Erinnerung
Meine Erinnerungen sind Eingefroren. Fest um mich herum errichten sie ein Gefängnis das mich nicht mehr freigibt. Ich wandle in meinem Kopf einen langen Gang entlang und sehe meine Erlebnisse. Da ist die eine, meine Jugend. Ich stelle mich vor sie und halte meine Hand auf das Bild was mich daran erinnert und ich sehe was mich bewegt. War ich nicht genauso wie die anderen? Ein Junge mit Flausen im Kopf, der lieber einen Tag mehr nichts für die Schule machte, nicht in seine Lehrbücher kuckte. Der Lieber mehr was mit seinen Freunden machte. Im Winter mit ihnen eine
Schneeballschlacht veranstaltete und mit ihnen zusammen im Sommer ins Schwimmbad ging. Ach, diese Tage. Ich spüre sie. Den leichten Wind um mich herum und die warme Sonne die mich auf die Wange küsst. Ich will nach der Erinnerung greifen, will die Vergangenheit anfassen, sie genießen, sie erleben. Ich mache die Augen auf und sehe nur das Bild der Erinnerung in dem kalten Gang. Wo sind nur meine Freunde? Gefährten der alten Zeit. Ich ließ sie gehen ob ich wollte oder nicht, wollte sie fest halten aber sie gingen! Gingen ohne mich ließen mich allein! Ich wollte schreien wie nach einem schlachten Traum, doch wenn ich
erwache werde ich merken, dass keiner bei mir ist. Das alle verschwunden waren und meine Schreie ins Nichts gehen. Ich werde einfach weiter gehen. Der Gang der Erinnerungen ist noch lang und schwer zu gehen. Einen Last für die Seele solange bis ich das Gefängnis zerstöre und mich befreie.