Religion & Glaube
Wer stahl Jesus ? - Das Grab war leer... aber warum ?

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"Wer stahl Jesus ? - Das Grab war leer... aber warum ?"
Veröffentlicht am 14. Mai 2015, 14 Seiten
Kategorie Religion & Glaube
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...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Wer stahl Jesus ? - Das Grab war leer... aber warum ?

Wer stahl Jesus ? - Das Grab war leer... aber warum ?


Tote kehren nicht zurück. Oder besser, Tote können zurückkommen, jedoch nur innerhalb eines sehr engen Zeitraums und dem physischen Zustand entsprechend. Einen Körper der beispielsweise Ausgeblutet ist, den kann man nicht mehr Reanimieren. Ein Körper der von einer Artilleriegranate zerfetzt wurde ebenfalls nicht. Aber bei Tod durch beispielsweise Ersticken oder erfrieren hat man relativ gute Chancen darauf. Das heißt, wenn man schnell genug handelt oder die Umgebungstemperatur niedrig genug ist. Bei einem erste Hilfe Kurs bekommt man einen Leitsatz beigebracht, der heißt:

Nur ein warmer Toter ist ein guter Toter. Das bedeutet, wenn ich jemanden bei Raumtemperatur wiederbelebe habe ich vielleicht fünf Minuten, bevor irreparable Hirnschäden auftreten. Bei niedrigen Temperaturen hingegen kann dieser Zeitraum sich vervielfachen, sogar bis auf eine oder mehr Stunde hinaus. Fakt ist jedoch, egal wie die Außentemperatur liegt, nach drei Tagen wäre das Hirn sowie weite Teile des Organismus irreparabel beschädigt. Von einem naturalistischen Standpunkt ist eine Auferstehung nicht mehr möglich, selbst wenn wir davon ausgehen, dass ein Körper nach diesem

Zeitraum plötzlich in den ,,Zombiemodus“ umschalten würde, was zurückkäme wäre genau das, ein Zombie, ein sabbernder Idiot, wenn das entsprechende Individuum überhaupt noch funktionierende Sensorik besitzen würde. Jetzt wird von Theisten aber immer wieder gerne das Argument angeführt, das die Jünger aber irgendetwas gesehen haben müssen, vorzugsweise ein leeres Grab, das sie in ihrem Glauben an die Wiederauferstehung bekräftigte. Ich möchte hier einmal den Versuch wagen und das einfach zugestehen, das heißt, ich gehe davon aus, das die biblische Beschreibung des Lebens Jesus so

korrekt wie möglich ist, das die komplette Geschichte zum Großteil stimmt, bis zum Moment der Entdeckung des leeren Grabs ( und nicht weiter, ein wichtiger Grund dafür ist, das das älteste und vermutlich genauste Evangelium, das des Markus, genau hier abricht, keine Apostelgeschichte, keine Jesuserscheinungen, nur das leere Grab) korrekt ist. Daraus ergibt sich für mich nur eine Frage: Wo ist Jesus Körper hin und wer hatte ein Interesse daran und die Gelegenheit dazu, ihn verschwinden zu lassen? Als erstes kommen natürlich die Jünger selbst ins Spiel, aber wen wir erneut der biblischen Erzählung vertrauen, hatten

diese weder die Gelegenheit noch den nötigen Mut dazu, waren sie nach dem Tod ihres Gurus doch am Boden zerstört und nach den übrigen Evangelien auch noch eine Weile, nachdem sie von dem leeren Grab erfuhren. Ich möchte also festhalten, das die elf ( Judas ist zu diesem Zeitpunkt keiner mehr davon) als Verdächtige ausscheiden. Stattdessen lenke ich mein Augenmerk hier auf drei andere Hauptverdächtige. Zwei davon Anhänger oder ehemalige Anhänger Jesu, der dritte ebenfalls ein später Konvertit und reicher Händler. Einer der drei dürfte gleich zu Beginn eine Frage aufwerfen und zwar ist das die Figur des Judas. Laut Bibel beging

dieser nach seinem Verrat doch Selbstmord? Richtig und gleichzeitig falsch. In den Evangelien gibt es zwei verschiedene Versionen über den Tod des Judas. Die eine zweigt einen Jünger, der seine Tat bereut, Jesus wieder freikaufen möchte und letztlich durch seine Schuld in den Selbstmord getrieben wird. Die andere ist dieser direkt entgegengesetzt und zeichnet das Bild eines Mannes ohne jedes Schuldgefühl, der sich von dem Geld aus seinem Verrat Land kauft… und bei der Arbeit darauf stirbt. Welche Version ist nun die Richtige? Ich schlage vor, die Wahrheit in der Mitte zu suchen. Was ist wen beide Versionen einen Teil der Wahrheit enthalten? Ein

