Kurzgeschichte
Die Wundersamen

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Es begab sich an einem Samstag im Frühling als ich eben zu Fuß unterwegs war zur Bank zu laufen. Ich fand in der Regenrinne des Straßenrandes eine kleine weiße, naja eigentlich Cremefarbene, Tüte. Nichtsahnend was es mit ihr auf sich hatte. Das ist die Geschichte dazu. Erst dachte ich es wäre eine Eau de Cologne Probe, doch da hatte ich mich getäuscht. Als ich sie aufmachte um sie anzuwenden stellte ich fest das es sich um eine Samentüte handelte. Sechs kleine winzige schwarze Samenkörner hatte ich plötzlich nach einigem

Schütteln in der Hand. Nun, was werde ich schon damit gemacht haben nachdem ich die Tüte nochmals sorgsam studierte? Ich habe sie eingepflanzt. So ist es doch für Samen üblich? Etwas Erde und einen Topf hatte ich noch da, also gesagt - getan. Sorgsam in die Resterde gebettet erwartete ich eine Woche lang das Ergebnis. Kein Keim - keine Pflanze. Schon wollte ich wie Jack bei der Bohnenranke aufgeben als sich am nächsten Tag ein Keimling den Weg aus dem Topf bahnte. Die nächsten Tage wuchs er und auch die anderen waren plötzlich fleißig dabei. Ich hoffte täglich auf Veränderung; und die zeigte sich. Sie wuchsen und wuchsen. Ich

pikierte sie um, Topfte sie ein und zu guter Letzt hatte ich sechs staatliche - mir völlig unbekannte Pflanzen herangezogen. Die Sorte blieb mir unbekannt und auch die Art der Pflanze, aber das damit verbundene kleine Wunder mit den Samen besteht bis heute in meinem Gedächtnis wo es die Pflanzen schon lange nicht mehr gibt. Ihre Art bleibt mir bis heute ein Geheimnis und ich möchte es auch nicht lüften um den Zauber des ganzen und der Geschehnisse nicht zu zerstören.

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Text & Coverbild:

2015 © Simon Käßheimer