Lebensader
Zieht durch´s Land wie silbrig Schnur,
wandert durch den Wald, das Feld, die Flur,
bahnt seinen Weg mit aller Kraft,
sein Wille blühend Leben schafft.
Sein glitzernd Band umschließt ganz sanft,
was in ihm lebt, oft unbekannt,
er netzt die Ufer, kennt die Sorgen,
wenn er versiegt gibt es kein Morgen.
Eisvogel taucht in seinen Glanz,
Libellen treffen sich zum Tanz,
voll Übermut die Fluten springen,
ein Schwan beginnt ganz leis´ zu singen.
Auch wenn er ungezügelt braust,
dass vor Entsetzen es uns graust,
wir brauchen dieses kühle Nass,
es kann nicht laben leeres Fass.
© KaraList 06/2015