Humor & Satire
DER KATER

Der Kater

Mir schenkte einst mein lieber Vater

sein Haustier, einen alten Kater.

Er sagte noch am Sterbebett:

„ Sei zu ihm lieb und immer nett“.

So nahm ich dann das Katertier

in meine Wohnung ganz zu mir.

Am Anfang war er ziemlich still,

man sah und hörte ihn nicht viel.

Doch nach und nach, ihr werd´s nicht glauben,

begann er mir den Nerv zu rauben.

Es war noch nachts, so gegen vier,

da kam er durch die Zimmertür.

Er sprang auf´ s Bett  und weckte mich,

den alten Kater stört das nicht.

Ich war genervt, fing an zu knurren,

der alte Kerl begann zu schnurren.

Ich war nun aus dem Schlaf gerissen,

der Kater wollte nur mein Kissen.

Erst um halb sechs gab er dann Ruh,

dann fiel´n auch meine Augen zu.

Natürlich habe ich verschlafen,

so kann ein Kater auch bestrafen.

Zum Fressen wollt er nur das Beste,

war unzufrieden gab es Reste.

Und einmal hab ich so gedacht,

wer hat die Schranktür aufgemacht?

Wer fraß die Wurst und auch den Braten?

Ich glaub, ihr braucht nicht mal zu raten.

Ganz kugelrund und vollgefressen

hat er nun auf der Couch gesessen.

Und auf des Teppichs schönster Stelle

lag noch ein Rest von Würstchenpelle.

Du undankbares Katertier,

die ganze Liebe gab ich dir.

Vertrauen habe ich gesetzt,

doch nun hast du mich tief verletzt.

Da habe ich das Biest gefangen

und aus dem Fenster raus gehangen.

Ich hatte das grad angestellt,

da hat´s schon an der Tür geschellt.

Frau Nachbarin war echauffiert

was mit dem Tier da grad passiert.

Da habe ich kurz nachgedacht

und dann den Kater losgemacht.

„Hier liebe Frau da nehm` sie ihn“

und ließ sie beide von mir ziehn.

Ich wünschte ihr noch sehr viel Glück,

und will den Kater nie zurück.

  Mein Vater, so verzeihe mir,

  ich will nie mehr ein Katertier.

    Text & Cover

Copyright by Thomas Göpfert   2015

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