Zu Lebzeiten
Wer spricht schon gern zu Lebzeiten gemeinsam in der Blüte des Lebens über den Tot und das Leben danach.
Ich erinnere mich noch sehr gut an unser tiefgehendes Gespräch mitten in seiner schweren Tumorerkrankung kurz vor seiner zweiten OP. Er zog mich an meine Hand und wir setzten uns im Schlafzimmer auf den Bettrand.
Für ihn schien die Zeit reif gewesen zu sein, für dieses wichtige Ausschlaggebende Gespräch.
Das Schlafzimmer war ein Ort, der Stille
und wundervollen Ruhe in dem die Nähe florieren konnte.
Er hatte nicht nur Augen für sein eigenes Leid, nein er sah das auch ich unter seiner schweren Krankheit mit gelitten habe. Für mich war es nicht leicht den Schmerz in seinem Gesicht zu lesen. Er klagte nie, versuchte durch Tabletten ihn zu beherrschen. Wir lebten das Leben so wie es uns möglich war.
Nur ich hatte mich sehr verändert. Wenn ich in ihn eine Welle des Schmerzes erkannte, bat ich die Kinder leiser zu sein. Sie mussten Rücksicht auf ihn nehmen.
Nun aber zurück zum besagten Gespräch damit ich nicht zu sehr abschweife. Er hielt liebevoll meine Hand schaute mir tief in meine Augen.
Stille machte sich breit und gleichzeitig lag ein Teppich voller Vertrauen vor uns beiden. Er begann mit den Worten: „Wenn ich mal nicht mehr bin!“ In mir stäubten sich keine Wiederworte, zu ernst war dieser Beginn dieses Gespräches.
„...vertraue ich darauf, das du einen guten Vater für unsere Kinder finden wirst!“ Du bist so voller Güte und Ehrlichkeit.“ beschrieb er aufbauend
mich. „Ich möchte nicht das du, ihr alleine bleibt!“
Wir hatten nach diesem Gespräch nicht mehr so viel Zeit. Denn seine sie war sehr Begrenzt. Er fiel nach der zweiten OP ins Koma. Jene Zeit die ich hatte um im Inneren auf alles vorbereitet zu sein.
Ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich stolz war unsere Schlafstuben Übergardine damals neu genäht zu haben. Ich war so stolz und sagte zu ihm als ich ihm in seinem Koma besuchte: „ich freue mich sie dir zeigen zu dürfen.“ Seine Hand zu zuckte kurz. Er kam nie mehr nach Hause, sein Weg trat er zur anderen Seite des Lebens an.
Es verstrich Zeit ins Land. Nach zwei Anläufen begegnete ich dann den Partner für mein unseren zukünftiges Leben. Gemeinsam reiften und entwickelten wir uns zu einer festen Verbindung.
Die zweite Ehe war keinesfalls Liebe auf den ersten Blick, nein sie war tiefer und vollkommen anders. Wir reiften gemeinsam in unserer Partnerschaft. Im Inneren stärkten mich immer wieder die Worte und die Begegnung meines ersten Mannes mit. Verglichen habe ich Beide nie. Ich habe sie so war genommen wie ich sie erlebe.
Ich bin so dankbar, für dieses so
prägende wichtige Gespräch damals. Es fiel mir dadurch leichter das Leben danach bewusst genießen zu können.
Die Einen sagen vielleicht, wem interessiert das, es ist doch Vergangenheit. Ich sage Vergangenheit ist die Straße die für die Zukunft mit gebaut wird. Das jetzt, welches wir beleben wird diese Straße den gewissen halt geben.
Im Nächsten Monat, feiern wir unseren 25 jährigen Kennlerntag, den wir beide nie vergessen haben. Denn dieser Tag war der Beginn unseren neuen Lebens, in dem Träume sich verschmolzen haben und Wirklichkeit wurden. Heute wenn
wir Beide zurückschauen, sind wir stolz auf das, was wir uns geschaffen haben. Ein Ort in dem wir uns Beide zu hause wohlbehütet fühlen.
Eines das habe ich mir im Herzen bewahrt, es gibt nicht deine meine Kinder. Es sind unsere Kinder und wurden gleich behandelt.
CC BY-NC-ND © 21.04.2015 Petra-Josephine