Mit Entsetzen starre ich auf meine Hand. Befleckt scheint sie mich höhnisch anzugrinsen.
Wie ist es nur so weit gekommen?
Meine Finger begannen das Spiel.
Sie strichen über die glatte Oberfläche. Erfreuten sich an dem filigranen Muster. Erhaben stand sie da.
Selbstsicher und verführerisch.
Ein Kunstwerk.
Mit einem Mal schloss sich meine Hand darum und gab sie nicht mehr frei.
Ich spielte nur eine lächerliche Nebenrolle auf diesem Höllentrip.
Dann ließ ich mich fallen.
Ergab mich dem Augenblick.
Mit geschlossenen Augen fühlte ich die sich langsam auflösende Oberfläche.
Samtige Weichheit.
Genuss ohne Grenzen.
Fühlte sie auf meiner Stirn, auf den Wangen, ehe sie ihren Weg in meinen Mund fand.
Zarter Schmelz ergoss sich auf meiner Zunge.
Ich saß ganz still und ließ es geschehen.
Verrückt nach Schokolade.
Doch schnell ist dieser Moment verstrichen. Und übrig sind bloß Spuren.
Mit einem Mal steht er in der Tür.
Ich starre entsetzt auf meine Hand.
Befleckt scheint sie mich höhnisch anzugrinsen.
„Liebes! Du hast meine Praline gegessen.“
Ich könnte jetzt sagen, ich war es nicht.
Doch die Spuren auf Hand und Wangen lassen sich nicht verleugnen.
Betroffen sehe ich zu ihm hoch.
„Es war die Letzte, nicht wahr?“
Er atmet tief durch. Nickt stumm.
Kommt zu mir.
Nimmt ganz sachte meine Hand.
Holt sich die Reste.
Mir wird warm. Im Herzen.
Werde neue besorgen, denke ich kurz.