reuiger Judas, der jedoch keinen Selbstmord beging , sondern später starb ? Hieraus ergibt sich plötzlich ein Mann, der noch vor allen anderen ein Motiv dafür hatte, den Körper des durch ihn zu Tode gekommenen Meisters verschwinden und jeden in dem Glauben zu lassen, dass dies ein göttlicher Vorgang war. Eine späte Wiedergutmachung des Geschehenen. Denn natürlich kannte Judas die Reden seines Meisters über die eigene Wiederauferstehung. Und Gelegenheit dazu hätte er ebenfalls gehabt. Immerhin hatte er sich durch seine Tat zuvor zum Freund des jüdischen Hohepriesteramts und der Religionspolizei gemacht. Man

hätte ihm also wenig Verdacht entgegengebracht, wäre er am Grab aufgetaucht, davon ausgehend, dass man es überhaupt Bewachen ließ, denn darauf findet sich zumindest in der Bibel kein Hinweis. Es wäre also ein leichtes gewesen, einige Helfer zu bezahlen um den Verschlussstein zu entfernen und dann den Körper zu entwenden, ohne, dass jemand etwas merkte. Allerdings ist das hier mit viel Spekulation Verbunden, natürlich, schon allein weil wir beide Biblischen Erzählungen über Judas Ende verschmelzen müssen um einen Verdächtigen zu bekommen. Immerhin, es gibt einen zweiten Mann, der wie kein anderer zumindest die

Gelegenheit gehabt hätte, den Körper verschwinden zu lassen. Josef von Arimathäa. Der Mann, der nicht nur Jesus Körper von den Römern erbat, eine sehr unübliche Praxis, da diese den Körper eines Gekreuzigten normalerweise Tage und Wochen ausgestellt ließen und die Abnahme bei Tod nur bei hohen Würdenträgern und Einflussreichen Personen gestattet war und selbst dort nicht immer, aber ignorieren wir diese historische Unstimmigkeit und gehen davon aus, das Josef von Arimahäa tatsächlich die Erlaubnis erwirkt hatte, den Körper an sich zu nehmen, ihn einbalsamieren zu lassen und in das Grab zu bringen, das

eigentlich für ihn und seine Familie vorgesehen war. Kurz gesagt : Er hatte den Leichnam alleine in seinem Besitz und aus den Apokryphen Schriften geht sogar hervor, das Josef als aller erstes verdächtigt wurde, den Leichnam entfernt zu haben oder vielleicht ist er auch nie in dem für ihn bestimmten Grab angekommen. So oder so, aus dem Nikodemusevangelium geht hervor, das er deshalb sogar für schuldig befunden und verurteilt wurde und niemand hätte eine bessere Gelegenheit gehabt, als der Besitzer des Grabs selbst. Und dann gibt es noch die erste Gruppe von Personen, die überhaupt von der Auferstehung berichtete… Maria

Magdalena und eine Gruppe weiterer Frauen. Ich verweise hier noch einmal darauf, dass sie in aller Frühe Aufbrachen, angeblich eben weil der Sabbat grade vorbei war und sie nicht länger warten wollten. Aber wenn ich einen Leichnam stehlen wollte, würde ich auch versuchen, vor Sonnenaufgang vor Ort zu sein um nicht beobachtet zu werden. Hinzu kommt, das es ja grade sie waren, die überhaupt erst von der Auferstehung erzählten, wenn sie also nicht das von wem auch immer hinterlassene leere Grab entdeckten und schlicht ihre eigenen Schlüsse zogen, bleibt als naturalistische Erklärung hier nur noch die Möglichkeit, das sie selber

den Körper entwendeten.

