Die folgende Geschichte entstand ursprünglich für eine Ausschreibung eines Verlages zum Thema Zeitkapseln.
Da diese es nicht geschafft hat angenommen zu werden wünsche ich meinen Lesern und Leserinnen auf mystories, Facebook und meiner Homepage viel Spass beim Lesen
(c) JeanneDarc aka Susanne Weinsanto
In der fernen Zukunft im Jahre 6535 war vieles aus der früheren Zivilisation vergessen, wozu im Besonderen die vielen Kriege im 20.und 21.Jahrhundert beigetragen hatten. Es waren sehr viele Dinge vernichtet worden und eigentlich wussten die Menschen in dieser Zeit in der Zukunft kaum noch etwas von ihren Vorfahren.
Doch auch in dieser Zeit waren die Menschen neugierig und es gab ein riesengroßes Institut in einer großen Stadt, in dem die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den ganzen lieben langen Tag nichts anderes taten als
herauszufinden wie die Menschen früher lebten. Durch die vielen Kriege war so vieles zerstört worden, dass es alles andere als leicht war herauszufinden wie das Leben vor 2, 3 oder gar 4000 Jahren war.
Ein Mitarbeiter dieses Instituts war damit beauftragt in der gesamten Welt herum zu reisen, denn irgendwie ging das Gerücht, dass in den Jahren zwischen 1900 und 2100 die Menschen Gegenstände aus ihrer jeweiligen Zeit in irgendwelchen kapseln, Zimmern, Kisten und ähnlichem aufbewahrt hatten, mit dem Ziel. dass die Menschen in der Zukunft die Gegenstände aus der Vergangenheit finden, und dann mehr über
ihre eigene Vergangenheit herausfinden könnten.
Johannes hatte schon fast die ganze Welt bereist, doch gefunden hatte er bisher nichts außer einer kleinen Kiste in der irgendwelche schwarzen Scheiben mit komischen Rillen, und in der Mitte einem Loch waren. Leider fehlte da die Beschreibung was das wohl gewesen sein konnte, daher half nur eines: Er musste solange nach der Lösung suchen um was es sich bei diesen Scheiben handelte, bis er es herausgefunden hatte.
Johannes fuhr als nächstes in den Vatikan. Es gab zwar schon seit einigen Jahren keinen Papst mehr, doch die Gebäude des
Vatikan standen noch und die Vermutung lag nahe, dass es in den Gebäuden des Vatikans irgendwo auch versteckte Kammern gab und vielleicht würde er dort ja etwas finden was erklärte was das für seltsame schwarze Scheiben waren, die er vor kurzem gefunden hatte.
Der Vatikanstaat wie er geheißen hatte bevor er endgültig verlassen wurde, war absolut menschenleer. Wie es dazu gekommen war, dass der früher doch so wichtige Vatikanstaat verlassen wurde, war eines der wenigen Dinge die doch recht gut dokumentiert waren. Im Jahre 3000 starb ein Papst an einem Herzinfarkt, und danach fand sich niemand mehr der die Rolle des Papstes übernehmen
wollte. Jeden Tag seit dem 21.Jahrhundert gab es immer weniger Menschen, die gläubig waren, und das drang bis zum Jahr 3000 bis in den Vatikan vor. Und wozu sollte sich ein Mensch bereit erklären Papst zu werden, wenn es kaum noch Christen gab.
Natürlich konnte Johannes nicht einfach so in die Gebäude des früheren Vatikanstaates eindringen. Heutzutage brauchte man dafür eine Genehmigung der Europäischen Union. Selbständige Staaten gab es in Europa auch schon seit vielen Jahren nicht mehr. Es gab in Europa nur noch die Europäische Union, die alle Staaten verwaltete die im 20.und 21.Jahrhundert der Europäischen Union beigetreten waren. Es gab in Europa nur
noch eine Regierung und diese bestimmte die Gesetze in ganz Europa. Es gab keinerlei Souveränität mehr der früheren selbständigen Staaten.
Johannes besorgte sich die Genehmigung die Gebäude des Vatikanstaates untersuchen zu dürfen. Diese Genehmigung zu bekommen war nicht ganz einfach, und vor allem war es sehr teuer.
