Kuraufenthalt
Und wie stellen sie es sich vor?
Da saß ich nun Mutterseelen allein vor so vielen mir anschauenden Blicken, die mir fremd waren.
Sollte ihnen mitteilen, was ich von ihnen und mir selbst hier erwarte.
Wie beschreibt man es, wenn es nur ein Gefühl ist mit dem man irgendwie nicht so richtig zurecht kommt. Es einem beherrscht ohne ihm die Macht geben zu wollen.
Wie kann man es nur verständlich machen, dachte ich so bei mir im Stillen.
Da kam die Idee mit dem Berg. Ich sah mich unten und wollte genau so die freie Aussicht genießen, wie die die mich eben alle hier so erwartungsvoll betrachten und etwas von mir erwarten.
Ich fing an mein Bild zu beschreiben. Ich war bereit mitzuarbeiten um für mich selbst auch etwas zu erreichen. Einen eigenen Erfolg zu haben.
Ich stelle mir vor sie alle sitzen auf einem Berg und haben jeder ein Strick in der Hand an dem ich ein Stück voran kommen kann. Es war die Hoffnung die mir es glauben lies, das sie eine Lösung für meine Probleme haben. Das sie sie mir offenbaren und ich erkennen kann für
mich wie ich dort für mich selbst etwas verändern kann. Wissen ich kann keinen anderen verändern nur mich selbst.
Am Ende der Kur stellte ich fest, das ich kein Einziegen Strick zu fassen bekam. Mir wurde keiner entgegen gereicht. Im Gegenteil ich nahm Fassungslosigkeit mit. Da ich am Pranger gestellt wurde für etwas ganz Banales, nur weil andere damit nicht zurechtkamen. Es betraf die Handlungsweise wie man puzzelt. Es war ein Gemeinschaftspuzzle und nur noch der Himmel zu puzzeln. Ich sortierte geduldig alle Teile nach ihren Formen und eine Mitpatientin regte es wohl so auf, weil ich immer wieder
geduldig von vorn anfing und somit das Puzzle Stück für Stück geduldig weiter puzzelte. Es wurde einen Therapiestunde daraus, wo man mir bescheinigte ich wäre Ordnungsliebend und das passte gar nicht zu mir. Denn es gibt viele Möglichkeiten wie man zum Ziele kommt und sei es nur das Sortieren eines Puzzles. Es sei jedem selbst überlassen wie er es zusammenfügen möchte. Das Endresultat ist doch Ausschlaggebend. Ich verstand die Welt nicht mehr und es beschäftigte mich hinterher noch sehr oft. Es ließ mich irgendwie nicht in Ruh diese Demütigung die ich hier erlebte. Irgendwie riss genau diese Erfahrung
Erlebnis mich noch tiefer in mein sowie so schon vorhandenes Loch des Unwohlsein.
Daheim wollte ich darüber nicht reden, es kann einer schwer nachvollziehen wenn einem so etwas banales zu schaffen machen kann. Ich suchte mir Gesprächspartner die mir bestätigten, das es Normal war wie ich puzzelte. Eine Möglichkeit von vielen, andere sortieren sie sich nach Farbschattierungen oder anders wie. Heute kann ich drüber Lächeln damals gelang es mir nicht dieses abzuschütteln.
Doch nun zu die Stricke zurück. Gab es nun einen an dem ich mich empor
bringen konnte? Nein ich fand an diesem Ort keinen für mich passenden.
Heute weiß ich, das ich meinen eigenen Strick, hoch warf und mich an ihm hochgezogen habe, um die Einsicht und Aussichten von damals heute genießen zu können.
Woher kam ich …..aus dem Tal, in dem mein Selbstvertrauen gebrochen wurde. So oft bis ich nicht wusste was die Realität nun ist. Es gibt auch psychische Vergewaltigung, ich war ein Opfer im laufe der Zeit davon geworden. Anklagen möchte ich keinen, es würde nichts verändern alles war wie es war, jedoch heute ist es mir wichtig nie
wieder mit mir es so geschehen zu lassen.
Jetzt genieße ich mein Leben in einem für mich angenehmen Rhythmus. Wissend das ich Zeit für mich brauch und erfreue mich auch für Andere da sein zu können.
Wohin möchte ich mich eines Tages sehnen. Das sich meine geheimsten Wünsche erfüllen und Menschen offen miteinander respektvoll umgehen und sie sich nicht manipulieren lassen.
Ich möchte ein selbstgeschriebenes Buch in meiner Hand halten, stolz daraus vorlesen können und andere mögen sich
genau daran auch erfreuen dürfen. Das ist für mich ein Traum, den ich im Laufe der Zeit mit all meinen Handlungen Nahrung gab und ihn langsam gedeihen lasse bis er seine Früchte mir präsentiert.
© 26.02.2015 Petra-Josephine