Kurzgeschichte
Die Uhr - Sich erinnern, an das, was wirklich wichtig ist

0
"Die Uhr - Sich erinnern, an das, was wirklich wichtig ist"
Veröffentlicht am 16. April 2007, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Geboren 1984, mit 16 erste Schreibversuche mit Songtexten. Mieser Schüler, erst nach der Lehre aufgewacht. Mittlerweile Student der Kultur- und Geschichtswissenschaften und der Pädagogik- und Erziehungswissenschaften. Sehr nachdenklicher Mensch, der sich zu oft in sich selbst vergräbt. Charakter: neurotisch, morbid, chaotisch, pessimistisch, ambivalent, inkohärent, altruistisch, manchmal egozentrisch, aber auch einfühlsam, geduldig, lustig. Ich ...
Die Uhr - Sich erinnern, an das, was wirklich wichtig ist

Die Uhr - Sich erinnern, an das, was wirklich wichtig ist

Der Mann war eitel und immer gut gekleidet. Er war erfolgreich und egoistisch, sein schon ergrautes Haar ließ in unfreundlich wirken, was er meist auch war zu seinen Mitmenschen und Kollegen. Meistens trug er Anzüge, auch in seinen eigenen vier Wänden. Am meisten hasste er Unpünktlichkeit, darum stand der Mann auch sehr früh auf, und war meist der erste auf der Arbeit. Sein wecker klingelte immer vor Sonnenaufgang und er hatte in seinem Schlafzimmer noch eine zusätzliche Uhr. Überhaupt befand sich in jedem Raum des Hauses eine Uhr. Dazu besaß er noch eine Taschenuhr, ein Erbstück seines Vaters.
Eines Tages jedoch, als sein Wecker klingelte und er sich für die Arbeit fertig machte, sah er zufällig auf die Taschenuhr und musste feststellen, dass sie stehen geblieben war. Diese Tatsache ärgerte den Mann sehr, da er unbedingt eine Ersatzuhr brauchte, um seinen drang nach pünktlichkeit zu befriedigen. Also musste er seine Mittagspause opfern, was ihn noch mehr ärgerte, denn sie war nicht besonders lang. So arbeitete er den ganzen Vormittag mit grimmiger Miene und war sehr unfreundlich zu den Kunden. Dann war es 12 Uhrund der Mann hatte Mittagspause. Er stürzte förmlich aus der Hintertür seines Arbeitsplatzes zu seinem wagen. Er raste in die Stadt und kam nach zehn Minuten Fahrt in der Fußgängerzone an. Er stieg aus, schloss das Auto ab und schlängelte sich durch die Fußgängerzone zu einem Uhrmacher. Endlich hatte er mal ein bißchen Glück, denn der Laden war leer und der Chef persönlich stand hinter dem Tresen. Ohne ein Wort der Begrüßung fing der Mann zu lamentieren an:"Ich brauche schnell eine neue Taschenuhr, meine ist stehen geblieben. Schnell, ich muss wieder zurück zur Arbeit. Meine alte Taschenuhr lasse ich zur Reparatur hier!" Der Mann hinter dem Tresen lächelte freundlich und ließ einige Sekunden verstreichen, ehe er antwortete:"Hallo erstmal und willkommen. Mein Name ist Uflis, Hermann Uflis. Nun zeigen Sie mir erstmal ihre Uhr, vielleicht müssen wir nur neue Batterien einsetzen. Das dauert auch nicht lange." Widerwillig und nervös nickte der Mann und händigte Herrn Uflis seine Taschenuhr aus. Der ging durch eine Tür in ein Hinterzimmer. Es dauerte wirklich nicht lange, bis der Uhrmacher wieder auftauchte:"Nun, die Uhr ist wirklich kaputt, aber ich habe hier einen Wecker und eine neue Taschenuhr, mit dem gegewert Ihrer alten, die irreparabel ist." Da sagte der alte Mann:"Oh, geben Sie mir schon die Taschenuhr, ich muss wieder zur Arbeit." "Jetzt warten Sie doch mal", beschwichtigte Herr Uflis den Mann, "lassen Sie mich noch etwas sagen. Die Taschenuhr geht falsch, und zwar zwei Sekunden nach. Der Wecker geht richtig, allerdings läuft die Zeit dort rückwärts. Der Mann überlegte nicht lange und nahm den Wecker und verließ das Geschäft. Der Wecker ging schließlich richtig, zwar entgegen dem Uhrzeigersinn, aber richtig. "Dann muss man die Uhr nur anders herum lesen", dachte sich der Mann und kam pünktlich und besser gelaunt an seinem Arbeitsplatz an. Der Tag ging zu Ende und der Mann fühlte sich zum ersten mal seit langer Zeit nicht mehr verbraucht. Und so vergingen immer mehr Tage und auch sein Äußeres veränderte sich von Tag zu Tag. Die Falten verschwanden und das graue Haar wurde voller und erlangte seine ursprüngliche braune Farbe zurück. Der Mann verhielt sich immer freundlicher und schien jeden Tag jünger zu werden.
Nachdem er scheinbar innerhalb weniger Tage um zehn Jahre jünger geworden war, suchte er erneut den Uhrmacher auf:"Hallo Herr uflis, haben Sie kurz Zeit?" Herr Uflis lächelte genau so freundlich wie bei irhem ersten Treffen, diesmal aber auch Wissentlich über das Kommen des Mannes:"Was kann ich für Sie tun?" Der Mann erklärte:"Seit ich diese Uhr besitze, die Sie mir im Tausch für meine Taschenuhr gaben, scheine ich jünger zu werden.Deswegen möchte ich ihnen diese Uhr zurück geben." Doch der Uflis antwortete:"Na, ich will sie nicht zurück, Es ist doch schön, nicht mehr zu altern. Sie werden bald ein Jugendlicher, bald ein Kind sein und sich erinnern." Der Mann wusste, was der Uhrenmacher meinte und verschwand.
Der Mann fur in einen Park, den er früher oft besucht hatte, setzte sich auf eine Bank und stellte den Wecker neben sich auf den Boden. Er dachte lange nach über die Worte des Uhrmachers, dass man den Gang der Dinge nicht aufhalten kann, auch wenn die Uhr zerstört würde, sein Leben, sein Benehmen und Verhalten. Irgendwann, die Sonne ging schon unter, stand er auf, trat die Uhr dennoch kaputt und fuhr nach Hause. Er wollte nicht zusehen, wie seine Zeit ablief.
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_12803.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_12804.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_12805.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_12806.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_12807.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Mondnebel
Geboren 1984, mit 16 erste Schreibversuche mit Songtexten. Mieser Schüler, erst nach der Lehre aufgewacht. Mittlerweile Student der Kultur- und Geschichtswissenschaften und der Pädagogik- und Erziehungswissenschaften. Sehr nachdenklicher Mensch, der sich zu oft in sich selbst vergräbt. Charakter: neurotisch, morbid, chaotisch, pessimistisch, ambivalent, inkohärent, altruistisch, manchmal egozentrisch, aber auch einfühlsam, geduldig, lustig. Ich ersehe es als Pflicht, in Ehrenämtern anderen Menschen zu helfen. Meine Ehrenämter konzentrieren sich auf Kinder- und Jugendarbeit. Neben dem Studium bin ich eine absolute Leseratte, wenn ich mal von Fachliteratur loskomme, dazu wird viel Sport getrieben(Fußball, joggen, schwimmen( es geht nichts über morgens durch die Kälte zu laufen)), Mittelalter und Schaukampf, Live- Rollenspiele a la DSA. Ich bin ein absoluter Filmfreak und kann nicht wenige komplett mitsprechen. Ich habe großen Hang zur Dramatik und zur "Schwarzen Romantik" wie in Vampirfilmen(nein, nicht die Biss- Reihe) oder eben wie bei Donnie Darko.
Wer mehr wissen will darf mich anschreiben, ich beantworte auch persönliche Fragen.

