Kalt. Düster. Hart. Das sind die drei Wörter die das Leben Marixas' am besten beschreiben. Als Kind ausgestoßen, verwildert, verarmt. Seither lebt er in den riesigen Wäldern Screouts. Ein ziemlich düsterer Wald aus dem sich die meisten Menschen aus Aberglaube fernhalten. Marixas aber hatte keine Furcht – keine andere
Wahl. Sachte zog er den angeknacksten Pfeil aus seiner Beute – ein Reh. Ein breites, düsteres Grinsen überzog sein bleiches Gesicht. „Endlich,“ er seufzte „seit Tagen hab' ich nichts anständiges mehr gegessen. Irgendetwas stimmt nicht mit den Tieren.“ Blut, welches aus seiner Wange ran, tropfte auf den Boden. Erst jetzt viel ihm auf dass er sich bei der Jagd verletzt hatte. Ohne der Verletzung jegliche Beachtung zu schenken zog er das leblose Tier in sein provisorisches Lager. Sein
wirkliches war momentan nicht zugänglich. Überflutet. Seit Wochen regnete es ungewöhnliche mengen aber was sollte er schon dagegen tun? Erst vorgestern fand er eine leere Bärenhöhle und machte es sich „gemütlich“. Nach dem er das Reh über ein Lagerfeuer gehängt hatte begab er sich zu seiner Wasserstelle um das Blut abzuwaschen. Es könnte Tiere anlocken. Als er sich wusch viel ihm auf dass seine pechschwarzen Haare einen weißen strich bekamen. Naja, irgendwie gefiel es
ihm.
Später am Abend, als er ein wenig vom Reh aß, hörte er etwas ungewöhnliches. Eine seltsame Stimme – oder doch ein Tier? Vorsichtig zog er sein halb kaputtes Schwert und ging in Verteidigungsposition. Ein Wolf lief auf ihn zu. Nicht zum Angriff. Eher als wollte er ihm etwas sagen. Der kleine Wolf deutete immer wieder auf die Wasserstelle. Er folgte ihm
vorsichtig. Vor der Wasserstelle heulte der Wolf auf und wirkte nervös. Er musste ihm doch etwas sagen wollen. Wie Marixas ins Wasser sah fiel ihm auf dass er eine weiße Strähne im Haar hatte. „Was ist das?“, fragte er den Wolf als ob dieser ihm antworten könnte „Woher kommt das?“ Hastig rannte der Wolf davon doch Marixas folgte ihm. Scheinbar orientierungslos und doch zielgenau rannte er aus dem Wald nach Screout. „Wohin führst du mich?“ fragte Marixas ihn immer und immer wieder
doch der Wolf wurde nur noch schneller. Vor dem Haus des Dorfältesten blieb der Welpe stehen. „Das passt mir ganz gut. Ich wollte sowieso noch hier her.“ dachte sich Marixas. Er kloppfte, schob seinen kleinen Begleiter beiseite und betrat ds Haus des Dorfältesten. „Ältester“, er rief ihn mehrfach „Ältester?“ „Ja, mein Kind?“ Der etwas kurz geratene, stämmige Mann sah besorgt aus. „Die Tiere ...-“ „...spielen verrückt. Ich habe es auch
gemerkt.“ beendete Konane Marixas Satz. „Was ist den mit deinem Haar?“ „Ich weiß es nicht.“ „Und diese Wunde?“ „Eine Jagdverletzung.“ „Hmmmm.“ „Seit es begann zu regnen fliehen die Tiere panisch. Immer weniger Leben erfüllt den Wald. Viele Gebiete sind bereits unter Wasser. Die Felder und Äcker werden alle ertränkt.“ Der Wolf quetschte sich unterdessen durch ein kleines Loch der Tür. Aufgeregt rannte er auf Konane
zu. „Marixas, das hier ist Bervall. Er ist mir vor einiger Zeit zu gelaufen. Immer und immer wieder wollte er in den Wald doch wegen des Regens hatte ich ihn im Haus behalten.“ „Temperament hat der kleine.“ „Ja. Das ist einer der Gründe warum ich ihn dir geben wollte. Du kommst weit besser mit Tieren klar wie ich.“ „Konane – was soll ich mit ihm?“ „Du wirkst einsam in letzter Zeit. Blass. Betrübt.“ „Ich bin besorgt um die Ereignisse in letzter Zeit, nichts weiter.“ „Wo ist dein Mantel abgeblieben? Du lebst im Wald aber besitzt weder Mantel
noch andere Kleidung wie deine Hose.“ „Die Hose reicht vollkommen. Immerhin weiß ich ein Feuer zu machen.“ „Aus dir soll einer Lernen.“ Marixas sah sich ein wenig um. Das alte Häuschen des Greises war heruntergekommen. „Marixas – hast du je von der Legende der Tore gehört? Die Legende besagt, dass wenn Regen die Welt heimsucht, Tiere flüchten, und jeder von Gott verlassen und aufgegeben wird dann soll ein Dämon zu einem Engel werden.“ „Und? Ist nur regen. Legt sich wieder. Außerdem gibt es sowas wie Dämonen
