Biografien & Erinnerungen
Wie das Leben so läuft!

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"Wie das Leben so läuft!"
Veröffentlicht am 27. Mai 2015, 12 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
© Umschlag Bildmaterial: Elena Okhremenko - Fotolia.com
http://www.mystorys.de
Wie das Leben so läuft!

Wie das Leben so läuft!


Wie das Leben so läuft!


Geboren in einer Kleinstadt  

mitten im Sommer, mitten im Nirgendwo.

Als Wunschkind von tollen Eltern, 

hatte ich einen guten Start ins Leben.

Ich wuchs heran, wie man das halt so macht nachdem man geboren wurde und genoß meine Kindheit so wie es sein sollte.

Im Alter von 11 Jahren beschloß dann meine Bauchspeicheldrüse, dass sie nicht mehr mitmachen wollte. Ich bekam Diabetis. Was ja zu einem süssen Jungen dazugehört.



Als junger Mensch ist man ja flexibel und macht einfach mit. Der Zucker bleibt ja da, auch wenn man sich nicht um ihn schert. Führerschein und Ausbildung klappten und das Leben ging weiter. Arbeit, Party, Arbeit, Party und wenn es gut lief, auch mal Party, Party, Party und Arbeit.


Dann eines Morgens, ein schwarzer Punkt im Sichtfeld, aber wer geht schon wegen einem Punkt zum Arzt? Ok, 2 Wochen mit einen Punkt im Auge...hm… vielleicht doch mal den Arzt fragen.


Er schaute es sich an und stellte fest, dass die Netzhaut etwas kaputt ist, aber eine kleine OP und die Sache sollte erledigt sein. Gesagt getan, eine Woche später wurde die OP durchgeführt. 5 Tage danach war der Punkt im Auge weg, gemeinsam mit der klaren Sicht.

Nach etwa 20 mal lasern war es besser, so dass ich so gut sehen konnte, wie es eben noch möglich war. Mit der schwindenden Sehkraft sahen allerdings auch die Frauen besser aus, also kein Grund sich zu beschweren.

 

Jahre später packte mich die Grippe, die ja jeden irgendwann mal heimsucht. Also

nichts Schlimmes. Kennt ja jeder. Ein paar Tage Bettruhe und die Sache ist gegessen. Soweit die Theorie. 

Nach mehreren Tagen war klar, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht, denn es wurde nicht besser. Ich konnte nicht mehr aufstehen, geschweige denn laufen. Alles fiel mir schwer. 


Ich fühlte mich wie ein Betrunkener mit gebrochenen Beinen.Dazu kam auch noch erschwertes Atmen und doppeltes Sehen.


Der männliche Verstand schaltete sich schließlich ein und entschied vorsorglich mal einen Arzt aufzusuchen.

Dieser vermutete, dass es die Augen sind. Also wurde ich in eine Klinik gebracht, die grösser war, als mein ganzer Wohnort!


Ein Augenarzt war schnell gefunden und stellte mit nur 4 Worten die erste Diagnose: "Der ist hier falsch!“ Also ab in die Notaufnahme und vorsorglich bekam ich erst mal einen Tropf mit einem Liter Kochsalzlösung. So begann meine erste Nacht im Krankenhaus, ganz allein auf der Intensivstation.


Allerdings gab es dort hübsche Schwestern und durch mein doppeltes sehen waren das auch noch alles

Zwillinge! ;-) Nach Tagen der intensiven Untersuchungen stand die Diagnose dann endlich fest. Ich hatte mehrere Schlaganfälle erlitten und eine Lungenentzündung. Hätte ich noch einen Tag länger gewartet, hätte sich die Fahrt ins Krankenhaus erübrigt.Passiert halt mal.. Dumm gelaufen...


Nachdem ich das Laufen wieder erlernt hatte, ging es dann bergauf. Nach über einem Monat im Krankenhaus und der Rehabilitation, war die Freude gross, wieder arbeiten gehen zu können.Leider war dies nur ein kurzer Traum, denn meine Augenprobleme kamen zurück. 


Es folgte eine weitere OP, nur diesmal war es anders, es blieb keine Zeit für eine Vollnarkose. Ok, dann halt nicht. So konnte ich dem Arzt im Notfall bei meiner OP helfen und ihm hilfreiche Tipps geben, denn wer kennt mein Auge besser als ich ;-)


Das Ergebnis der OP war, dass das linke Auge seinen Betrieb komplett einstellte. Auch das nahm ich hin, denn mit dem rechten Auge war die Arbeit wieder in Sicht.Zuhause angekommen der nächste Schock... 


Es wartete leider keine erfreuliche Post auf mich. Auto fahren und Motorrad

fahren durfte ich nun nicht mehr. 


Die nächste schlechte Nachricht lies nicht lange auf sich warten...Bei der folgenden Augenkontrolle stellte man fest, dass ich für die Arbeitswelt nicht mehr tauge. Rente mit 36. Was soll ich sagen, war nicht unbedingt mein Traum.


Meine Freunde fanden das auch nicht so lustig und dachten sich wohl, mit mir kann man nun nicht mehr viel anfangen und meldeten sich immer weniger, bis sie den Kontakt ganz einstellten.


