Vor vier Tagen rief mich Anna zu sich und bat verschwörerisch um Hilfe.
„Am Ende des Monats ziehe ich aus. Niemand weiß davon, aber ich möchte eine Party geben. Mit Kuchen, Eis, Bowle und Musik. Hilfst du mir bei den Vorbereitungen?“ Zuerst etwas ratlos, dann aber ohne Bedenken, stimmte ich zu.
„Aber natürlich helfe ich dir. Morgen können wir alles besprechen.“
Ich lachte mit ihr, denn wir waren jetzt Verbündete, hatten einen Plan.
Als ich sie am nächsten Tag suchte, konnte ich Anna nirgendwo finden.
Die Vierundneuzigjährige war in der Nacht friedlich lächelnd, im Bett ihres Seniorenheimzimmers, für immer eingeschlafen.
© Memory (März 2015)