Kurzgeschichte
Wenn andere sich reinhängen

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"Ich wollte mit ihr unter vier Augen reden, ihre Freundinnen waren dagegen.."
Veröffentlicht am 22. Mai 2015, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Ich wollte mit ihr unter vier Augen reden, ihre Freundinnen waren dagegen..

Wenn andere sich reinhängen

Titel

Zirka eine Woche war vergangen, als ich bei ihr war und ein Gespräch unter vier Augen wollte. Doch ihre Freundinnen, die zu dem Zeitpunkt gerade bei ihr gewesen waren, quakten dazwischen. Mischten sich einfach ein. Beschimpften mich auch noch. Sie hatten von nichts eine Ahnung, aber hängten sich rein. Und was machte meine Dame? Nichts! Ließ sich von denen reinreden. Von ihnen abhalten, mit mir alleine zu reden. Deswegen ging ich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Ich hatte mir nichts vorzuwerfen. Nichts genaues wusste ich. Und das wollte ich klären. Mit ihr allein.

Denn es ging nur sie und mich was an. Niemand anderen. Nur ihr und mir. Wir wären bestimmt immer noch zusammen, wenn sie mit mir allein geredet hätte. Wir hätten alle Missverständnisse und Probleme aus der Welt schaffen können. Aber ich sehe nicht ein, das ich so was vor anderen ausbreite. Vor allem tu ich so was nicht, vor gackernden Hühnern, die einem nicht mal richtig zu Wort lassen. Deshalb war ich dann wortlos gegangen, mit einer stinkwut im Bauch und den Worten: „Ich mach Schluss. Bedank dich bei deinen gackernden Legehennen.“ Seit dem hatte ich mich nicht mehr bei ihr gemeldet und ich habe nichts mehr

von ihr gehört. Mit Unterstützung meiner besten Freunde, überstand ich halbwegs den Trennungsschmerz. Es tat weh. Aber in ihrer Gesellschaft, nicht ganz so sehr, als wenn ich alleine gewesen wäre. Sie gaben sich wirklich Mühe mir beizustehen und mich zu verstehen. Das nenne ich wahre Freundschaft. Eine Woche später stand sie vor meiner Tür. Meine Freunde waren immer noch bei mir und sie machten nun das gleiche, was damals ihre Freundinnen gemacht haben. Nur waren sie nicht ganz so dreist. „Ein scheiß Gefühl, wenn man nicht zu Wort kommt. Wenn man mit jemand

alleine sprechen will und dessen Freunde es nicht zulassen. So habe ich mich letztens gefühlt. Nur mit dem Unterschied, das deine Freundinnen es arg auf die Spitze getrieben hatten. Mich hatte es tief verletzt, das du es zugelassen hattest. Kein Wort sagtest, von wegen, das du immer noch selbst bestimmst, mit wem du redest.“ Eine Mischung aus Wut, Abscheu, Enttäuschung und Mitleid befiel mich. Keine gute Mischung. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ihr in den Arsch latschen oder sie reinlassen und mit ihr reden, was ich schon vor einer Woche tun wollte. Meine Freunde halfen mir indirekt, indem sie gingen und uns

alleine ließen. Und da standen wir. Ihr Kopf war gesenkt. Ich hörte sie schniefen. In mir herrschte totales Chaos. Gefühlschaos. Noch vor einer Woche hatte ich mit ihr Schluss gemacht. Es schien mir auch das Beste gewesen zu sein. Nun war ich mir dessen nicht sicher. Denn immer noch hatte ich Gefühle für sie. Was mich störte, waren aber ihre lästigen Freundinnen, die sich immer in unsere Beziehung reinhingen und ihr irgendwelchen Scheiß einredeten. Sie war so blöd und … „Geh einfach. Wenn du weißt, was du willst, kannst dich ja bei mir melden.“, sagte ich leise, aber gut

hörbar. Mir fiel nichts anderes ein. Ich kam mir blöd vor, so vor ihr zu stehen und nicht zu wissen, was sie will und was ich sagen soll. Deshalb fand ich es besser, sie nach Hause zu schicken. Manchmal hat es eben doch Vorteile, wenn man getrennt lebt. Sie sah mich nicht noch einmal an, als sie ging. Sagte auch kein Wort. Gern hätte ich gewusst, was in ihrem Kopf vorging. Warum sie die Gören nicht einfach in den Wind schickt. Es waren keine wirklichen Freundinnen. Nicht in meinen Augen. Sonst würden sie ihr nicht so viel scheiß einreden. Ich kenne sie alle. Keine von ihnen kann eine

Beziehung halten. Jede macht gleich in der ersten Nacht die Eine breit. Alle haben noch eines gemeinsam; sie geben stets den Kerlen die Schuld, für das Scheitern ihrer Beziehung. Nie wollen sie einsehen, das ihre Art die Männer vertreibt. Das alberne Kichern. Was denkt ein Mann, wenn die Neue schon in der ersten Nacht ihre Schenkel spreizt? Schlampe! In Zukunft werde ich darauf achten, welchen Umgang meine Auserwählte hat, bevor ich eine Beziehung anfange.

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