nicht.“ So wie Marixas diesen Satz aussprach wurde Bervall panisch und heulte auf. „Es ist nur eine Legende, aber ich würde mir wünschen dass du den Tempel besuchst. Beichte deine Morde an Tieren die du begehst um zu Leben an Gott.“ „Gott? Gäbe es einen, dann hätte ich nie töten müssen.“
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Vor zehn Minuten erwachte ich aus einem schwer liegendem, traumlosem Schlaf. Es war mitten in der Nacht. Das Feuer war beinahe aus, nur noch die Glut glimmte. Hastig legte ich ein paar Holzstücke hinauf um es am Leben zu erhalten. Das Holz habe ich von den Häusern Screouts abgebrochen. Screout, wie ich es kannte, existiert nicht mehr. Das Dorf wurde vor 15 Vollmonden von einem, von den Fluten ausgelösten, Erdrutsch erfasst. Screout ist nun eine Geisterstadt. Der Sturm hörte nach einigen Tagen auf, dennoch blieb das
Wasser und stieg sogar noch weiter an. Ich begann Brevall am Kopf zu kraulen doch als ich an sein linkes Ohr fasste zuckte er zusammen. „Entschuldige, ich vergaß.“ wisperte ich schlechten Gewissens. Ein schwarzer Wolf hatte uns vorher im Lager überrascht und angegriffen. Es war kein gewöhnlicher Wolf, er hatte kleine Hörner, ähnlich denen eines Widders. Die Angriffe der „schwarzen Wölfe“ häuften sich immer und immer wieder. Sein linkes Ohr hatte Brevall dabei beinahe verloren. Aus der Wunde quoll immer noch Blut, gefüllt mit seltsamen schwarzen Partikeln. „Wahrscheinlich
Dreck aus dem Maul des Angreifers.“ dachte ich mir. Ich kraulte Brevall am Rücken und sprach: „Morgen verlassen wir diesen Wald, mein alter Freund. Die wenigen überlebenden haben damals von einer Stadt erzählt in der alles perfekt sein soll. Fjordland.“ Als ich „Fjordland“ sagte stand Brevall rasch auf und sah mir in die Augen. Ich hatte komplett ausgeblendet wie groß Brevall mittlerweile war. Fünf bis acht Fuß groß und einen Fuß hoch. „Das Brevall so schnell und enorm wächst ist ganz normal für seine Art Wolf.“
beteuerte der Älteste zu Lebzeiten immer und immer wieder. Brevall war sich unsicher. Sein warnender Blick ließ es mir kalt den Rücken runter laufen. „Wir haben keine andere Wahl. Der Wald ist beinahe leblos bis auf die schwarzen Wölfe. Wir werden hier nicht mehr lange ausharren können. Oder möchtest du Pflanzenfresser werden?“ Brevall sah betrübt zu Boden. „Nun gut.“ oder „Du hast recht“ sagte seine Gestik. Er leckte mir im Gesicht und ich versuchte ihn
abzuschütteln. Als er mir in die Augen sah hörte er auf. Ich weiß nicht was aber irgendetwas gefiel ihn nicht an meinen Augen. Hat es nie, wird es nie. Dabei meinten die Dorfbewohner immer wieder, dass ich eine schöne Augenfarbe hatte. Blau-Golden. Außen ein kräftiges Himmelblau und innen ein sattes Gold. Ich fand immer das Brevall eine schönere Augenfarbe hatte. Seine Augen waren von einem kräftigem Bernstein Ton geprägt. Ich vermisste das
Dorf. Kuki mit ihrem langen braunen Haar und ihre beiden Söhne Nirtan und Sebiran, denen ich das Jagen beibrachte. Honsëil den verkrachten Schmied mit der bösen Miene, welcher sich doch immer wieder als freundlicher Geselle bewies. Und all' die anderen. Ich dachte daran wie sehr sie mir fielen, welches Leid sie durchmachen mussten und wie schrecklich ihre Tode waren. „Gäbe es einen Gott, hätten sie nie gelitten. Er hätte mich bestrafen sollen anstatt sie.“ jammerte ich vor mich hin. Plötzlich machte sich ein stechender Schmerz in meinem Rücken breit und
zog sich langsam über meine Schulter zu meinem Hals. Es brannte unsagbar. Ich schrie. Ich schrie um Hilfe. Ich begann an zu beten. Beten zu einem Gott den ich eben mit meinen Worten durch den Dreck zog. Beten zu irgendwem. Die schmerzen wurden immer und immer schlimmer und mir flimmerte es vor Augen, bis -