Johannes dachte bei diesem Preis nur: „Na hoffentlich hat sich diese Ausgabe gelohnt“ Nachdem er die Genehmigung in der Hand hielt, suchte er sich zuerst einmal ein Hotel, er musste sich wenigstens eine Nacht ausruhen, nachdem er heute fast den
ganzen Tag auf dem „Amt zur Genehmigung von Forschungsaufträgen“ zugebracht hatte. Irgendwo hatte er einmal gelesen, dass sich Menschen im 21.Jahrhundert darüber aufgeregt hatten wenn sie mal auf einem Amt nicht gleich ihre Anliegen vorbringen konnten. Was diese Menschen wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass man heute bei jeder Beantragung auf Ämtern mindestens sechs Stunden brauchte. Und nicht nur das. 6 Stunden waren heutzutage sogar noch recht wenig, er hatte schon von Menschen gehört die im Amt übernachteten weil sie abends nicht mehr ihr Anliegen vorbringen konnten, weil das Amt dann schloss. Jedes Amt hatte inzwischen für solche Bürger einen kleinen Schlafplatz, den man allerdings nur dann
benutzen durfte wenn man ein Anliegen hatte, und am Tag zuvor nicht mehr an die Reihe kam.
Johannes musste sich darüber keine Gedanken mehr machen, er hatte das Formular, das er für seine Tätigkeit so dringend brauchte. Johannes ging zurück in sein Hotel.
Im Hotel angekommen überlegte er sich, wie er mit seinen Forschungen am besten anfangen konnte.
Er hatte sich einen Plan besorgt auf dem die ganzen Gebäude des Vatikans aufgezeichnet waren und die Gänge, die
bekannt waren und die einzelnen Gebäude miteinander verbanden. Doch Johannes war sich sicher, das war bei weitem nicht die ganze Wahrheit. Mit Sicherheit gab es noch weitere Gänge, die nicht in diesem Plan verzeichnet waren und vielleicht hatte er ja Glück und konnte dort etwas finden was erklärte was diese seltsame schwarze Scheibe mit Rillen und dem Loch in der Mitte früher war. Eine hatte er extra mitgenommen, denn wenn er etwas finden würde was diesen seltsamen Gegenstand möglicherweise erklären konnte, dann musste er das ja auch irgendwie ausprobieren können.
Über diesen Gedanken schlief Johannes ein und träumte vom Vatikan, seiner Arbeit und
davon dass er die Tafel mit den 10 Geboten von Moses finden würde.
Am nächsten Tag frühstückte Johannes und als er fertig mit frühstücken war machte er sich auf den Weg in den Vatikan. Fast hätte er die Genehmigung vergessen, zum Glück nur fast, das hätte sicher einen Riesenärger gegeben wenn er diese Genehmigung nicht bei sich hätte und dann einfach in den Kellern und Gewölben des Vatikans herumsuchen würde.
Die Strafen für das nicht mitführen von Genehmigungen waren heutzutage sehr hoch. Ein Jahr in das Gefängnis war die Mindeststrafe bei derartigen Vergehen. Und
die Gefängnisse waren heutzutage auch nicht gerade angenehm. Die Städte, Kommunen, Länder, und Staaten hatten alle große finanzielle Probleme und sie wussten kaum noch wo sie Geld einsparen sollten. Deshalb lebten in einem Gefängnis immer mindestens sechs Menschen auf einer Zelle. Bei der Belegung wurde auch keine Rücksicht darauf genommen wer mit wem in eine Zelle musste. Da konnte es durchaus passieren, dass einer der nur immer wieder mit der Bahn schwarzgefahren war mit einem Serienmörder sich die Zelle teilen musste. Nein, das wollte er sicher nicht.
Johannes machte sich auf den Weg in den Vatikan, der Weg war zwar nicht weit, aber
weil der Vatikanstaat schon seit so vielen Jahren völlig verlassen war konnte er nicht bis ganz direkt an den Vatikanstaat mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Die letzten ungefähr drei Kilometer musste er laufen. Ein bisschen Bewegung tat aber auch gut. Johannes fuhr bis an die Haltestelle, die dem Vatikanstaat am nächsten lag und lief dann in den Vatikan hinein. Ein bisschen irritierend war das was er sah schon. Kein Mensch war zu sehen, weit und breit und er hatte schon Bilder gesehen auf denen der Platz vor dem Petersdom derart mit Menschen gefüllt gewesen war, dass diese sich wahrscheinlich kaum noch hatten bewegen können. Johannes dachte so bei sich: „Oh wie sich die Zeiten ändern“ Doch er
war ja nicht dafür in den Vatikan gekommen um in Erinnerungen zu schwelgen, sondern um Zeitkapseln, verschlossene Räume, unbekannte Gänge und ähnliches zu suchen, und vielleicht hatte er ja Glück und konnte doch noch irgendwie heraus finden was es mit dieser komischen schwarzen Scheibe mit den Rillen und dem Loch in der Mitte auf sich hatte.
