GO GO GO GO GO GO GO
Wenn man 60 Jahre alt wird, ändert sich gar nicht so viel.
Man ist nur ein bisschen traurig darüber, dass schon recht viel vom Kuchen weg ist. Den Rest, der noch da ist, den schätzt man so sehr, dass man sich nicht traut, das nächste Stückchen zu genießen. Es lässt sich dennoch nicht vermeiden.
Den nächsten Biss genussvoll zu genießen, das geht nur, wenn die Endlichkeit des Kuchens akzeptiert wird. Es wird nicht der letzte Kuchen sein, doch der letzte dieser Art, meiner Art. Wie werde ich darüber denken, wenn ich
(falls ich es werde) 70 Jahre alt bin? Werde ich dann von Krümeln sprechen? Die letzten Krümel verspeisen?
Werden Sie mir schmecken? Werde ich sie respektieren und achtsam mit ihnen umgehen?
Auch jetzt mit sechzig Jahren, möchte ich leben, mich total lebendig fühlen, eintauchen in dieses einzigartige, einmalige Leben.
Seine Kälte spüren um danach umso mehr die Wärme des Lebensfeuers zu genießen.
Das Leben schmecken, egal ob es nun fade auf den Tisch kommt, oder versalzen.
Etwas Außergewöhnliches tun?
Was könnte das sein?
Schwimmen?
Malen?
Mal wieder meditieren?
Ins Kino gehen?
Ein Theaterbesuch?
Freunde zum Essen einladen?
Einfach mal loslaufen und mich irgendwo abholen lassen?
Einmal einen Tag ganz planlos verbringen, sich treiben lassen?
Doch da sind so viele „Ich-Sollte-Gedanken“!
Ist die Lösung „sowohl-als-auch“ ?
Vielleicht lässt sich das „soll“ und das „will“ zusammenführen?
Wie dem auch sei, ich freue mich auf den
ungewissen morgigen Tag.