eine verlorene Seele
Wir brauchen dich nicht, wir haben ja die Anderen, dringen ihre lautlosen Worte an mein Ohr.
Muss ich so sein, wie sie, um in ihrer Mitte aufgenommen zu werden? Muss ich mich verstellen, um mir ihre Gunst zu erschleichen? Bin ich denn anders, weil ich so bin, wie ich bin? Ich weiß es nicht, deshalb laufe ich los, will alles hinter mir lassen. Nein, anhalten darf ich niemals mehr, denn dann kommen diese elenden Selbstzweifel zurück.
Nur vorwärts, vorwärts und nicht zurückblicken.
Für einen kurzen Moment nur, bleibe ich
stehen. Bin ich überhaupt vorhanden? Bin ich nur einer von vielen? Eine verlorene Seele, welche ihren Platz auf dieser Welt noch immer nicht gefunden hat? Gibt es denn noch Hoffnung für mich? Oder ist alle Mühe umsonst?
Ich laufe weiter. Ich renne! Nein, anhalten darf ich nicht. Ich will es zurücklassen, dieses Elend, was mich gefangen hält. Dreh dich nicht um, dreh dich niemals um! Wenn es dich erwischt, dann bist du verloren.
So renne ich weiter, den Blick gerade aus. Eine schützende Hand versucht mich zu ergreifen. Ich kann es nicht zulassen, denn ich bin so etwas nicht gewöhnt. Schon immer war ich allein. Nichts
anderes kannte ich. Ich kann sie nicht annehmen. Nein, das tue ich nicht. Am Ende bleibt nur bittere Enttäuschung, welche für die Ewigkeit anhält.
Ich muss rennen, so schnell ich kann. Schlechte Gedanken verdrängen, die meine Seele auffressen. Du kannst mir nicht entkommen, das weißt du genau!, höre ich eine innere Stimme. Doch, das kann ich, wenn ich nur will. Doch besitze ich wirklich den nötigen Mut dazu, umzukehren?
Niemals, niemals! Die Angst beherrscht den Mut. So muss ich weiter, so schnell ich nur kann.
Ich renne, das Ziel nicht vor Augen. Nur weg, nicht stehen bleiben!
Ein kleiner Funke, welcher sich Hoffnung nennt, huscht an mir vorbei. Ich kann ihn nicht festhalten, sonst müsste ich zurück. Aber meine Füße kennen nur den einen Weg. Vorwärts, vorwärts, nur nach vorn!!!