Johannes wusste gar nicht so genau wo er anfangen sollte, denn so klein war der Vatikanstaat dann auch wieder nicht. Johannes wusste dass der Petersdom früher einmal ein sehr wichtiges Gebäude gewesen war, zu der Zeit als es noch einen Papst gegeben hatte. Er entschloss sich beim
Petersdom mit seiner Untersuchung und Erforschung zu beginnen. Er ging direkt geradeaus auf den Petersdom zu und fragte sich gerade was er machen würde wenn die Türe verschlossen sein sollte.
Johannes ging auf die Tür zu und schon bald sah er, dass die Tür des Peterdoms sperrangelweit offen stand. Alles sah ziemlich verwittert aus und ziemlich kaputt. Johannes dachte, dass es eine gute Idee wäre wenn hier wieder einmal jemand sauber machen würde. Es war ja klar, dass nach einer so langen Zeit hier alles dreckig und verwittert war, eigentlich war es ein Wunder, dass das Gebäude immer noch stand. Johannes hatte nicht gerade das was man Angst nennen
konnte, aber so etwas wie Respekt hatte er doch. Schließlich wusste er nie so genau ob in diesem Gebäude nicht irgendetwas baufällig war und ihm möglicherweise ein Ziegel, ein Pflasterstein, eine alte Lampe oder wes es sonst noch so alles gab auf den Kopf fallen würde.
Johannes wusste er durfte keine Angst haben, es gehörte nun einmal zu seiner Arbeit dazu, dass er auch in baufälligen alten Gebäuden herumlief und suchte und forschte.
Johannes sah eigentlich nichts Besonderes in dem großen Raum, in dem er jetzt stand, er musste erst einmal überlegen wo er weiter
suchen sollte, deshalb lehnte er sich mit seinem Ellbogen an die Wand. Doch was war das? Kaum, dass er sich an die Wand angelehnt hatte, sah er wie auf der gegenüberliegenden Seite sich ein Gang öffnete. Also doch, es gab sie also wirklich, die versteckten Gänge im Vatikan und ganz offensichtlich hatte er gerade aus Versehen mit seinem Ellbogen einen Schalter betätigt und auf diese Weise den Gang an der gegenüberliegenden Seite geöffnet.
Johannes probierte es noch mehrmals aus. Schnell hatte er verstanden jedes Mal wenn er diesen Stein in der Wand drückte schloss oder öffnete sich die Wand auf der gegenüberliegenden Seite. Schon
erstaunlich, dass diese Technik nach so langer Zeit noch funktionierte. Eigentlich musste man Technik ja regelmäßig warten, und hier war niemand mehr der diese Dinge hätte warten und kontrollieren können. „Egal“ dachte er, Hauptsache ich habe den Schalter gefunden und kann in den Raum um mit meiner Forschung beginnen.
Johannes ging in den Raum, doch in dem Raum selbst war nichts zu sehen. Irgendwie konnte es aber ja nicht sein dass der frühere Vatikanstaat einen leeren Raum durch eine Geheimtür abgesichert hatte. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder war hier einmal etwas drin gewesen was in den letzten Jahren des Vatikanstaats irgendjemand
mitgenommen hatte, oder es gab einen Geheimgang im Geheimgang. Wenn es einen Geheimgang im Geheimgang gab, war allerdings die Frage wie er diesen finden sollte. Denn er sah hier überhaupt nichts Auffälliges. Es war einfach nur ein leerer Raum, sonst nichts.
Doch halt, da fiel ihm doch etwas auf. Das Muster der Bodenfließen war sehr schön, und schien auch absolut korrekt verlegt worden zu sein, bis auf diese eine Stelle. An einer Stelle hatte entweder der Arbeiter der die Fließen verlegt hatte nicht aufgepasst und die Fließen falsch gelegt, oder es steckte eine Absicht dahinter und diese Fliesen sollten ein Zeichen oder ein Hinweis sein. Johannes
drückte auf die Fließe doch es passierte rein gar nichts. „Hmm“ Dachte er, anscheinend doch kein Hinweis auf einen anderen Geheimgang. Da fiel ihm auf dass diese offensichtlich falsch gelegte Fliese dazu führte dass es wie ein Pfeil aussah.
