Fantasy & Horror
Der Herr der silbernen Stadt - Epilog

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"Der Herr der silbernen Stadt - Epilog"
Veröffentlicht am 22. Februar 2015, 20 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt - Epilog

Der Herr der silbernen Stadt - Epilog

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Epilog

Einige Wochen später enthüllte die Morgensonne eine Stadt, die an der westlichen Küste Cantons lag. Silberne Brücken, welche die einzelnen Teile des Ortes wie in einem Spinnennetz miteinander verbanden, schimmerten rötlich, als das Morgenlicht auf sie viel und den Hallen aus Marmor und Stein einen eigenen Schimmer verlieh. Flaggen mit dem Doppelbanner des Kaiserreichs, Adler und Löwe, wehten im Wind, der von der See her kam und den Geruch von Salz mit sich brachte. Die Straßen der fliegenden Stadt waren voller Menschen. Dicht an dicht

verschwand das kunstvolle Pflaster auf den Wegen und Plätzen vollständig unter ihnen und an manchen Stellen gab es kein Durchkommen mehr, so dass die kaiserlichen Gardisten eine Gasse frei machen mussten. Selbst im Umland hatten sich tausende weitere Eingefunden, manche auch mit Schiffen, die sich im kleinen Hafen jenseits der Steilküste drängten. Von dem Chaos draußen jedoch war im Thronsaal des Kaiserpalastes wenig zu spüren. Das sanfte Licht der magischen Kristalle verschmolz mit den Sonnenstrahlen und brachte die einzelnen Mosaikteile des Bernsteinthrons von innen zum Glühen.

Kellvian stand am Fuß des kurzen Aufgangs zum Thron, in einen einfachen blauen Gehrock gekleidet. Er wusste nicht, wie lange es her war, das er einmal keine Waffe mit sich trug und er konnte den anderen ansehen, das es ihnen ähnlich ging. Er hatte sonst niemanden dabei haben wollen… nur für den Fall, dass es schief ging, so das die große Halle im Herzen der fliegenden Stadt heute überraschend leer wirkte. Vor dem Fall hätten sich hier Diplomaten und Adelige aus allen Teilen des gewaltigen Imperiums die Klinge in die Hand gegeben, doch bis deren Strom wieder einsetzte würde es wohl hoffentlich noch eine Weile dauern. Das

Land brauchte eine Weile um die Schrecken der letzten Monate zu heilen. Städte waren beschädigt, Dörfer niedergebrannt worden und nun, wo Gardisten wie Söldner zum Teil in ihre Heimat zurückkehrten, gab es eine Unzahl toter zu beklagen. Aber ja… sie würden es überstehen, vielleicht sogar irgendwie daran wachsen. Das war etwas, das nun in seiner Hand läge nicht? In seiner… und Jiys. Gedankenverloren nahm er die Hand der Gejarn in seine. Sie trug das gleiche Silberkleid wie bei ihrer, zugegebenermaßen chaotischen, Hochzeit. Vielleicht ein gutes Zeichen. Er wusste es nicht. Und es war auch

egal. Er beugte sich vor und ihre Lippen fanden sich. Nur das er sie nach allem, was geschehen war ganz sicher keinen Tag seines Lebens mehr vermissen wollte. ,, Bereit ?“ , fragte sie grinsend, als sie sich wieder voneinander lösten. Kellvian nickte, während er die die Treppe zum Thron heraufstieg, nur um dann auf halbem Weg halt zu machen und eine der Marmorstufen abtastete. Die einzelnen Platten, aus denen diese bestand waren mit Mörtel verfugt worden… außer an einer Stelle. Er streckte die Hand aus und löste das lose Stück Marmor heraus. Dahinter wurde ein Hohlraum sichtbar, in dem etwas

schwach im Halbdunkeln glühte. Kellvian streckte die Hand danach aus und zog es hinaus ins Licht. Der runde Bernstein fing das Sonnenlicht ein, das durch die hohen Glasfenster in die Halle fiel und er konnte die Magie spüren, die davon ausging. Einmal noch wenigstens, würde die Macht des alten Volkes sich hoffentlich für etwas Gutes nutzen lassen. Statt jedoch weiterhinauf zum Thron zu steigen, zögerte er einen Moment, das Juwel nach wie vor in der Hand. Dann kam er die Treppe wieder hinab. Er hatte das hier nicht alleine getan. Und er würde es nicht alleine zu Ende

