Blindes Treiben
Zwischen den Halmen
nachtdunkler Ufer
nur salzweiße Kämme
unsteter Dünung.
Nehm ich deine Hand,
spürst du auch die Fügung,
änderst die Träume
und folgst mir, dem Rufer,
um wild deinem Atem
den Rhythmus zu geben,
den fordernde Hüften
mit Wollust erstreben.
Gleich wie Lianen -
der Kleidung entwunden,
ranken sich Körper
durch nackteste Nacht.
Sternenschimmer
glockentaufend, zärtelt sacht,
wenn nymphenseidig
feuchte Haut wird munden,
bis überblühte Lippen
finden den rosa Palast,
der den Brunnen des Lebens,
sich öffnend, umfasst.
Auf dem Hügel der Venus
schwarzhaariges Lamm -
wie Göttin, schutzwölbend,
bewacht es das Tal.
Lasse hin mich dort treiben,
ich lieb es frugal,
schlürfe ganz lustvoll,
wie dürstender Schwamm -
mit zarter Ermattung
vergießt sich die Nacht.
Das Glück dich zu lieben,
es hat sich vollbracht
© ths 5 / 2015