Vielleicht war ja das die Lösung? Vielleicht zeigte der Pfeil auf irgendetwas das ihn zu einem weiteren Geheimgang führen würde. Johannes folgte diesem Pfeil und lief fast gegen eine anscheinend sehr alte, uralte Statue einer antiken Dame. Johannes fragte sich was das wohl zu bedeuten hatte. Immerhin war die Frau die diese Statue darstellte komplett nackt, und er wusste, dass der Vatikanstaat normalerweise eher weniger
Frauen in seinen Reihen hatte, und nackte schon gleich gar nicht. Diese Statue wollte und musste er untersuchen. Leider war auch kein Schild mehr zu finden welches erklären würde, wen diese Statue darstellte. Als er diese Statue untersuchte drückte er zum Untersuchen auf deren linke Brust und schon hörte er ein Knirschen. Diesmal ging kein Gang am anderen Ende des Raumes auf, sondern es öffnete sich der Boden.
Und nicht nur das. Diese Falltür die sich da öffnete führte anscheinend noch tiefer in die Geheimnisse des Vatikans. Johannes musste eine recht verfallene alte Treppe hinunter klettern um in diesen Raum zu kommen, doch was er dann sah, konnte er kaum glauben.
Der gesamte Raum war voll mit Büchern, Dokumenten und diversen Kisten. Einige der Kisten waren aus Metall, manche waren aus Holz. Er wusste er würde sehr lange Zeit brauchen um alle Dokumente und Kisten zu öffnen und zu erforschen. Manche der Holzkisten sahen sehr antik aus und waren teilweise auch schon im Begriff sich mehr oder weniger aufzulösen.
Johannes fing als erstes an die Dokumente zu untersuchen. Auch dabei musste er sehr vorsichtig sein, denn diese Dokumente waren zum größten Teil sehr vergilbt und wenn er nicht sehr aufpasste dann zerkrümelten die Dokumente in seinen Händen und waren dann unwiederbringlich verloren. Das wollte
er bei solchen Schätzen nicht. Vor einiger Zeit war ein Spray entwickelt worden das vergilbte Dokumente schützte wenn man die Dokumente damit ansprühte.
Zum Glück hatte Johannes von diesem Spray dabei und er besprühte erst einmal alle Dokumente und las dann in den Dokumenten. Er lass sehr viel aus der Vergangenheit was schon lange in Vergessenheit geraten war. In der heutigen Zeit wusste keiner mehr wie frühere die Päpste zu ihrem Amt gekommen waren, unter anderem dieses stand in einem der Dokumente sehr genau.
Dort war genau erklärt, dass für die Kirche der erste Papst Petrus gewesen war und dass später die Päpste mit einem sogenannten Konklave gewählt wurden. Bei diesem sperrten sich zahlreiche Bischöfe selbst in einen kleinen Raum und stimmten ab wer denn der nächste Papst werden würde.
Immer wieder wurde abgestimmt und wenn dabei kein Papst gewählt wurde, dann stieg schwarzer Rauch auf. Wenn irgendwann ein Papst gefunden war, dann sah man weißen Rauch aufsteigen und irgendwann trat dann auch ein Bischof auf den Balkon und rief „Habemus Papam“ was so viel bedeutete wie:
„Wir haben einen neuen Papst“ und danach ließ sich der neue Papst dann auch auf dem Balkon blicken.
Nachdem Johannes die gesamten Dokumente mit dem Spray eingesprüht hatte um diese zu konservieren scannte er die gesamten Dokumente mit einem kleinen Taschenscanner. Ja, die Erfindungen die es so in den letzten hunderten und tausenden von Jahren gegeben hatte, waren schon sehr praktisch für seine Arbeit.
