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Volltreffer

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"Des Lebens Sinn ist ..."
Veröffentlicht am 04. März 2015, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: Kirill Kedrinski - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Im April 1960 erblickte ich die Welt. Bin hier auf der Durchreise, und versuche - einfach gestrickt - mein Bestes zu geben. Leise Musik ist mir lieber als laute Worte ...
Des Lebens Sinn ist ...

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Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Klaviersonate KV 545 / 2





Bild: http://www.km.bayern.de/schueler/schule-und-mehr/dabei-sein.html?seite=9

Volltreffer

Vor zweihundertsiebenundzwanzig Jahren wurde dieser Pfeil abgeschossen und heute trifft er mitten in mein Herz. Es war pure Absicht des Schützen. Er wusste ganz genau, wen er treffen wollte. Auch bin mir sicher, dass noch andere Pfeile unterwegs sind, die allesamt ihre Ziele nicht verfehlen werden.
Getroffen breche ich auf dem Sofa zusammen. Meine Welt verabschiedet sich von mir. Krampfhaft will ich an den Zielen – die mir so wichtig erscheinen – festhalten, doch es gelingt mir in keiner

Weise. Die Zeitung, in der ich noch vor wenigen Augenblicken las, wie wichtig Wirtschaft und globales Denken für den Wohlstand der Menschen wären, gleitet mir aus den Händen und platscht auf den Boden. Machtlos sehe ich zu, wie alle Verbindungen zu Hektik und grauem Alltag gekappt werden. Ein Film läuft vor meinen Augen ab. Bekannte Grossmäuler, Politiker und Wichtigtuer tauchen auf. Sie alle haben ihre Stimmen verloren und einfach nichts mehr zu sagen. Jedenfalls ist ihr Einfluss auf mich nicht mehr existent. Ein Reisbesen kehrt das ganze Gesindel weg. Es ist mir sowas von egal, wenn sie im Nichts verschwinden und nie wieder

auftauchen. Die Welt wird befreit! Amüsiert beobachte ich das Geschehen, bis der Besen direkt auf mich zukommt. Im letzten Moment macht er einen Bogen um mich und flachst: „Glück gehabt, verdient hättest du es ja auch!“ Er hat wohl bemerkt, dass ich verwundet bin, und so die Welt nicht mehr gefährden kann. Mit beiden Händen umklammere ich den Pfeil und ziehe ihn mit einem kräftigen Ruck aus meiner Brust. Im selben Moment verwandelt er sich in ein Schmuckkästchen. Ungläubig starre ich auf den Deckel, der die Inschrift W. A. Mozart trägt. Vorsichtig klappe ich die

Schatulle auf, und unverzüglich umarmt mich seine Musik. Ich schliesse meine Augen, lege die Vernunft des Erwachsenseins zur Seite und lausche der leisen Melodie, neugierig wie ein Kind. Klar und deutlich spricht sie zu mir: „Des Lebens Sinn ist leben – nicht nach Vergänglichem streben! Wähle den Weg der Liebe. Lass dabei Fröhlichkeit und Heiterkeit dich begleiten, und du wirst zur Quelle des Seins gelangen.“

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Luap
Im April 1960 erblickte ich die Welt.
Bin hier auf der Durchreise, und versuche - einfach gestrickt - mein Bestes zu geben.
Leise Musik ist mir lieber als laute Worte ...

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Tintenklecks den Mozart als Mantel, als Teppich, als Baldachin und auch zum Nachtisch bittesehr.
Die Idee, das mozart diesen Pfeil, den Amorpfeil, für dich abgeschossen hat, dir seine zeitlose Botschaft zu senden, das hat mir gefallen.
Und so findet deine geschichte mit einem Dankeschön einen Platz in meinem Bücherregal
alles liebe der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Vielen Dank Tintenklecks!

Wer weiss, vielleicht trifft dich ja auch irgendwann so ein Mozartpfeil... ;-)

Liebe Grüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks seine Pfeile haben mich durchlöchert, wie einen schweizer Käse. Und Schuld trägt der Film "Amadeus"
:-)
bekennt der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Eintauchen, abtauchen und alles vergessen ... Deine Worte und dazu Mozart ... das ist wie Dämmerung, Kerzenlicht und Schokolade ...
Liebe Grüße in die Schweiz
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Vielen Dank Heidemarie!

Bald ist Ostern und dann gibt es wieder Schokolade und der Mozart wird sicherlich nicht fehlen... ;-)

Liebe Abendgrüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Auch bei mir wird Mozart Einzug halten ... und vielen Dank für Dein Geschenk!

LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre schön mal wieder etwas von dir zu lesen und hören..Mozart würde wohl den Fluchtweg nehmen aus der Gefriertruhe unserer Zeit..:-))
lieben Gruß von mir
Feedre
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Vielen Dank Feedre!
Ich denke, gerade darum hat er schon vor mehr als zweihundert Jahren für unsere Zeit Geschrieben... ;-)
Seine Werke sind da, es steht jedem frei, sie zu geniessen und Wärme zu spüren...

Liebe Sonntagsgrüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Kara hat mir vollkomen aus der Seele gesprochen. Wir brauchen sie nicht, diese Welt- und Seelenverkäufer. Und den Mozart muss ich mir leider wieder wo anders anhören.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Vielen Dank Bärbel!
Leider gibt es immer mehr von dieser Sorte, irgendwo werden die gezüchtet... da muss man was dagegen unternehmen... Mozart hat das schon vor über zweihundert Jahren erkannt! ;-)

Liebe Sonntagsgrüsse
Paul

(habe leider für heute keine Coins mehr zu vergeben...)
Vor langer Zeit - Antworten
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