Gläserne Paläste
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Fühlst du sie noch
die herzwarmen Tage
an denen sich keine Frage
kein Zweifel stellt
weil sich unsere Welt -
so fraglos
wie ein geflügeltes Wesen -
in der Schwebe hält?
Kennst du sie auch
diese späten Stunden
in denen das fliehende Licht
sanft und unmerklich
allen Dingen die Farbe entzieht.
Dort, vor dem Fenster
wo hüllenlose Stille
aus dunklen Himmeln fließt?
Siehst du sie
die kleinen Gespenster
wie sie, dir vis - a - vis
mit dem Mondschatten spielen
bis sich lautlos feine Übergänge
in den Vordergrund drängen
und fahle Lichtreflexe
in Wimpernbögen hängen…?
Nun schweigt der Klang der Uhr.
Die Zeit dreht und geht…
Unterbewusst, bleibe ich –
verträume mich
und (v)erwünsche dich -
dein Lachen und den Frust
den Zorn, deinen Kuss
deine Hand, die Distanz
deine Stimme, deine Lust -
dieses elende Leiden...
Und jenes tosende Schweigen
das in gläsernen Palästen klingt -
vibrierend, wie ein dumpfer Ton
der hintergründig in mir schwingt
bis Flammenschrift am Himmel steht,
Offenbares in Deutung übergeht
und nichts mehr ist, wie es scheint –
weil das Jetzt und Hier sich
mit Vergangenem vereint…
bis der Morgen sein frühes Licht
im Spiegel der Nacht hinterlässt,
sanft des Mondes Mächte bricht,
und mir verlorene Träume wäscht.
©roxanneworks 2015 / 10