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Meine Lehrerin und ich

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"Den Hass auf meinen Vater, übertrug sie auf mich"
Veröffentlicht am 08. April 2015, 12 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: nina_susik - Fotolia.com
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Den Hass auf meinen Vater, übertrug sie auf mich

Meine Lehrerin und ich

Titel

Sie hasste mich und ließ es mich auch spüren. Ganz egal, wie gut ich war, nie gab sie mir eine eins. Das Beste, was sie mir gab, war eine drei plus. An besonders guten Tagen durfte ich eine zwei minus mit nach Hause nehmen. Ich verstand nicht, warum ich stets so schlecht benotet wurde. Wieso hasste sie mich so sehr. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon längst in der Hölle. Eines Tages ging ich auf sie zu. Wir waren allein. Weit und breit war niemand zu sehen. Frei heraus fragte ich sie, warum sie mich so sehr hasste. Sie

antwortete nur; frag deinen Vater, und stieg in ihren Wagen. Ich atmete tief durch. Dann sagte ich ihm, das ich alles wissen will. Das ich von meiner Lehrerin erfahren habe, das er der Grund ist, warum sie mich so sehr hasste und mich deshalb schlechter benotete, als meine Mitschüler. Ich war bereit, es aus ihm herauszuprügeln, wenn er es mir nicht sagen wollte. Er grinste mich blöd an, was mich aggressiv machte. Dann erzählte er mir von der einmaligen Nacht mit ihr. Er schien sehr stolz darauf zu sein, meine Lehrerin gefickt zu haben. Und nicht nur sie. Sie war nicht die Erste gewesen. Aber auch nicht die Letzte. Mir schien,

als hätte er sie alle ins Bett gezogen. „Du hast meine Lehrerinnen gefickt? Gefickt und dann in den Arsch getreten? Weißt du überhaupt, was du mir damit angetan hast? Grins nicht so blöde, du alter Sack.“, schrie ich ihn an. Plötzlich ging mein Fuß nach oben und traf ihn genau in der Mitte. Er krümmte sich. D trat ich ihn ins Gesicht. Meine Fußspitze, traf sein rechtes Auge. Ich war so in rage, das ich immer weiter auf ihn eintrat. Bauch. Gesicht. Intimbereich. Mir war jede Körperstelle recht. Seinetwegen hasste mich meine Lehrerin. Doch das war nicht der einzige Grund, warum ich so in Rage war. Er hatte mit fast allen, meiner Lehrerinnen

Beischlaf gehabt und war auch noch stolz darauf. Welcher Vater tut so etwas seinem Kind an? Wann ich aufhörte, zuzutreten? Keine Ahnung. Als ich aufhörte, lag er reglos am Boden. Ich spuckte auf ihn und verließ die Wohnung. Frische Luft und ein langer Spaziergang, sollten mich auf andere Gedanken bringen. Plötzlich stand ich vor ihrer Tür. Es war schon dunkel und ziemlich spät. Dennoch klingelte ich bei ihr. Ich weiß nicht, warum. Ohne mein Zutun, drückte mein Finger auf ihre Klingel. „Ja, wer ist da?“, fragte sie. „Ich habe ihn umgebracht.“ Erst in diesem Moment war mir klar

geworden, das ich meinen Vater ermordet hatte. Und es war mir egal. Sie öffnete die Tür und ich trat ein. Was wollte ich eigentlich hier? Sehen, ob sie sich freut, das er tot war? Rechnete ich jetzt mit besseren Noten? Sie führte mich ins Wohnzimmer und bat mich, ihr alles zu berichten. Ich tat es. Ganz ausführlich. Sie saß regungslos neben mir und hörte mir zu. Weder erkannte ich Freude, noch Schock oder eine andere Reaktion. Was nach meinem Bericht geschah, war noch unbegreiflicher. Anstatt die Polizei zu rufen oder was man sonst in dieser Situation machte, verführte sie mich. Fassungslos saß ich da und rührte mich

