Das Problem mit dem Leben
Von der Geburt
bis zu unserem Tod
gibt es keine einzige Sekunde, in der wir uns nicht verändern.
Wir sind eine ständige Veränderung.
Das Leben ist eine ständige Veränderung.
Das führt unweigerlich zu Problemen.
Wenn ich abends einschlafe,
dann wache ich morgens als veränderter Mensch auf.
Wenn ich zur Arbeit fahre,
kommt ein veränderter Mensch dort an.
In dem Moment,
in dem ich dir sage, dass ich dich liebe,
beendet diesen Satz ein veränderter Mensch.
Ich kenne diesen Menschen nicht, der diesen Satz beendet.
Ich hoffe nur, dass dieser Mensch mir ähnlich ist. Ich hoffe, dass dieser veränderte Mensch die gleichen Gefühle hat wie ich.
Das Problem dieser ständigen Veränderung besteht darin, trotzdem der Gleiche zu bleiben.
Aber der sind wir schon in der nächsten Sekunde nicht mehr.
Ich fange diesen Text an und werde ihn
als veränderter Mensch beenden.
Wie schaffe ich es, mir ähnlich zu bleiben.
Wie schaffe ich es, diese Veränderung über Stunden, Wochen, Monate, manchmal über Jahre aufzuheben?
Irgendetwas in uns scheint ein Gleichgewicht zu erstellen, scheint uns zu reflektieren. Wie ein Spiegelbild der Identität, das sich in der Zukunft befindet und sich symbiotisch mit der Vergangenheit arrangiert.
Ist dieses Spiegelbild das, was man die Seele nennt?
Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass ich bin.
Dass ich um meineVergänglichkeit weiß,
dass ich um meine Veränderung weiß und mich mit ihr arrangiere.
Wie alte Bekannte erzählen wir uns, wer wir sind.
Wir vergleichen uns mit uns selbst,
wir hinterfragen unser Handeln.
Wir stimmen uns mit uns selbst ab,
verbinden die Zeiten zu einer Einheit.
Wir müssen dem vertrauen können,
was wir uns selber sagen,
was wir fühlen
und wovor wir Angst haben.
Wir müssen zu der Person stehen,
die wir sind und die wir sein werden.
Damit du weisst,
dass du dich nicht in mir irren kannst.