dank für so viel Lob!

LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Tiefschwarze Grüße, schaurig-schöne Story. Herbsttag
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Danke, ich freue mich sehr!

LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks witzige Pointe.. jaja, so gehts mit diesen Damen und Herren :-) unterhaltsam
lg der Tintenklecks
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NORIS Man kann sich wirklich nur wundern, nicht wahr?
danke fürs Lesen und den neutten Kommentar!

LG Heidemarie
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