Auf Brevalls Rücken ritt Marixas sanft durch den Wald. Er hatte ja keinen Grund zur Eile. Zu Fuß dürfte Forreror gut drei Tagesmärsche entfernt sein. Auf Brevalls Rücken sollte es etwas schneller gehen, dachte sich Marixas schließlich muss er nicht um jedes kleine Hindernis herum laufen. Gerade waren sie einen halben Tagesmarsch von den Wäldern Screouts entfernt. Marixas hatte sich in Screout einen Lederbeutel, einen Mantel ein langes hartes Schwert mit feiner Verzierung, einen neuen Bogen und
einen Köcher mit neun Pfeilen „genommen“. Braucht dort eh keiner mehr. Es gibt dort ja niemanden mehr. Zwei der Pfeile waren ein wenig abgenutzt und einer stumpf. Der Ledermantel war sehr edel, schließlich gehörte er einem Priester. Neben dem fein genähtem Äußerem war die pelzige Füllung ziemlich auffällig und gab ihm das Gefühl reich zu sein. Der Priester musste reich gewesen sein,dachte sich Marixas als er das nicht ganz so stark beschädigte Haus des Priesters ausgeräumt hatte. Kein Wunder an so einem Gott verlassenem Ort. Konane und William, so lautete der Name des Priesters, als beinahe einzige
nicht vom Erdrutsch bedeckt oder von Türmern erschlagen. Als sie in die Wälder Screouts eilten um Marixas um Hilfe zu beten war er dabei den Umgang mit dem Bogen zu verbessern. Genau konnte er sich an diesen Tag nicht erinnern. Beziehungsweise wollte er sich nicht daran Erinnern. Gerade als sie zu dritt in Screout ankamen versuchten Nirtan und Sebiran verzweifelt Kuki aus den Türmern ihres Hauses zu retten. Nur ihr blutiger Arm ragte aus dem einzigen Zuhause. Nirtan und Sebiran waren zu der zeit noch Kinder die nicht mehr weit davon entfernt waren Erwachsene zu sein. Etwas so alt wie Marixas. Leise vernahm Marixas Kukis letzten Worte:
„Pass auf meine kleinen auf“, röchelte sie während das Leben aus ihrem Körper floss „beschütze die beiden - Marixas – ich vertraue dir-.“ Diese Worte und Bilder hatten sich tief in Marixas Seele eingebrannt. Während er weiter durch den Wald ritt lief an seiner Wange eine einzelne Träne herunter. Ich konnte sie nicht beschützen, Kuki. Ich konnte deinen letzten Willen nicht erfüllen. Sein Atem kristallisierte und er zog den Mantel enger zu. Ich konnte es nicht. Drei Monde nach Kukis Tod wollten ihre Söhne Marixas besuchen.Sie waren dürr
und verdreckt. Nirtans blonden Haare waren an einigen stellen Blut beschmiert und sein Körper war verkrazt. Sebiran war bei dem Versuch etwas Holz von einem Haus zu nehmen um ein Feuer zu machen von einem der Dachbalken getroffen worden. Sein linkes Bein hatte er abtrennen müssen um nicht unter dem Geröll des Daches zu verhungern. Nirtan hatte davon nichts mitbekommen da er sich auf der Jagd befand. Bei Marixas angekommen, welcher wie immer am Lagerfeuer saß, mussten sie sie wildes Gebrüll über sich ergehen lassen. „Ihr verdammten Narren, ich sagte euch ihr sollt auf euch aufpassen! Ich sagte
ihr sollt euch unter keinen Umständen aus den Augen lassen. Und wo ist überhaupt der Schmied gewesen als das passierte?“ brüllte Marixas aus vollem lebe. „I-Iodred floh vor einigen Tagen.“, stotterten sie „Er behauptete ein schwarzer Wolf hätte ihn Angegriffen. Da machte er sich mit den anderen Überlebenden aus dem Staub.“ „Und ihr beide kommt nicht auf die glorreiche Idee mir so etwas zu sagen?“ Hätte ich geahnt, dass es ihre letzten Stunden waren, dann wäre ich nicht so hart zu ihnen gewesen. Als Marixas sich wieder gefangen hatte
glänzten die letzten Lichtstrahlen des Abendrots am Himmel. „Entschuldigt meine Wut – aber ihr habt euch in wirkliche Gefahr begeben als ihr alleine zurück geblieben seid.“ „Du lebst doch auch schon immer alleine!“ entfuhr es Nirtan. Ohne zu antworten wendete er den Blick von den beiden ab und ließ seinen Blick in Richtung Sonnenuntergang wandern. „Hier aufzuwachen weil keiner Geld oder Platz für mich hatte, ist nicht das selbe wie plötzlich auf eigenen Beinen zu stehen. Ein Kind das nie getragen wird, wird sich am Boden schneller fortbewegen können als jenes das immer getragen wird.“ sprach Marixas