Johannes wusste, dass es viel zu viele Dokumente waren um auch nur ansatzweise alles lesen zu können während er hier in diesem Raum war. Außerdem waren da ja
noch diese vielen Kisten. Als erstes interessierte Johannes eine anscheinend sehr alte Kiste. Man sah der Kiste richtig an, dass sie nicht erst seit gestern und auch nicht erst seit hundert oder tausend Jahren hier stand. Nein, diese Kiste war deutlich älter. Sie war aus Holz, auf beiden Seiten und auch auf dem Deckel waren seltsame Zeichen zu sehen. Ganz besonders interessant war dass vorne und hinten jeweils zwei Stangen herausragten, die scheinbar früher einmal dafür gedient haben mussten diese Kiste zu tragen.
An dieser Kiste war noch mehr seltsam. Man sah der Kiste an, dass sie sehr alt sein musste, aber sie war für dieses Alter doch
recht wenig verwittert und verfallen. Johannes suchte nach einem Riegel oder einem Schloss um die Kiste zu öffnen. Es war alles andere als einfach, aber er fand diesen Riegel und öffnete ihn. In dieser Kiste lagen 2 große Steintafeln. Leider konnte nicht lesen was auf diesen Steintafeln stand, denn die Zeichen, die für den Text auf der Tafel verwendet worden waren mussten von einer Sprache stammen, die schon lange ausgestorben war. Was hatte er hier nur gefunden?
Er machte ein Foto von diesen Tafeln und schickte diese direkt in sein Institut. In seinem Institut kümmerte sich sofort eine Kollegin die auf ausgestorbene Sprachen spezialisiert war
darum herauszubekommen um welche Sprache es sich handelte und was auf diesen Tafeln stand.
Es war auch für diese Kollegin nicht einfach, doch bald schon hatte sie herausgefunden dass der Text auf diesen Tafeln hebräisch sein musste. „Hmm, hebräisch“ dachte die Kollegin und machte sich sofort daran den Text zu übersetzen. Sie bekam fast einen Herzinfarkt als sie herausgefunden hatte dass es sich bei diesen Texten offensichtlich um die Tafel mit den Zehn Geboten, die sogenannte Bundeslade handeln musste. Wie viele tausend Jahre hatten die Menschen danach gesucht? Und immer wieder dachten die Menschen, dass diese doch bestimmt in
den Wirren der früheren Zeit zerstört worden war. Jetzt plötzlich hatten sie sie gefunden. Sofort rief sie Johannes an und erklärte ihm dass er die Bundeslade entdeckt hatte. Zum Glück war es in der heutigen Zeit kein Problem mehr auch in den tiefsten Kellern mit dem Telefon zu telefonieren, auch da hatte sich die Technik in den letzten Jahren großartig weiter entwickelt.
Das durfte auf keinen Fall zu schnell an die Öffentlichkeit kommen, denn dieser Schatz hatte einen mit Sicherheit unvorstellbar hohen Wert, geradezu unbezahlbar.
Johannes machte sich daran die nächste Kiste zu öffnen und in dieser Kiste fand er
bedrucktes Papier. Es erinnerte ein wenig an die heutigen Geldscheine und sahen doch auch irgendwie ganz anders aus. Aber er war sich sicher, bei dem Inhalt dieser Kiste musste es sich um Geld handeln. Als er sich auf seine Arbeit vorbereitet hatte, hatte er auch viel über den Vatikan gelesen, deshalb wusste er auch, dass es sich bei dem Inhalt dieser Kiste um das ominöse Geld aus der Vatikanbank handeln musste, bei dem niemand so genau wusste wo es eigentlich seinen Ursprung hatte. Auch diese Kiste war mit Sicherheit unglaublich wertvoll. Leider hatte er immer noch nicht herausgefunden was es mit dieser seltsamen schwarzen Scheibe mit den Rillen und dem Loch in der Mitte auf sich hatte. Das wollte er unbedingt
herausfinden. Also gab es nur eines: Die nächste Kiste öffnen.
Er musste so lange Kisten öffnen bis er entweder die Lösung für diese seltsame schwarze Scheibe mit den Rillen und dem Loch in der Mitte gefunden hatte oder bis alle Kisten geöffnet waren.