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EagleWriter
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Terazuma Faszinierend.
Du hast dich da wirklich sehr wissenschaftlich an diese Fragen herangemacht und so gesehen könnten wirklich einige Personen sowohl das Motiv als auch die Gelegenheit dazu gehabt haben.
Aber ehrlich gesagt sehe ich die Bibel wie auch andere alte Aufzeichnungen als persönliche Beobachtungen, die eben alles in einem persönlich gefärbten Licht wiedergeben.
Auch Caesars Berichte über die Kelten sind persönlich gefärbt und sicher nicht der Wahrheit letzter Schluss.^^
Und wer weiß schon was tatsächlich geschehen ist? Der Möglichkeiten gibt es meiner Meinung nach unzählige. Aber ich habe mich auch ehrlich gesagt nicht so ernsthaft mit diesem Thema auseinander gesetzt. Gute Abhandlung! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
Miryar Liebe Tera,
ich hab das Buch jetzt zwar noch nicht gelesen (kommt sicher noch), aber was den Rest angeht, kann ich dir voll und ganz zustimmen.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Bibel, so wie wohl alle alten religiösen Texte in Bildsprache verfasst wurden. Die darf man sowieso nicht wörtlich nehmen. Nicht umsonst spricht Jesus in der Bibel oft in Gleichnissen. Er bedient sich auch hier einer bildhaften Sprache, die es der breiten Masse erleichtert, die tiefere Botschaft dahinter richtig zu deuten.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Meiner Meinung nach und auch der der meiste Geleherten nach, handelt es sich bei der Bibel ohnehin nicht um Augenzeugenberichte, dafür spricht alleine schon die Tatsache, das die ersten Versionen, die erhalten geblieben sind, in Griechisch verfasst waren, die damalige Sprache der Gelehrten. Und keiner der Jünger war.. sagen wir mal geistig hochbegabt.
Wahrscheinlicher ist, das die vier heutigen kanonisierten Evangelien in den Jahren 80 - 120 Nach Christus und damit 40-90 Jahre nach der eigentlichen Kreuzigung verfasst wurden. Zum Vergleich : Das wäre so, als hätte die Welt erst von Napoleons Existenz erfahren, nachdem er erste Weltkrieg ausbrach. Bis zu diesem Moment wurden die Erzählungen um Jesus bestenfalls Mündlich überliefert und wenn man über 4 Jahrzehnte mit etwas stille Post spielt... Ich habe ja schon im Text erwähnt, das das Markusevangelium ( Der älteste, der kanonischen EVangelien) keine weiteren Erzählungen nach der Entdeckung des leere Grabs enthält, das heißt man kann davon ausgehen, das alles, was die übrigen Autoren in den Nachfolgenden Evangelien hinzudichten tatsächlich das ist : Reine Dichtung.
Und es wird noch besser. Wie gesagt, die Autoren der Evangelien waren entweder Griechen oder zumindest gebildet genug, es griechischen Mächtig zu sein. Damit waren sie also wahrscheinlich auch mit den alten Mythen der Griechischen Sage vertraut. Falls du dich schon mal gefragt hast, wieso Jesus und Co. ständig auf einem kleinen Binnensee ( See Genezareth ist an seiner breitesten Stelle 13 km breit ) herumpaddeln und das mit einem teuren Boot für mindestens zwölf Personen... da hat sich vermutlich jemand von der Odysee inspirieren lassen und wollte aus dem Helden SEINES Epos, also des Evangeliums , eben auch gerne einen Seefahrer machen.
So jetzt bin ich aber echt abgeschweift^^
Ach ja und da wollt ich dich auch noch drauf aufmerksam machen,
http://www.mystorys.de/forum/6648-Reading-Exchange-5.htm
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Mit diesem Thema hast du dich ja wirklich genauestens auseinandergesetzt. ^^ Da komme ich mir wie ein Laie vor - der ich in Wirklichkeit auch bin... XDDD
Und danke für den Tipp! Da werde ich natürlich auch wieder mitmachen. Ich finde es toll und hoffe, dass noch viele andere sich ebenfalls dafür melden!^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Hi Miryar!
Ich kann diese Abhandlung von Eagle wirklich nur empfehlen. Er hat sich sehr eingehend damit auseinandergesetzt und es wirklich gut aufbereitet.^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Na ja die letztliche Gesamtbotschaft der Bibel ist , das Gott sich selbst sich selbst als Menschenopfer bringen musste um einer aus einer Rippe geschaffenen Frau zu vergeben, das sie einen Apfel gepflückt hat, obwohl ihr vorher das Wissen fehlte gut und böse auch nur zu unterscheide...
Klingt seltsam, ist aber so. Jesus ist die Antwort auf die Erbsünde aus der Genesis durch die der Tod erst entstand. Dem entgegengesetzt bedeutet biblisch der Glaube an Jesus, dieser Erbsünde und damit dem Tod zu entkommen.
lg
E:W

Vor langer Zeit - Antworten
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