Vorbemerkung
In Japan findet man noch besondere Tierwelt. Abgesehen von sogenannten Schneeaffen, die einzigen, die im Schnee überleben können, gibt es weitere, besondere endemische Typen. (kommen also nur in Japan vor).
Eines davon ist das Serau.
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Cover-Bild: Dank an pixabay
Serau
Das japanische Serau wird auch liebevoll Nihon-kamoshika genannt. Es gibt davon fünf verschiedene Gattungen auf der Welt und alle sind sie in Ostasien beheimatet.
Man sagt, dass sie Ziegen ähneln würden. Zumindest sind Seraue ebenfalls sogenannte Hornträger und gehören zu den „Waldziegenantilopen“ (habe ich vorher auch noch nie gehört). Beide, sowohl sie, wie er, tragen nach hinten gebogene Hörner, die bis zu 15 Zentimeter lang werden können.
Sie kommen auf Honshu, Shikoku und Kyushi in den bewaldeten Bergregionen, sogar bis zu einer Höhe von 2700 Metern vor. Wie bei uns die Gemsen, sind sie sehr trittsicher in steilem,
unwegsamen Gelände.
(Japanische Serau; wikipedia)
Allerdings sind sie eher Einzelgänger, obwohl sie manchmal auch kurzzeitig in Gruppen zu beobachten sind. Bis zu 40 Kilogramm bringen sie auf die Waage.
Ein gewaltiger Nachteil führte fast zur völligen Ausrottung. Sie bewegen sich relativ behäbig, also entsprechen eher dem bayerischen Ur-Gemüt. Weil sie in den Höhenlagen praktisch keine Feinde haben, außer vielleicht dem Kragenbär, ist Schnelligkeit auch nicht nötig. Die Wölfe waren schon länger praktisch ausgerottet und folgen ihnen sowieso nicht in die Höhenlagen. Schmecken sollen sie allerdings und so machten die Menschen gerne Jagd auf sie, weil sie wegen ihrer Trägheit leicht zu erlegen waren.
Am frühen Morgen und auch am späteren Abend begibt man sich zu Tisch, zu Deutsch auf Nahrungssuche. Je nach Gusto ernähren sie sich von Gräsern, Knospen, Laubblättern.
Es können auch Nadeln sein. Leckerbissen sind heruntergefallene Eicheln.
Während man also ein recht geruhsames Leben führt, kennen Seraue keinen Spaß mehr, wenn es um die Verteidigung ihres Reviers geht. Dieser Grundbesitz kann je nach Nahrungsangebot bis zu 4,4 Hektar groß sein. Die Umzäunung, welche die Kollegen zu akzeptieren haben, werden durch Duftmarken und Kot abgesteckt.
Das besondere sind dabei die Duftdrüsen unter den Augen.
Jedenfalls können sie bis zu 20 Jahre alt werden und sie sind in Japan seit 1955 „Naturdenkmal“ und daher geschützt.
Sex ist zwischen Oktober und November
angesagt.
(Taiwan - Serau; wikipedia)
Die Weibchen bringen dann, nach einer Tragzeit von 7 Monaten, in der Regel nur ein einziges Junges zur Welt. Nach ca 5-6 Monaten sind die Kleinen entwöhnt, halten sich aber bis zu 4 Jahre lang im Territorium
der Mutter auf.
Noch vor dem dritten Lebensjahr werden sie geschlechtsreif.
(Sumatra - Serau; wikipedia)
Wenn Sie nun den Namen "Serau" hören, so können Sie ab jetzt mitreden.