Leser-Statistik
298

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Mondnebel Re: Die Uhr -
Zitat: (Original von MarianneK am 17.04.2007 - 00:05 Uhr) Es ist eine sehr nachdenkliche Geschichte. Zum Leben sollte man sich Zeit nehmen und sie auch genießen.
An manchen Stellen ist es ein wenig steif, würde es ein wenig lockerer schreiben, aber im Großen und Ganzen hat sie mir sehr gut gefallen.
Gruß Marianne

Danke dir Marianne. Ja, sie ist ausbaufähig, werde sie vielleicht noch mal überarbeiten, aber da bin ich eher faul. Danke auch dir für die Kritik.
Lg
Sascha
Vor langer Zeit - Antworten
Mondnebel Re: Die Uhr -
Zitat: (Original von Hausmann am 16.04.2007 - 21:33 Uhr) Ein nachdenkliche Geschichte.
Die auch als Fingerzeig für die Rastlosigkeit zu sehen ist.
Ich würde sie noch etwas ausarbeiten. dann wird es eine Erzählung.

Ganz wichtig in einer Geschichte sind Details.

z.B. Der Landen de Uhrmachers, intersan wäre eine zeitlosigkeit zu kreiren.zu beschleunigen.

Der SChluss gefällt mir nich so ganz.

Ich habe sie mir ausgedruckt, mal sehen was da nooch machen kann.

Trotz meiner Kritik, ist es eine gute Geschichte es fehlt der allerlezte SChliff, daas FÜnkchen Leben.
Das bekommst du hin.

Gruß
Roland

weiter Das TEmpo im Büro nach dem Kauf i

Danke für die Kritik Roland, dachte mir, dass sie noch zu verbessern ist. War auch nicht ganz so zufrieden. Aber du kannst gerne nochmal drüber lesen, und mir mal Bescheid geben, was du verändern würdest.
Der letzte Satz in deinem Kommi ist mir nicht ganz klar:weiter das Tempo im Büro nach dem Kauf i
Lg
Sascha
Vor langer Zeit - Antworten
Mondnebel Re: Die Zeit macht keinen Halt! -
Zitat: (Original von Dragonfly am 16.04.2007 - 21:05 Uhr) Sehr ungewöhnliche, aber perfekt geschriebene Geschichte.
Hat mir sehr gut gefallen!
Die Idee allein ist genial, interessant und vor allem: macht sie nachdenklich.
Toll!
Gruss
Stefan

Danke, sie soll auch nachdenklich machen. In letzter Zeit musste ich mir Gedanken um meine Zulunft machen, da kam mir die Idee, was denn wäre, wenn ich mir Gedanken um meine Vergangenheit machen müsste. Und dann ist es gesprudelt...
Lg
Sascha
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Die Uhr - Es ist eine sehr nachdenkliche Geschichte. Zum Leben sollte man sich Zeit nehmen und sie auch genießen.
An manchen Stellen ist es ein wenig steif, würde es ein wenig lockerer schreiben, aber im Großen und Ganzen hat sie mir sehr gut gefallen.
Gruß Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
Dragonfly *deleted* Die Zeit macht keinen Halt! - Sehr ungewöhnliche, aber perfekt geschriebene Geschichte.
Hat mir sehr gut gefallen!
Die Idee allein ist genial, interessant und vor allem: macht sie nachdenklich.
Toll!
Gruss
Stefan
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
7
0
Senden

1279
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung