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Sie ist gefürchtet bei allen Compactdiscfreunden und Nonvinylfans. Von was ich rede?
Von der CD Fliege. Stets bereit einen Fliegenschiss zu hinterlassen oder die CD anderweitig zu besundeln ( Fuß- & Fühlerabdrücke nicht ausgeschlossen ) und zu verschandeln ist sie der gewöhnlichen Hausfliege gar nicht unähnlich und meist sogar mit ihr verwandt - summ summ. Manch einer hat auch schon Exemplare in Fleischmücken ( auf schwäbisch Mukke ) gesehen und ausgemacht aber das ist eher selten. Nun was stellt dieses
Mysterium der Natur und ihrer Wunder im ganzen an?
Sie, sie, ... ich wage es gar nicht zu sagen. Sie macht gewöhnliche Tonträger in Compactdiscform mit großartigen Evergreenhits wie Großer Bruder oder Hier kommt die Maus; und andere, mit ihrem frivolen Auftreten und lästigen Geschiss, kurzzeitig - oder von Dauer, unbrauchbar. Präzisionsabspielgeräte für diese Tonträger werden zu Lachnummern; Bang und Olufsen wird zu Bang und Ausgeschalten und nie wieder tönt in glasklarer Abspielqualität ein Hörbuch von Paulinchen Bratkartoffel - Die neuen
Bräterabenteuer oder ein Klassikkonzert auf gebrannter CD von der Riechlingshauser Gemeindezupfkapelle in 5.1. Dolby Surround.
Ein schlimmes Wesen hat dieses Tier, geradezu hinterlistig geht es dem beliebten Tonträger an den Kragen. Ein Schisslein hier, ein Aa da ( zufällig das Lieblingslied natürlich präzise getroffen; auf die Spur genau ) und das nur weil wir Menschen nicht schnell genug sind ein Blut- bzw. Schleimbad auf Plastikmedien anzurichten; oder kurz eben nötigerweise schlicht Eiskalt. Diese Tatsache wird bei diesem Tier, je größer umso mehr zum Verhängnis. Von
der Fruchtfliegengröße ab aufwärts tritt sie in diverser Form auf; wie schon angedeutet und gesagt. So können die Spuren von kaum sehbar bis grade noch erkennbar variieren und ein kurzer Anflug mit einem leisen bzzzz genügen.
Deshalb liebe CD Freunde, unternehmt was. Schützt das Medium. Schützt euch. Ich bitte darum.
Ein Mord ist nicht nötig, wenn auch durchaus verständlich, bei Tracks bzw. Trackausfällen wie Wake up von Rage Against the Machine in bester Bass und Tonlautstärke bei gleichzeitig mal passender Gemütsstimmung und in Abgehlaune.
,,Seht nicht zu, scheucht weg.ˮ
Sagt Pfuui oder Brrr, nehmt Hand und wenn nötig rechten oder linken Fuß/Zehen ( Großer Onkel ) zur Hilfe und gebt diesem Tier was es verdient:
Ein Eigenheim ohne offene Lebensmittel oder Mülltonne, Zimmerpflanzen die nicht Wasserpflanzen und somit Brutstätten für Nachwuchsflieger sind und CDs in Hüllen statt in Frisbeeform auf der dickstaubigen Heimkompaktanlage Rücklings
abgelegt.
In diesem Sinne hier mein Appell nochmals an alle, Tierfreunde inbegriffen. Gute Zeit und möge der Klang auf Dauer mit Euch sein.
Simon K.