Kurzgeschichte
Die Frau

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"Manchmal ist es Glück, wenn die Frau einen nicht will."
Veröffentlicht am 09. Mai 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Manchmal ist es Glück, wenn die Frau einen nicht will.

Die Frau

Titel

Wir waren ja nicht wirklich zusammen. Zwar lebte sie bei mir, teilten alles und schliefen zusammen. Aber zusammen war wir nicht. Sie wollte nicht. Laut ihrer Aussage, habe ich etwas besseres verdient. Irgend so was in der Art hatte sie mir und meinem Kumpel gesagt. Er hätte sich für mich gefreut, wenn sie und ich ein Paar geworden wären. Aber da sie nicht wollte und ich sie nicht dazu zwingen konnte... Aus diesem Grunde konnte ich ihm nicht böse sein. Er war ein Mann und sie eine Frau. Sie ließ sich gern und oft auf den Rücken legen, so weit ich mitbekommen

hatte. Verliebte sich oft und glaubte dann, das er der richtige ist. Doch leider Gottes kam es, wenn überhaupt, nur zu einer Nacht und mehr nicht. Ich hatte mich richtig dolle in sie verliebt. Wie es dazu kam, weiß ich nicht. Ob es nur daran lag, weil sie mit mir schlief? Vielleicht lag es auch daran, das sie Tag und Nacht bei mir war. Neben mir schlief und sehr lieb zu mir war. Ich weiß es nicht. Die Zeit, mit ihr, verging sehr schnell. Kaum hatte der Tag begonnen, war es schon wieder Abend. Und ehe ich es mich versah, war sich nicht mehr da. Ich hatte sie gebeten zu gehen, da ich es nicht ertrug, das sie mit anderen

Männern schlief. Mein Kumpel kam damals zu mir und entschuldigte sich dafür, das er mit ihr geschlafen hatte. Es klang so, als wäre da Rudelbumsen gewesen. Jeden falls klang er sehr reumütig. Er wusste ja, das ich mich in sie verliebt hatte. Das ich gern mit ihr zusammen gewesen wäre. Deshalb hatte er sie auch gefragt, warum sie nicht wollte. Aber eine richtige Antwort, mit der man was anfangen konnte, bekam auch er nicht. Unter der Wirkung von Alkohol tut man manchmal was, was man sonst nicht tun würde. Das kenne ich von mir. Später hatte ich auch mit einer Frau geschlafen, die in einer Beziehung war. Sie hatte

angefangen mich zu küssen und ich habe einfach mitgemacht. Nicht daran gedacht, das sie einen festen Freund hatte. Darum bereue ich die Nacht mit ihr, auch wenn es wunderschön gewesen war. Aber wir hätten es nicht tun sollen. Schließlich war sie kein Single gewesen. Was meinen Kumpel betrifft, er hatte es mir gestanden und beteuert, das es ihm leid tat, mir das angetan zu haben, weil er eben wusste, was ich für sie empfand. Seine Ehrlichkeit rechnete ich ihm sehr hoch an. Daher machte ich ihm keinen Vorwurf. Schließlich war ich mit der Dame nicht zusammen. Außerdem wusste ich, das sie ihn gewollt hatte. Anstatt auf ihn böse zu sein, trank ich

mit ihm ein Bier. Was geschehen war, war geschehen. Rückgängig machen, konnten es keiner. Offiziell waren wir nicht zusammen gewesen. Also hatte er freie Bahn gehabt. Brauchte kein schlechtes Gewissen zu haben. Kurze Zeit später lernte sie einen anderen Freund von mir kennen. Es dauerte nicht lange und sie wurden ein Paar. Und nach der Trennung kamen Rechnungen. Ich kann von Glück reden, das sie das nicht mit mir abgezogen hatte. Als sie noch bei mir gelebt hatte, war es ein geben und nehmen. Es glich sich aus. Sie hatte nie irgendwas auf meinen Namen bestellt. Warum sie ihn so über den Tisch gezogen hat...?

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