bringen. Zyle zog fragend eine Augenbraue hoch, offenbar nicht sicher, was Kellvian vorhatte. Relina stand neben ihm, ein kleines Bündel graues Fell auf dem Arm, das sich aus zwei schimmernden Augen in der Halle umblickte. Die kleine hatte nach wie vor keinen Namen, entweder weil die beiden sich schlicht bis jetzt keine Gedanken darüber gemacht hatten, oder weil sie warten wollten, bis sie nach Maras zurückkehrten. Kellvian konnte die Entscheidung gut verstehen, auch wenn er Zyle gerne hier behalten hätte… r hatte noch eine Aufgabe, vielleicht eine, die noch größer war als die, der er sich gegenübersah. Wys war

bereits vor einigen Tagen wieder nach Helike aufgebrochen. Vermutlich traute er Jona doch nicht ganz über den Weg, die Stadt so lange ohne ihn zu verwalten ohne Dummheiten anzustellen. Wenn alles gut ging, würden die beiden Laos tatsächlich in ein neues Zeitalter führen können. Sein Blick wanderte weiter zu Cyrus und Eden, die sich sichtlich von ihrer Zeit in Silberstedt erholt hatte. Lediglich ein leichtes Hinken verriet nach wie vor, wie knapp sie einmal dem Tod entronnen war und vermutlich, würde dieses auch nicht mehr verschwinden, wie Erik ihr eröffnet hatte. Die Kapitänin hatte es überraschend unbesorgt aufgenommen.

Offenbar hatten sie und Cyrus bereits eigene Pläne, wie es aussah. Der Wolf hatte ihn heimlich darum gebeten, ob er den beiden kein Grundstück in der Nähe von Risara zur Verfügung stellen konnte. Und Zachary… Der Junge war nun plötzlich Herr über eine der reichsten Städte im Kaiserreich. Auch nachdem die Schäden behoben wären, würde Silberstedt wohl seine alte Rolle behalten. Nun jedoch mit einigen Veränderungen. Als erste Amtshandlung nach der Kapitulation, hatte der Junge sämtliche noch vorhandenen Sklaven auch offiziell befreien und die, die bei dem Aufstand getötet worden waren bestatten lassen. Ganz Silberstedt hatte

dabei teilgenommen und auch wenn es wohl eine Weile dauern würde, bis die Leute dort umdachten… ab jetzt würden in den Minen keine Zwangsarbeiter mehr arbeiten. Sie würden sich wohl oder übel damit arrangieren müssen. Nicht, das Kellvian daran Zweifel hatte. Die Leute würden lernen… Syle, Lucien und Quinn hatten sich ebenfalls eingefunden. Was immer mit den dreien anfangs gewesen war, das vergangene Jahr hatte aus ihnen für jeden erkennbar eine eigene Gemeinschaft geschmiedet. Und auch wenn Quinn wohl bald zur Ordensburg aufbrechen würde, um dort mit dem Wiederaufbau zu beginnen, glaubte

Kellvian nicht, das Lucien und Syle ihn dabei lange alleine lassen würden. Vor allem der Agent schien es sich irgendwie zur Lebensaufgabe gemacht zu haben, den Ordensobersten zu provozieren, etwas, das dieser nur noch mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen ließ. Und Syle… wenn Zyle ging würde es einen neuen Hochgeneral brauchen. Der Bär war nach wie vor einer seiner ältesten Freunde und er hatte mehr als Bewiesen, dass er dazu in der Lage war… Und dann war da natürlich noch Erik Und Mhari. Kellvian wurde aus der Ältesten nach wie vor nicht richtig Schlau, aber die Clans respektierten sie mit einer beinahe religiösen Ehrfurcht.

