Was wird an Pfingsten eigentlich gefeiert?
Für Kinder ist Ostern das spannendere Fest, dem Osterhase sei Dank. Dies alles fehlt an Pfingsten, und statt der Auferstehung Jesu, wird ein abstraktes Ereignis gefeiert, nämlich das Empfangen des Heiligen Geistes nach dem Tod Jesus an die Jünger.
Die Kinder denken bei Geist natürlich erstmal an ein Gespenst. In der biblischen Pfingstgeschichte passieren auch ziemlich gespenstische Dinge, denn die Jünger sitzen ziemlich deprimiert und ängstlich in einem Haus herum und dann sollte Folgendes passiert sein:
„Und es geschah schnell ein Brausen
vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes“. Dies regt natürlich die Fantasie der Kinder an.
So versuchte ich meinem Kind das Fest zu erklären.
Die Anhänger Jesus trafen sich sieben Wochen nach seinem Tod wieder in Jerusalem. Sie wollten mit vielen Menschen aus den anderen Ländern des römischen Reiches das Fest Schawuot, ein jüdisches Erntedankfest, feiern. Die
Jünger waren inzwischen fest davon überzeugt, dass Jesus auferstanden und zu Gott zurückgekehrt war. Aber aus Angst trauten sie sich noch nicht, diese frohe Botschaft anderen Menschen zu erzählen. Jesus hatte ihnen ja versprochen, dass der Heilige Geist auf die Erde kommen würde und daher waren sie voller Erwartung.
Als sie sich in einem Haus versammelt hatten, da brauste und sauste es in dem Raum, wie bei einem Sturm. Sie sahen plötzlich die Freunde, wie Zungen aus Feuer auf sie herunter kamen und die Kraft des Heiligen Geistes erfüllte sie. Sie begannen auf einmal in
unterschiedlichen Sprachen zu sprechen und alle, die mittlerweile zu dem merkwürdigen Haus gekommen war, verstanden ihre Worte.
Da begann Petrus zu erzählen von Jesus und seinen Lehren. Seine Worte waren so beeindruckend und berauschend, dass sich an diesem Tag rund 3.000 Menschen taufen ließen. Die erste christliche Gemeinde war damit in Jerusalem geboren. Die Jünger und Freunde von Jesus zogen anschließend in die Welt hinaus. Dort überall erzählten sie von Jesus und den Worten Petrus. Die Gemeinschaft der Christen wurde nun mit jedem neuen Tag größer.
Seit etwa 1.700 Jahren feiern Christen das Pfingstfest und erinnern sich in Gottesdiensten an das Versprechen, das Gott eingelöst hatte, die Sendung des Heiligen Geistes und die Gründung der Kirche.
Die weiße Taube ist ein Symbol für den heiligen Geist.