nicht. Ließ sie einfach machen. Und es hatte sich gut angefühlt. Sie war sehr zärtlich. Es war schon erstaunlich. Obwohl sie um einiges älter war, als ich, sah sie noch verdammt gut aus. Das war mir vorher gar nicht aufgefallen. Vielleicht ließ ich es deshalb geschehen. Oder, damit sie nicht die Polizei anrief. Möglicherweise war auch mein Körper schon so weit gewesen und wollte es unbedingt. In dem Moment war mein Kopf leer gewesen. Vollkommen leer. Wahrscheinlich fehlten mir auch Zärtlichkeiten. Von meinem Vater hatte ich nie welche bekommen. Der konnte nur meckern und zuhauen. Zu meiner Mutter hatte ich keinen Kontakt. Sie

hassten einander. Meine Lehrerin gab mir in dem Moment das Gefühl, das ich ein Mensch bin, der es verdient hatte, geliebt zu werden. Mir war egal, aus welchem Grund sie auf einmal so nett zu mir war. Ob es daran lag, das ich meinen eigenen Vater ermordet hatte, oder ob sie sich so an ihm rächen wollte, oder weil sie es brauchte, oder...Es gab so viele Gründe, weswegen sie mich verführte und so unendlich lieb zu mir war. Mir waren die Gründe egal. Endlich hatte sie aufgehört mich zu hassen und war zärtlich zu mir. Dafür gab ich ihr gern meine Unschuld. Und ich muss zugeben, das es ein Traum gewesen war. Ich fühlte

mich geliebt. Leicht, wie eine Feder. Vielleicht war es für sie Rachesex. Für mich war es ein unvergessliches Erlebnis, welches wir noch ein paar mal wiederholten. Bis jemand auf unser Verhältnis stieß. Wir hatten nicht aufgepasst. Die Leiche meines Vaters verweste langsam und stank immer mehr. Der Duft war ins Treppenhaus gelangt. Meine Nachbarn hatten mich seit Tagen nicht mehr gesehen. Dafür sahen mich die Nachbarn meiner Lehrerin, wie ich in ihrer Wohnung ein und aus ging. Eines führte zum Anderen. Wir sagten von Anfang an die Wahrheit. Warum lügen? Die Wahrheit würde irgendwann sowieso rauskommen. Ich

bekannte mich zum Mord an meinem Vater und dem Verhältnis zu meiner Lehrerin. Sie gestand, das sie von dem Mord wusste, weil ich ihr davon berichtet hatte und das sie das Verhältnis anfing. Bei Gericht sahen wir uns das Letzte mal. Wenigsten durften wir erfahren, wo jeder von uns hinging. Und so schrieben wir uns jede Woche, bis sie die Sehnsucht nach mir nicht mehr aushielt und sich selbst umbrachte. Wie sie sich ausgelöscht hat, weiß ich nicht. In ihrem letzten Brief stand in der letzten Zeile – so klein geschrieben, das man es kaum entziffern konnte – Ich weiß nicht warum, aber du hast es

mir angetan. Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Meine Sehnsucht nach dir, ist so stark, das ich es nicht mehr ertragen kann, am Leben zu sein. Ich hatte sofort erkannt, das dies ihr letzter Brief war. Ungefähr einen Monat später, wurde mir berichtet, das sie sich umgebracht hatte. Aber keiner konnte oder wollte mir sagen wie. Damals, als das Verhältnis begann, war ich junge sechzehn gewesen. Und jetzt, über zwanzig Jahre später, fällt mir alles wieder ein. Wahrscheinlich, weil mein Sohn gerade in das Alter kommt. Ihm gab ich all das, was ich von meinem Vater nie bekommen hatte. Wärme. Zuneigung. Liebe. Er ist ein wunderbarer

Sohn. Ich bin stolz auf ihn.

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Über den Autor

Superlehrling

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ulla Da hast du sicher etwas gelernt fürs Leben...
lg
ulla
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