Eigentlich wollte eure principessa ja gestern abend eine politische Talkshow miterleben, zu der Hellas’ Medienstar Yanis Varoufakis, im Nebenberuf oberster Beutelschneider des Landes, geladen war. Aber als ich die Gäste sah, die Meister Jauch meinte herbitten zu müssen, fühlte ich mich wie Sister Leda: mir schwante nix Gutes. Wer war da? Einmal die Taz-Journalistin ausgenommen, nix Großartiges: Meister Elitz und Pumuckl Söder. Unsere intellektuellen Großgestirne. International, versiert und wahre Großmeister der Rhetorik. Und es kam, wie- nein, ich erspare euch die Plattitüde.
Es war kein „Talk“, es war attische Tragikomödie: viel Monolog aus Athen, und
dumpf-raunender Chor in Spree-Athen. Man skandierte die handelsüblichen Klischees und Vorbehalte, führte einen Krieg im europäischen Sandkasten und ließ den Zuseher alleine mit der Frage zurück: „Wäre ich nicht doch besser in meine Stammkneipe gegangen? Das Gequatsche dort ist das gleiche, aber das Bier ist auf jeden Fall besser, weil vom Fass.“
Aber Herr Jaujauch kann ja nur Theater. Puppentheater. Featuring last night: Urmel aus dem Eis. Habakuk Tibafakis, das resolute Hausschwein Wutz, das wenigstens die Dinge beim Namen nannte, der Wusch aus Bayern und Urmel Eli, das Bindeglied zwischen den Dinosauriern und den
Säugetieren. Fragt sich bloß, welche Rolle Yanis Varoufakis hatte. Die des Professors Habakuk T. Oder nicht doch die des … Königs Futsch?
Und auch der Privatfernsehkonsument, der sich auf der Fernbedienung verdaddelt haben mochte, wurde bedient: Es gab den stinkenden Ehrenfinger des Herrn Professors zu sehen. Habakuk versicherte zwar treu und herzig, der sei in effigie und somit anrüchig. Ha, wer wird des je ergründe könne…
Da halte ich es lieber mit dem Philosophen Wawa Diogenes: „Und die Sonne geht auf und unter und zieht über mich hinweg. Und der Mond geht auf und unter und zieht über
mich hinweg. Und die Sterne…und alles…und alles…ist eigentlich ein bisschen langweilig, findest du nicht, Ping?“