SEHNSUCHT
ist das Segel unseres Herzensschiffs, das auf dem Meer der Liebe Einsamkeit, Sturm und Kälte ausgesetzt ist.....
Möge es ein warmer Seelenwind an das Ufer der zärtlichen Erfüllung tragen....
fleur
Sehnsuchtsmeer
Zwischen meinen Ufern
liegt das Sehnsuchtsmeer
manchmal glatt und still -
der Spiegel meiner Seele
Doch an manchen Tagen
brandet seine Gischt
flutet mir das Herz
mit bitterheißen Tränen
In den dunklen Nächten
wogt die Dünung sanft
wiegt mich in den Schlaf
küsst zärtlich meine Strände
An einem Tag wie heute
plätschern seine Wellen
spülen bunte Muscheln
an den hellen Strand
Wenn ich Sehnsucht meine ...
denke ich an einen bunten Vogel,
der da rauscht mit schillerndem Gefieder,
singt so herzergreifend seine Lieder.
sehe ich ein steiles Ufer,
doch man kann es nicht erklimmen,
sieht von unten nur die warmen Lichter glimmen.
schau ich in ein tiefes Wasser
und es kann ganz leicht passieren,
dass wir - darin tauchend - uns verlieren…
nistet sie in uns’rer Seele
und beschwert uns unser wundes Herz
mit dem ungewollten bittersüßen Schmerz
kann sie niemand stillen
und man kann sie leben oder daran sterben,
oder andernfalls - an ihr verderben
SEHNSUCHTSVOGEL
wenn der sehnsuchtsvogel singt
klingt sein lied in meiner seele
sprüht es funken in mein herz
doch mein herz – es darf nicht brennen
könnt die feuerglut nicht dämmen
~
wenn der sehnsuchtsvogel schreit
fluten schmerzen meine seele
füllen tränen mir das herz
doch mein herz darf nicht ertrinken
würd’ im tränenmeer versinken
~
wenn der sehnsuchtsvogel schweigt
fühl ich kälte in der seele
spüre wie mein herz vereist
doch mein herz darf nicht erfrieren
würde sich im eis verlieren
Sehnsucht
Schneeflocken schweben sacht,
haben die Erde bedeckt,
funkeln im Sternenlicht.
In der schimmernden Nacht
wird meine Sehnsucht geweckt,
doch sie erfüllt sich nicht.
Unsere Wünsche sind gesagt
und längst schon aufgeschrieben,
ins ferne Irgendwann
ein Wiedersehn vertagt.
Aber sind wir dann
wir selbst geblieben?
Erinnerung will nicht weichen.
Seh deine Augen, den Blick,
Goldfünkchen im Nachmittagslicht,
wie einen tiefen See.
Auf der Stirn ein paar Falten.
Deine Worte vergess ich nicht,
sind mir im Ohr geblieben.
Kann meine Sehnsucht dich erreichen?
Ich wollte, unterm Schnee
möge sie endlich erkalten!
Ging dann in mein Haus zurück,
könnt wieder von Herzen lieben
Sehnsucht ist ...
Liebe kommt und Liebe geht
lässt von niemandem sich lenken
auch wenn Hoffnung längst verweht
Schicksal würde uns beschenken
Nur die Sehnsucht wird uns bleiben
zwischen Sternenbildern glühn
mit den Sonnenwinden treiben
und in Frühlingsblumen blühn
Plätschert leise in den Bächen
rollt in Meereswogen auf
ist für uns der klare Himmel
und auch der Gestirne Lauf
Ist die Nacht der Zärtlichkeiten
und der Wunsch nach einem Ort
wo wir schweben in den Weiten
lauschend still dem Flüsterwort
Sehnsucht ist die starke Feder
die uns schließlich vorwärts treibt
um sich glücklich zu vollenden
Sehnsucht ist – was immer bleibt
ECHO DER SEHNSUCHT
Die Barke treibt auf Sehnsuchtswellen
im Blau der Unvergessenheit
Verlangen lässt die Segel schwellen
Kristallwind flüstert Zärtlichkeit
Erinnerung beginnt zu wogen
hat Perlen an den Strand gespült
die Sonne fällt in steilem Bogen
ins Meer – so nackt und aufgewühlt
Die Zunge schmeckt das Salz der Brandung
die Haut entflammt in Purpurglut
und in der Muschel zarter Wandung
erfüllt sich stöhnend Himmelsflut ....
DIE JUNGE SEHNSUCHT BIST DU MIR
Die junge Sehnsucht bist du mir,
mein Herz ist so zerrissen,
der Alltag hat mich abgeliebt,
die Bänder sind zerschlissen.
Das Leben hat mich abgeschminkt
und will mich nicht mehr küssen.
Die junge Sehnsucht bist du mir,
hast dich in mich verbissen.
Die stumme Sehnsucht bist du mir
in meinem Klostergarten,
wo ich dich treff’ in dunkler Nacht
und kann es kaum erwarten.
Du eilst auf meinen Ruf herbei,
zum Ort auf Weglos-Karten,
die stumme Sehnsucht bist du mir
in meinem Rosengarten
SOMMERSEHNSUCHTSNACHT
Stiller Abend voller Warten
Rosen- und Levkojenduft
schwängern süß die laue Luft
brach liegt heut mein Liebesgarten
Einsam tropft herab die Nacht
zärtlich blinzeln mir die Sterne
tränenfeucht aus weiter Ferne
wecken meine Sehnsucht sacht
Aber dann am nächsten Morgen
strahlend tiefes Himmelsblau
Rosenblüte gähnt im Tau
will vergessen meine Sorgen
Endlich bist du heimgekommen
küsst mir weg die letzten Tränen
stillst mein heiß verlangend Sehnen
bis wir dann im Glück geschwommen
BLAUE STUNDE
Zu blauer Stunde
wenn die Sehnsucht
mit den Flügeln schlägt
wie ein im Käfig
eingesperrter Vogel
da singt mein Herz
mit Engelszungen
seine Melodie vom Leben
und lässt sie
leicht - wie Federflaum
im sanften Wind
verschweben
Zum Bildmaterial:
Die Fotos sind von mir,
die Aquarelle S. 7 von Malgorzata G.
und S. 9 (Ausschnitt) von Cecilie W.
sind in meinem Besitz.