Das Geld war plötzlich auch viel weniger, denn als Rentner hat man nicht

viel. Blöderweise wird ja nicht so viel gezahlt, wie man vorher verdient hat. Das war der Durchbruch, kein Auto, kein Motorrad, keine Arbeit und keine Freunde, das nennt man Erfolg...


Die Nase voll vom Leben bleibe ich nun nur noch zu Hause und verbringe meine Zeit nur noch mit meiner Familie. Das einzige, das mir noch geblieben ist.


Zu guter letzt wurde nun auch noch ein schwerer Nierenschaden festgestellt.

Jetzt muss ich auch noch mehrmals die Woche zur Dialyse....


Ich frage mich wirklich, soll ich

kämpfen oder soll ich lieber aufgeben?

Denn was bleibt mir noch worauf ich mich noch freuen kann...?



Bleifrei



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Immortality Hey! Weiter kämpfen!! Versuch wieder Kontakt mit Freunden aufzubauen. Jeder macht Fehler. Sie waren wahrscheinlich so überfordert wie du mit der ganzen Sache. Deine Geschichte hat mich sehr berrüht! Lass dich nicht unterkriegen!
Vor langer Zeit - Antworten
Mondfeder Solange dich Liebe berührt und deine Liebe andere berührt ist es Kraft die ein und ausströmt.
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Deine Erzählung hat mich tief berührt und ich bewundere dich, dass du noch den Mut hast, wenn auch mit (Galgen)Humor dein Leben zu meistern.
Keiner, der das nicht durchgemacht hat, kann bzw. sollte dir raten wollen, wie lange du kämpfen sollst. Ich würde dies nicht wagen. Stattdessen lasse ich dir eine tröstende Umarmung da.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
merrillius Weiter kämpfen und nie aufgeben. Anderen geht es schlimmer.

LG
Merrill
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Stumme Umarmung.
Angie
Vor langer Zeit - Antworten
Fredericke Du hast selbst gesagt, was dir noch bleibt. Deine Familie. Ist sie es nicht wert, dass du bleibst? Ein schweres Schicksal hast du erlitten, doch du bist nicht allein damit. Es gibt andere, die auch solche Schläge erlitten haben, finde sie, tausche dich mit ihnen aus, denn die verstehen dich besser.
Das mit den Freunden ist leider so. Es gibt so manche, die nur bei einem sind, wenn es einem gut geht. Gehts einem schlecht, dann sieht man erst die wahren Freunde. Traurig aber wahr. Freunde die einen Jahre lang begleitet haben, verschwinden plötzlich. Kopf hoch, du bist ein Kämpfer, sonst hättest du schon viel eher aufgegeben. Hast die Geschichte mit viel Charme und Witz erzählt, obwohl sie gar nicht zum Lachen ist. Find ich klasse.
Lg Fredericke
Vor langer Zeit - Antworten
lachmal  Deine Zeilen Bleifrei berühren mich doch sehr
Ich sage Dir schwimme gegen den Strom !!
Vielleicht beginnt Dein Leben erst dann wirklich,
wenn Du gegen den Strom schwimme ,
wenn Du den Mut finde,
Deiner Krankheit die rote Karte zu zeigst

VLG lachmal
Vor langer Zeit - Antworten
Rosmariesbaby Kennst du das Buch von Margarete Mitchell?
"Vom Winde verweht".
auch sie hat das Schicksal schwer gebeutelt, ähnlich wie bei dir. Sie schrieb das Buch im Rollstuhl, hat nur dieses eine Buch geschrieben, aber was für ein Buch. Millionen von Menschen haben es gelesen, außerdem ist der Papiertaschentuchverbrauch rasant gestiegen, hat den Fabrikanten reich gemacht und vielen Menschen Arbeit gegeben...Ojeh jetzt komme ich ins plaudern, wollte nur sagen...Kämpfe, !!! du hast Talent zum schreiben. Spannend!
Lg Maxi
Vor langer Zeit - Antworten
 Auch wenn es dir wahrscheinlich nichts nützt, sage ich es trotzdem: Es tut mir sehr leid was dir passiert ist.
Das Schicksal ist ein mieser Verräter, und wir wissen nie was uns als nächstes erwartet. Aber genau das ist der springende Punkt! Wir wissen es nicht! Und deshalb kann es doch auch sein dass es für dich wieder bergauf geht :) du musst daran glauben und darfst nie vergessen was du noch hast, zum Beispiel deine Familie! :) Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Und schreibe weiter, veröffentliche alle deine Gedanken, Wünsche und Ängste. Du wirst sehen dass es dir dann leichter fällt es zu verarbeiten.
Ich wünsche dir alles gute dieser Welt und liebe Grüße Lena
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Erschütternd habe ich Deine Geschichte gelesen! Es gibt immer einen Ausweg - unsere Seele zeigt uns über den Körper den Weg in die Bewusstheit! Ich wünsche Dir, dass Du Deine Krankheit mit anderen Augen betrachtest ( Krankheit als Weg von Ruediger Dahlke) ist nur ein Hinweis.
Ich kann mich sehr gut in Dich hineinfühlen, da meine kleine Schwester auch mit 11 Jahren an Diabetes 1 erkrankt ist.
Wünsche Dir alles Gute
liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
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