Kretariana
Sacht treibt die Barke aus dem Hafen,
auf Felsen hoch ein weißes Haus,
das dort längst schon ausgeschlafen,
schaut sehnsuchtsvoll auf´s Meer hinaus.
Aphrodites Hauch in jedem Winde
und aus der Landschaft Rhea lacht,
bald werd ich drehn die Ankerwinde,
bis Inselhalt wird sein vollbracht.
Dort, nun weit von Heimatzonen,
möcht frei ich sein und ohne Hast,
dass alle Fahrten endlich lohnen,
nur du als Goldstück mein Ballast.
Spür Zauber im Zypressenlicht,
unendlich Glück schließt mir den Mund,
neues Leben aus dem Herzen bricht,
schon suchen Wurzeln deinen Grund.
Unsere Seelen weiße Möwen –
auf dem Flug zum Himmelstrand.
© ths 5 / 2015