Und es war Schnee überall. Egal in welche Richtung man sich umdrehte: Schnee. Der Schnee nahm alles in seinem Weiß auf, die Zeit stand still. Also wirklich still, nicht so wie es einem immer erzählt wird, dass es in manchen Momenten so sei. Nein, die Zeit ging keinen Schritt vorwärts. Das war auch gar nicht möglich, so drückend und alles beherrschend war das Weiße. Aber das sind die Momente, in denen man wirklich mit sich und seinen Gedanken allein sein und in Einklang kommen kann. Doch das hält nicht lange. Die Zeit steht zwar still, doch im nächsten Augenblick ist alles vorbei. Die innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die für immer anzuhalten schienen, sind mit einem Mal gegangen, so schnell wie sie gekommen sind. Und zu diesem Zeitpunkt schreibe ich das hier. Ich bin der Unendlichkeit des Schneesturms auf brutalste Weise entkommen. Ich bin weitergefahren. Anstatt stehen zu bleiben und zu genießen, bin
ich weitergefahren. Anstatt meine Probleme in diesem Augenblick tiefster innerer Ruhe zu lösen, bin ich weitergefahren. Anstatt zu leben, bin ich weitergefahren. Weitergefahren zu meinen Pflichten, zu meinem festen regelgebundenen Leben.