Made in Germany
Ein Apfel hängt am Apfelbaum,
er hat ein Loch, man sieht es kaum.
Schaut man dann doch genauer hin,
sieht man, da ist ne Made drin.
Man fragt sich, ja was will die dort,
wann kam sie an, wann will sie fort?
Und schaut man sich´s genauer an,
da fängt man dann zu grübeln an.
Sie wohnt nicht da, um was zu testen,
sie lebt nur hier, um sich zu mästen.
Sie wird sich in den nächsten Tagen
rund um die Uhr mit Fressen plagen.
Sie buddelt in dem Apfel Gräben,
verlängert so das Madenleben.
Den Apfel höhlt sie schrittweis aus,
ist sie dann fett, kommt sie heraus.
Sie hängt dann an nem Faden dran,
weil sie auch Fäden spinnen kann.
Sie ist zwar fett doch ziemlich munter,
so gleitet sie den Faden runter.
Sie ist so schwer und kugelrund,
berührt ganz schnell den Erdengrund.
Von da muss sie ganz schnell verschwinden,
es könnten sie die Vögel finden.
Das wär das Aus für diese Art,
denn schließlich ist das Fleisch apart.
Sich zu verpuppen ist ihr Zweck,
drum sucht sie ihr Geheimversteck.
Hier wächst als Puppe sie heran,
weil keiner sie hier finden kann.
Und ist die Zeit für sie vorbei,
dann schlüpft sie wie aus einem Ei.
Ein Apfelspinner ist sie dann,
weil sie sich gut verwandeln kann.
Nur Eierlegen ist ihr Ziel,
und davon hat sie wirklich viel.
Vom Gärtner erntet sie nur Zorn,
der Kreislauf startet nun von vorn.
Ein Apfel hängt am Apfelbaum, …
Text
Copyright by Thomas Göpfert 2015