Nicht sie, nur Ich
Ich saß am Strand, ich saß am Meer,
der Himmel blau, es ging nicht mehr,
Ich war allein, ich war es nicht,
ich war gemein, sie kam in Sicht.
Sie sprach mich an, ich schaute nur,
was will sie wohl, ich kann auch stur,
sie sagte nichts, ich folgte ihr,
wir schwiegen beide, das sagte mir,
ich kenne sie und sie kennt mich,
wir sind doch eins und eins bin ich.
Brandung
Brandung, ich spürte sie,
weit entfernt und doch so nah.
Gischt bäumte sich auf,
warf sich an den Strand.
Mit bloßen Händen,
ergriff ich ein Stück Holz.
Zwinkernd erblickte ich,
ein Stück pures Sonnenlicht.
Ich kniete mich starren Blickes,
in die Nässe der Brandung.
Genuss erfüllte mich,
ließ mich das Leben spüren.
Lolly
Hingeworfen, arglos mies,
man könnte sagen, das wäre fies.
Ein kleiner Blick, verrät es schnell,
es ist nicht dunkel, es ist hell.
So sieht man nun, den kleinen Haufen,
mit sechs Beinen, sind sie am Laufen.
Sie rennen hin, zum Lolly gar,
heben ihn hoch, verschwinden zwar,
doch seh' ich sie, da hinten steh'n,
sie winken mir, ein Dankeschön.
Gedichtet
Ich hab gedichtet, angedichtet hab ich meinem Nachbarn, dass er ein Verhältnis mit der Kleinen aus dem Erdgeschoss hat.
Ich hab gedichtet, angedichtet hab ich meiner Nachbarin, dass sie ihren Job in der Boutique gekündigt hat.
Ich hab gedichtet, angedichtet hab ich der Kleinen von unten, dass sie lesbisch ist und auf meine Nachbarin steht.
Ich hab gedichtet, angedichtet hab mir, dass ich Gedichte schreibe über die Nachbarschaft.