Auch in den weiteren Kisten waren sehr viele, sehr interessante und mit Sicherheit auch wertvolle Dinge. Bei einer Kiste bekam Johannes einen ziemlichen Schreck, denn in dieser Kiste war ein Skelett. Ob das wohl einmal ein Papst gewesen war? Und wenn ja welcher? Und wie sollte er das nur herausfinden? Am liebsten hätte er diese
Kiste mit dem Skelett mit in sein Labor genommen, doch das war nicht möglich, er war ja alleine unterwegs und wie hätte er alleine eine so schwere Kiste mit einem Skelett innendrin transportieren sollen? Und nicht nur das . Was hätte wohl die Polizei gesagt wenn er mit einer Kiste mit Skelett durch Europa gereist wäre und die Polizei ihn kontrolliert hätte. Nein, so ging das nicht. Er machte Fotos und dokumentierte alles, hier musste man irgendwann entweder mit mehreren Forschern kommen und gemeinsam untersuchen um das Skelett von wem es sich hier handelte oder man musste gemeinsam die Kiste mit dem Skelett in das Institut transportieren.
Johannes suchte weiter und in einer der folgenden Kisten fand er seltsame Geräte. Er konnte sich schon denken, dass das technische Geräte aus früheren Zeiten waren, doch er hatte keine Ahnung was man früher damit gemacht hatte. Eines der Geräte das er aus der Kiste herausholte war ziemlich klobig und hatte vorne eine Glasscheibe. Im ersten Moment überlegte er sich ob das vielleicht ein früherer Fernseher oder Bildschirm gewesen sein konnte, doch diesen Gedanken verwarf er recht schnell wieder. Bildschirme und Fernseher waren sehr flach, und er konnte sich nicht vorstellen dass das früher einmal anders gewesen sein sollte.
Das nächste was er aus der Kiste herausholte war eine Kiste die vorne so etwas wie einen Einschub hatte. Und einige Knöpfe waren auf der Vorderseite zu sehen. Auf einer Taste stand Play auf einer anderen Stopp und dann gab es noch eine Taste mit einem Pfeil nach rechts, eine mit 3 Pfeilen nach rechts, eine mit einem Pfeil nach links und eine mit 3 Pfeilen nach links. Was konnte das nur gewesen sein?
Johannes überlegte sich, dass das eigentlich nur ein Gerät gewesen sein konnte, in das man irgendetwas hinein legte und dann gab es wahrscheinlich ein Hologramm in welchem man sich aufhalten und spielen konnte. Etwas
anderes konnte er sich nicht vorstellen. Johannes suchte weiter und jetzt fand er ein wirklich sehr seltsames Gerät. Einen kleinen quadratischen recht dicken Kasten, aus dem oben in der Mitte ein kleiner Metallstift herausragte, und hinter dieser Kiste war eine Art Trichter. An der Seite der Kiste war eine Art Kurbel angebracht. War das vielleicht ein früheres Kochgerät? Bei diesem Gerät hatte er absolut keine Ahnung was das sein könnte. Er stellte das Gerät auf eine der noch nicht geöffneten Kisten und probierte ein bisschen daran herum. Als er die Kurbel betätigte bewegte sie der Metallstift in der Mitte und begann sich zu drehen. Johannes überlegte was das wohl sein könnte, und da kam er auf eine Idee.
Vielleicht hatte das ja irgendetwas mit dieser seltsamen schwarzen Schreibe mit den Rillen und dem Loch in der Mitte zu tun. Johannes holte diese Scheibe aus seinem Koffer und er staunte nicht schlecht als er merkte dass der Metallstift ganz genau in das Loch der Scheibe passte.
Nun lag diese schwarze Scheibe auf diesem seltsamen Kasten, doch was sie da drauf zu suchen hatte, und ob sie da hingehörte war ihm immer noch nicht so ganz klar.
Am Rande es Kastens war auch noch so eine Art Hebel, oder ein Zeige oder was auch immer das darstellen sollte. Er hatte keine Ahnung ob das was er tat richtig war, aber er
legte diesen Hebel an den Rand der Scheibe. Gedankenverloren drehte Johannes an der Kurbel und erschrak gewaltig, denn es ertönte ein Lied, ein Lied das er kannte und das auch heute noch gerne gesungen wurde. Happy Birthday hieß das Lied. Das war ja eine seltsame Technik gewesen früher. Von CDs hatte er ja noch gehört und gelesen auch wenn es auch diese schon seit vielen hundert Jahren nicht mehr gab. Heutzutage hörte man Musik nur noch über sein Telefon oder seinen Computer.