Der Löwin würde es wohl auch gelingen, die letzten verbliebenen Zweifler, die sich auch nach allem was geschehen war noch gegen das Kaiserreich stellen wollten zu überzeugen. Nach über zwei Jahren würde wieder Frieden in die Herzlande einkehren. Und was würde Erik tun? Er hatte noch nicht mit dem Arzt gesprochen. Vermutlich wie immer, das ihm grade einfiel. Bei dem Gedanken musste Kellvian unwillkürlich Grinsen. Sie alle hatten eine lange Reise hinter sich. Sie alle hatten gekämpft, gelitten, hatten Siege errungen und waren auch gescheitert. ,, Ohne euch wäre ich heute nicht wo und wer ich bin.“ , meinte er leise, aber

in der Stille, die in der großen Halle herrschte, hörten sie es trotzdem alle. Der Gedanke, dass sie bald auseinandergehen würden behagte ihm nicht aber… es wäre kein Abschied für immer. Da war er sich sicher. Kellvian betrachtete den Bernstein in seiner Hand. ,, Jiy… machen wir das zusammen ?“ Die Gejarn nickte und gemeinsam stiegen sie schließlich die Stufen zum Bernsteinthron herauf. In der Lehne des uralten Sitzes der Kaiser war eine Kreisrunde Aussparung eingelassen. Vorsichtig legte Kellvian den Stein hinein, der sich perfekt in die Lücke einfügte, nur gehalten von einem dünnen

Silberdraht. Im selben Moment erzitterte der Boden unter ihren Füßen. Ein gewaltiger Ruck ging durch die gesamte Stadt, gefolgt von mehreren vielfarbigen Lichtbögen, die zwischen den Silberbrücken und Turmspitzen hin und her sprangen. Kellvian konnte spüren, wie die Luft sich geradezu mit Magie sättigte und der Stein sich wieder beruhigte, als sich die uralten Zauber der fliegenden Stadt einer nach dem anderen wieder aufluden. Und dann vibrierte der Boden erneut, als sich die Gebäude langsam aber sicher von ihrer Verankerung im Boden lösten. Krachend rissen sie dabei Erde und Felsen mit sich in die Höhe, die

scheinbar schwerelos um das gewaltige Konstrukt kreisten. Kellvian hatte Mühe das Gleichgewicht zu halten, als die Beschleunigung drohte, ihn schlicht zu Boden zu drücken…dann stand plötzlich alles still. Die drückende Last der Magie hob sich etwas, während die Stadt nun frei über dem Ozean schwebte. Die einzelnen Gebäude spiegelten sich, zusammen mit den Wolken, in den Wellen. Unten am Boden jedoch, verfolgte eine Gestalt in einem blauen Mantel den Wiederaufstieg der fliegenden Stadt Die Hände hatte sie dabei auf einen Stab mit Bernsteinknauf gestützt und sah mit trüben, milchigen Augen gen Himmel.

Ein Lächeln huschte über die Züge de Sehers. Am Ende, dachte er, war das Schicksal eben doch Wandelbar. Immer noch lächelnd und leise vor sich hin summend, ging er schließlich davon, zwischen den erstaunt nach oben blickenden Menschen hindurch und in Richtung Norden. Seine Arbeit war hier getan. Fürs erste…

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Hörbuch

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EagleWriter
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Terazuma Ich kann es kaum glauben - aber es ist wirklich vorbei! *snief*
Was mir ganz besonders gefällt ist, dass du den letzten Teil deiner Trilogie mit Melchior beendest, so wie du den ersten Teil mit Melchior begonnen hast. Das ist wunderbar und macht mich echt melancholisch!^^
Was kann ich viel sagen außer, dass es ein gelungenes Werk ist, seinen Vorgängern in nichts nachstehend.
Super gemacht. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Danke :-) Wenn es mir gelungen ist bis zum Ende ein Niveau zu halten bin ich schon fast zufrieden^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze KLASSE !!!

... und wenn du alles zusammengefügt hast, kommt das Buch in mein Favo-Regal.

Freue mich schon auf dein nächstes Projekt :))
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Nun das zumindest kennst du bereits. Reflection braucht dringend eine Überarbeitung und die bekommt es auch ^^
lg
E:W
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abschuetze schaun wir mal^^
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