Humor & Satire
Der Briefkasten

Der Briefkasten
 

Vom Fenster seh ich wenig nur

der Nebel deckt fast alle Flur

Am Straßenrand ein gelber Kasten

in dem so oft die Briefe rasten
 

Nimmt gern sie auf und hört gut zu,

hat deshalb selten seine Ruh

Da gibt’s Geschichten nur zum Lachen,

langweilig meist  vom Amt die Sachen
 

Doch tobt die Liebe im Kuvert -

muss still er stehen, das fällt schwer

Sehr gerne wär er dann zu zweit,

der nächste Kasten viel zu weit
 

Wenn Wolfgang schreibt der Judika,

dass das doch wohl der Peter war,

dann möchte er die Farbe wechseln

und manche Briefe gleich mal häckseln
 

Er kennt Papier mit heißen Schwüren,

die rosaroten woll’ n verführen

Briefe auch mit schwarzen Rändern

kann er nicht halten und nicht ändern
 

Am liebsten nimmt er bunte Karten

darf Welt erfahren, muss nicht warten

bis diese neues woll’n berichten

ganz normal und in Gedichten.
 

© ths 2008