Musik schien also auch früher schon etwas Wichtiges im Leben der Menschen gewesen zu sein. Anscheinend hatte er jetzt das richtige Gerät
gefunden welches für die Benutzung dieser seltsamen schwarzen Scheibe mit den Rillen und dem Loch in der Mitte früher einmal benutzt worden war.
Johannes suchte weiter, und fand in einer weiteren Kiste jede Menge dieser schwarzen Scheiben mit den Rillen und dem Loch in der Mitte. Wie hatte man das Gerät und die Scheiben früher wohl genannt? Bestimmt irgendetwas mit Musik. Johannes probierte verschiedene der Scheiben aus die er da gerade gefunden hatte und auf jeder neuen Scheibe war eine andere Musik. Johannes dachte: „Oh mein Gott, muss das kompliziert gewesen sein, damals, alleine wenn ich mir vorstelle, dass die Menschen diese großen
Kisten immer mitgeschleppt haben um draußen Musik zu hören…, na da bin ich doch froh dass das heute ganz anders funktioniert“ Heute nahm man tausende von Liedern mit ohne davon auch nur ein einziges Gramm zu spüren, und damals mussten die Menschen anscheinend solche schweren Geräte durch die Gegend schleppen und alles nur um den ganzen Tag immer ein und das selbe Lied zu hören.
Was war er froh dass er nicht zu dieser Zeit gelebt hatte. Diese Zeit damals mag ja auch ihre Vorteile gehabt haben, aber nein, er liebte doch lieber heute im 66.Jahrhundert. Es ging zwar das Gerücht herum dass die Welt im Jahre 6666 untergehen würde, doch
darauf gab er schon lange nichts mehr. Er wusste dass es zu so ziemlicher jeder Zeit irgendein Datum gab an dem die Welt angeblich unterging. Am meisten faszinierte ihn dabei die Sache mit dem Jahreswechsel von 1999 auf 2000 als sehr viele Menschen Angst gehabt hatten, dass alle Computer den Geist aufgeben würden, oder auch 2012 als die Menschen dachten der Kalender der Maya würde enden und das wäre ein Zeichen auf das Ende der Welt. Und so gab es alle paar Jahre irgendetwas bei dem die Menschen dachten, dass es auf das Ende der Welt hindeuten würde. Insofern ging er auch dem Jahre 6666 sehr gelassen entgegen. Heutzutage lebten die Menschen üblicherweise zwischen 200 und 250 Jahren,
so dass er das mit ziemlicher Sicherheit noch erleben würde, doch Angst davor hatte er keine.
Johannes rief bei seinem Institut an und fragte ob jemand mit einem großen Transportwagen vorbeikommen könnte. Die Kollegin von ihm, die ihm auch die Tafeln übersetzt hatte setzte sich in einen großen LKW des Instituts und machte sich auf den Weg zu Johannes. Auch wenn die Autos heute deutlich schneller unterwegs waren als früher so dauerte auch das eine gewisse Zeit. Als die Kollegin bei Johannes angekommen war packten sie gemeinsam die Dinge ein, auch die Kiste mit dem Skelett und machten
sich auf den Weg zurück in das Institut. Als sie beide wieder im Institut angekommen waren packten sie die ganzen Sachen in einen extra Raum und untersuchten alles was sie mitgenommen hatten. Eines nach dem anderen, die Untersuchungen dauerten eine längere Zeit. Denn viele der Gegenstände waren zur heutigen Zeit vollständig unbekannt. Daher war es recht schwierig herauszufinden um was es sich jeweils handelte.
Als sie das Skelett untersuchten, stellten sie sehr bald fest, dass es sich dabei doch tatsächlich um das Skelett von Petrus handeln musste. Das Skelett von Petrus gefunden zu haben war mindestens genauso
interessant wie das Auffinden der Bundeslade.
Johannes interessierte sich immer noch am meisten für sein seltsames Gerät und die Scheibe mit den Rillen und den Loch in der Mitte. Irgendwann fand er bei seinen Recherchen heraus dass es sich bei dem Gerät um ein Grammphon und bei den Scheiben um sogenannte Schallplatten handelte. Und er verstand dann auch dass die Menschen damals Musik nur zuhause hörten und nicht unterwegs. Da dachte er bei sich:
„Eigentlich sollte auch ich mal wieder mehr auf die Geräusche der Natur achten, und
nicht immer wenn ich das Haus verlasse mich über Kopfhörer mit Musik zudröhnen lassen.“
(c) JeanneDarc