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Teil meines Lebens - Rauchender Nichtraucher

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"Teil meines Lebens - Rauchender Nichtraucher"
Veröffentlicht am 12. November 2008, 10 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich habe vor über 10 Jahren mit dem Schreiben angefangen, leider fehlt es mir mehr und mehr an der dazu benötigten Zeit... "Das Wesen der Romantik ist die Ungewissheit." - Oscar Wilde
Teil meines Lebens - Rauchender Nichtraucher

Teil meines Lebens - Rauchender Nichtraucher

Beschreibung

Ein bissel was zu lesen für all die Raucher unter Euch... =) Bitte Feedback!!

Ein Teil meines Lebens

Warum rauche ich eigentlich? Gut, da ist dieses beruhigende Geräusch. Und das leise Zischen beim ersten Zug. Dieser milde und sanfte Geschmack, quer über den Tag verteilt. Und natürlich der Geruch einer jeden Zigarette, der so sanft und zärtlich meine Nase umschmeichelt. Und nicht zu vergessen: der letzte Zug, bevor sie ausgemacht wird...



Doch fest steht: ich rauche einfach viel zu viel. Der Geschmack in meinem Mund wird beißend. Der Rauch sticht in meiner Nase, wodurch sie ständig vertrocknet ist. Ich muss ganz einfach wesentlich weniger rauchen; mich mehr und mehr dem Moment hingeben - und genießen. Mittlerweile ist es doch zu einer vollkommen automatisierten Handlung avanciert. Ständig der erneute Griff zur Zigarette, ohne darüber nachzudenken. Ohne sich selbst nach dem Warum zu fragen. Ehe ich mich versehe, ist sie oft abgebrannt und das Verlangen nach Nikotin steigt weiter ins unermessliche. Der Wunsch bleibt bestehen bis zum nächsten nachgeben der eigenen Sucht - ohne nur einen Gedanken über die Auswirkungen auf die Gesundheit zu fassen. Für mich ist sie da, um den Moment zu unterstreichen. Um mich abzulenken von Zeiten des Wartens; um mich einfach eine Weile zu beschäftigen. Und ich brauche sie immer, um meinen Gedanken die benötigte Intensität verleihen zu können. Sonst - glaube ich zumindest - könnte ich es nicht. Ich müsste sie genießen, mich voll auf sie konzentrieren. Ihr all meine Aufmerksamkeit zukommen lassen. Nur sie und ich - für den Moment; den kleinen Augenblick.

Wenn mich jemand nach unserer Verbindung fragen würde, ich würde es glatt mit einer partnerschaftlichen Beziehung vergleichen. Schließlich durchlebte sie schon so allerhand mit mir im Laufe der Jahre. Wir gingen gemeinsam durch Dick und Dünn, hatten gute und schlechte Zeiten gleichauf. Egal wie schlecht es mir auch erging, sie hatte mir immer den Rücken gestärkt. Immer waren wir einander treu geblieben. Und immer konnte sie mir die notwendige Kraft verleihen. Doch seit längerer Zeit schon herrscht eine Stille zwischen uns. Die Beziehung zueinander ist nicht mehr dasselbe wie noch Jahre zuvor. Schon lange fehlt die Harmonie zwischen uns. Häufig kommt es vor, da küsse ich sie, einfach so, grundlos. Und dann geht alles so schnell, dass sie sich mir nicht erwehren kann. Sie kommt nicht mehr dazu, nein sagen zu können. Ich falle einfach über sie her und verschlinge sie - werde eins mit ihr. Da ist dann nur noch der Trieb, der in mir zum Vorschein kommt, weil er immer wieder aufs Neue ausgelebt werden will. Lediglich besteht der Wunsch nach der Befriedigung meiner Sinne. Längst ist all die Wärme fort, und je länger wir uns kennen, desto weiter scheinen wir voneinander abzudriften. Keine Nähe, nur noch die nackte Distanz klafft zwischen uns.



Doch so will und kann ich nicht weitermachen. Lieber will ich sie verlieren; sie freigeben und ohne sie leben. Der Schmerz des Verlustes, die quälende Sehnsucht, das lässt schon irgendwann wieder nach. Ich denke, wir sind beide ohne den Anderen besser dran. Außerdem gibt es noch so viele, schöne Töchter, die das Laster zu bieten hat...



Rauchender Nichtraucher

Ich bin stark.



Betrachtet mich: ich bin doch gar so stark wie ein Mensch in meiner Position nur sein kann.



Warum sollte ich also daran zweifeln, dass ich mit dem Rauchen aufhören kann? Schließlich kann der unzubändigende Wille doch die höchsten Berge versetzen.



Doch ehrlich gesagt erlaube ich es mir immer wieder, mich der Unendlichkeit meiner Entscheidung zu entziehen, welche das Aufhören mit dem Rauchen so mit sich bringt. Vielleicht fütterte Angst jene Gedanken, dass ich nun etwas aufgeben würde, was doch irgendwie zu einem Teil meines Lebens geworden ist, im Laufe vieler Jahre.

Oder waren es etwa die befürchteten Entzugserscheinungen, die meinen Handlungsspielraum so sehr einengten? Sicherlich begleitete mich die Angst davor, mein ganzes Leben umstellen zu müssen. Keine Zigarette zum Kaffee am Morgen, keine zum Kaffee am Mittag und abends nun auch kein qualmendes Stäbchen mehr. Ja, womöglich gar kein Kaffee mehr?!

Baden, ohne dabei zu rauchen und trotzdem entspannen? Mit Ruhe Autofahren, ohne den stinkenden blauen Dunst als stetigen Begleiter? Und wie sollte es von nun an möglich sein, Wartezeiten zu überbrücken, ohne die Sekunden rauchend vergehen zu lassen?

Verdammt! Man klammert sich an der Zigarette fest als ob sie einem Schutz bieten könnte. Man behandelt sie, als brauche man sie wie das tägliche Brot. Wie ein elementares Grundbedürfnis, das Rauchen nun einmal nicht ist.

„Oh Herr, lass’ mich niemals ohne meinen geliebten Tabak sein.“

Als würde man sterben, wenn man nicht die tägliche Dosis an Schadstoffen bekommt.

„Sonst bekommt die Menschheit meinen Zorn zu spüren!“

Das Nichtrauchen ist ebenso simpel wie nicht zu stehlen: man muss nur die Finger bei sich behalten. Anders als den gewöhnlichen Hunger kann man das „Hungergefühl“ auf Nikotin und Teer einfach verdrängen. Gut, das Wort „einfach“ sei als relative Aussage zu betrachten. Dennoch kommt es nicht mit der vollkommenen Selbstaufgabe gleich, wenn man mit Hingabe dem Rauchen entsagt.

Rauchen fördert nur die Einbildung, man entspanne sich und man sei jetzt die Ruhe selbst. Jede Zigarette macht nur ein kleines bisschen mehr nervös.



Ich habe diese Gedanken in der Rohfassung von Hand erfasst; Sie hätten mal das Gekrakel der letzten Sätze sehen sollen...





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oscarwilde
Ich habe vor über 10 Jahren mit dem Schreiben angefangen, leider fehlt es mir mehr und mehr an der dazu benötigten Zeit...

"Das Wesen der Romantik ist die Ungewissheit." - Oscar Wilde

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Nera200 hi - hey habe ihn wieder gelesen ich finde den text gut
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Nera200 hi - danke ich bin raucherin X D
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