Du bist noch da!
Du warst nie weg!
Wegzugehen ist nicht dein Sinn.
Immer da zu sein, voll im Leben, immer dabei, das trifft es eher.
Du mein treuer Freund, immer in der Nähe, doch nicht zu nahe.
Einmal sagtest Du, ich sei es, die die Nähe wählt oder auch die Distanz.
Du selbst hättest keine Wahl.
Wozu auch, da du doch immer bist, wie das leben selbst.
Teil des Lebens?
Lebensnotwendig?
Oder ohne Sinn, ganz sinnlos?
Hast du Antworten mein treuer Freund und Weggefährte, oder lässt du mich
warten auf Antwort, wie ich dich auf totale Nähe?
Ich sehe dich sitzen, wenn ich die Augen schließe, am Ende des Bettes, in dem ich liege.
Du schaust vor dich hin.
Ständig verändert sich der Schein.
Ich sehe dich nicht wirklich.
Ich stelle etwas zwischen uns, eine Vorstellung.
Du lässt mich gewähren, mischt dich nicht ein, bist einfach nur da, Teil meines Seins.
Ich kann sie nicht leugnen, die Furcht vor dir.
Oder ist es Respekt?
Ich weiß nicht, was mit mir geschieht,
lasse ich mich ein und sind mit dir ein Lied.
Vielleicht ergreif ich beim Singen ganz ungewollt deine Hand.
Ich weiß, dann bin ich dein.
Ich habe es selbst gewählt, du führst aus, nach meinem Wollen.
Was führst Du aus?
Ist es ein Geheimnis?
Eine Offenbarung?
Oder ist dann einfach Ende?
Nichts?
Gelöschtes Licht?
Ende der Vorstellung?
Ewiger Schlaf?
Dein Gesicht könnte mich ängstigen, wären da nicht deine lieblich lächelnden
Lippen, die mich verzücken in meiner Vorstellung, die uns trennt.
Du lässt mich auf geheimnisvolle Weise wissen, dass ich atme und dass dieses Atmen bedeutet, dass ich lebe.
Ich sehe dich mit schwarzem Hut und wehendem Umhang zur Türe hinaushuschen.
Du gehst weg?
Bin ich dir lästig?
Die Türe öffnet sich.
Du schaust herein, zwinkerst mir zu.
Lässt mich wissen:
„Ich ging nie fort,
ich war nie da.“
Eine Vorstellung ist vorbei.
Die nächste beginnt.
Wo?
Da wo auch deine Vorstellungen stattfinden.
Es gibt nur einen Ort!
Ja, genau dort!
