Gedichte
Spanien sehen und sterben... - Randbeitrag zum Forumbattle 40

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"Spanien sehen und sterben... - Randbeitrag zum Forumbattle 40"
Veröffentlicht am 15. April 2015, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine ...
Spanien sehen und sterben... - Randbeitrag zum Forumbattle 40

Spanien sehen und sterben... - Randbeitrag zum Forumbattle 40

Spanien sehen und sterben

Eingangssatz...:

"J. fuhr nach Spanien, um zu sterben."

Distel flirrend Perle Vermächtnis schwindelig Sonnenuntergang palavern Wildbienen Affenbrotbaum beurlauben Kaninchen ungezähmt


Randbeitrag zum Forumbattle 40

Spanien sehen und sterben

"J. fuhr nach Spanien, um zu sterben."

Nicht, weil er daran glaubte, dass seine Zeit gekommen war. Mitnichten.

Das, was seinen Glauben raubte, war das Leben. Ganz offenbar –

dies lärmende Drumherum, das ihn umgab und seiner Selbst, höchst widerwärtig war. Denn der tiefe Sinn des Seins verstarb

in dem Getöse, so folgerte er. Und wer, bitte sehr, wer hörte dann das Ächzen der Welt? Vermag Zukunft noch unser Vermächtnis sein,

wenn alles in sich zusammen fällt?






Wie war er der Fragen überdrüssig!

Zu lange schon hatten sie ihn gequält. Zuviel Gesellschaftsunrat! Überflüssig,

wie Disteln in einem Rosenbeet.

Zu spät für all die Seelenlosen. Jene

palavernden Hüllen, die sich schwindelig lebten, um ihre Leere zu füllen. Mit Irgendwas -

bloß das, wonach sie alle strebten, bliebt nur hoffen. Am Ende dann schwieg offen

nur ein Anzug, ohne Inhalt. Wem also dienten ihre Lügen?

Wem die ungezähmte Macht und Gewalt?






Ein letztes Mal berauschte er sich.

Sein Blick strich über bunte Hänge hinab,

zu kleinen Häusern - wie Perlen im satten Grün.

Dort lag sein Grab.

Im Schatten des Affenbrotbaumes,

wo Wildbienen summten im Zyperngras und Kaninchen, nebst Familie wohnten.

Er fand, hier auszuruhen, hatte was! Tief sog er die flirrende Stille ein,

die im Strahlen des Sonnenuntergangs lag. Es wurde Zeit. Zeit das Leben zu beurlauben

für ewig und einen Tag.


©roxanneworks 2015 / 04

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Hörbuch

Über den Autor

roxanneworks
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine Geburtstagsgeschenke nicht schon vorher auspacken sollte...und ich glaube an nie enden wollende, sanfte feuchte Küsse und die Macht der Liebe, die ein Leben lang andauert...

Mich inspiriert das Leben und die Menschen darin. Die innere Auseinandersetzung mit all den Stolpersteinen, die das Leben mir vor die Füße legt. In meinen Texten versuche ich mich den unterschiedlichsten Themen des Lebens auf meine Weise zu nähern, sie aufzuschlüsseln und zu verarbeiten. Dabei werde ich das Leben stets von der heiteren Seite betrachten, gleichwohl finden sich auch Gedanken von mir, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurden. Meine Präferenz in der Literatur gehört jedoch der Liebe, mit all ihren Facetten.
©roxanneworks
http://www.verwortet-by-roxanneworks.blogspot.com/..........www.net-verlag.de/roxanneworks.html

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mohan1948 Sehr gut beschrieben dieses Gefühl der Leer und des Überdruss des Lebens.
Liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Schön, wenn Du es so empfindest, liebe Hannelore...
HERZlichen Dank an Dich
und sonnige Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Summerfun Dieses lähmende Drumherum kann manchmal wirklich sehr erdrückend sein. Alles wäre doch soviel einfacher im Leben, wäre es nicht so kompliziert. Viele Grüße von hier aus.
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Dieses lärmende Drumherum wird immer lauter, doch die Leere in dem Getöse nagt an den Seelen...
HERZlichen Dank an Dich
und sonnige Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
erato 
Folge deinen Gedanken und Augen
die mit morbider Schönheit verbunden,
dieser Landschaft des Lebens, nun
fast schon gefroren - doch weit
hinter Sternen - erwartend Geburt.......

Wie immer, meine Liebe, grandios formuliert.
Endor
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Einfach nur Wunderschön.
Gruß Carina
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
HERZlichen Dank an Dich, liebe Carina...
und sonnige Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe roxanne ,
einen schönen beitrag zum battle ...
lieben gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Das freut mich, wenn Du es so empfindest, lieber Rainer
HERZlichen Dank an Dich
und sonnige Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Bei so viel poetischer Sinnhaftigkeit kann man den Tod getrost willkommen heißen. Vielen Dank Ira
Vor langer Zeit - Antworten
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