behutsam. Es fiel ihm schwer zu versuchen jemanden zu erziehen, da er selber nie erzogen worden ist.“ „Marias, gestattest du mir eine Frage?“ stotterte Sebiran. Doch anstatt auf eine Antwort zu warten fragte er einfach drauf los : „Wie bist du eigentlich nach Screout gekommen? Ich weiß das du nicht von hier bist.“ „Ich weiß es selber nicht genau“, antwortete während er ein Stück Holz ins Feuer legte, welches mittlerweile, neben den Sternen und dem Mond, das einzige Licht war „der Priester sagte mir immer ich sei her gebracht worden. Er antwortete immer wieder, dass ich aus einem Zweck hier sei den keiner von uns zu Verstehen
vermag.“ Noch in dieser Nacht starben Nirtan und Sebiran durch einen Angriff der schwarzen Wölfe. Nirtan versuchte verzweifelt Sebiran zu beschützen, vergeblich. Er hatte seine Ausrüstung im Dorf liegen lassen – und der Holzstock mit dem er kämpfte hielt den Angriffen nicht lange stand. Marixas beerdigte die beiden Zwillinge Tags darauf neben den Trümmern ihres einstigen Zuhauses. Bei ihrer Mutter. Kurz vor Marixas endgültiger Abreise wurde auch der letzte Winkel Screouts überschwemmt und mit Screout seine Heimat.
In der Gegenwart war die Sonne auch schon beinahe hinter den Gebirgen Screouts verschwunden und der Mond begann hinter den Gebirgsketten Forerrors empor. „Schätze hier wird unser Lager sein. Morgen wenn du dich bereit fühlst reisen wir weiter, einverstanden?“ Mit einem seufzten Antwortete Brevall auf Marixas. Er hab Brevall etwas von den Vorräten und aß selber ein wenig nachdem er das Lagerfeuer entfacht hatte. „Keine Sorge, unsere reise wird sich schon bald gelohnt haben.“ versprach Marixas Brevall
hoffnungsvoll bevor er es sich in dem hohen Schnee gemütlich machte.
Marixas erwachte durch Brevalls aggressives Knurren. „Was ist den los, mein Freund“? Fragte er obwohl er sich die Antwort fast schon denken konnte. Sie griffen wieder an! Sie hatten sie verfolgt! Die schwarzen Wölfe! Ohne zu zögern zückte er sein Schwert und ging in Abwehrposition. Dieses mal attackierte sie ein komplettes Rudel, bestehend aus acht Wölfen Drei von ihnen stürzten sich auf Marixas und vier auf Brevall. Einer von ihnen entfernte sich und wirkte etwas gelangweilt. Der mittlere der drei angreifenden Wölfe sprang Marixas an, wurde aber noch im
Sprung vom Schwert zerteilt. Die anderen beiden hatten Marixas umstellt und wollten im selbigen Moment angreifen. Brevall sprang einen der beiden an und tötete ihn durch einen kräftigen Biss in den Nacken während Marixas sich des anderen entledigte. Noch vier. Brevall schlug einen der Angreifer mit seiner riesigen Pfote zu Boden und bis einem anderen ebenfalls in den Nacken. Dem letzten, der es als einziges schaffte Marixas zu verletzen, rammte Marixas sein Schwert von oben in den Schädel was diesen bersten ließ. Wo ist der andere? Die Beiden suchten die Umgebung aber aber fanden ihn nicht, da die schwarzen Wölfe keine
Spuren im Schnee hinterließen. Etwas an diesem Kampf war allerdings seltsam. „Der Angriff war durchdacht! Sie hatten eine Strategie! Sie lernen!“ schrie Marixas bleich in das blutgetränkte Schneefeld hinein. Er fiel auf die Knie und ließ die Klinge seines Schwertes im Blut sinken. „Sie sind hinter mir her.“ Er sah verzweifelt nach der Wunde die ihm einer der Wölfe zugefügt hatte: Ein tiefer riss in der Seite welcher ordentlich blutete. Wenn die Wölfe bereits von Anfang an hinter ihm her waren, warum haben sie dann andere Angegriffen? Rasch packte er seine wichtigsten Sachen
zusammen und sah nach Brevall. Dieser hatte zum Glück nur ein paar Kratzer davon getragen. Nichts ernstes, dachte sich Marixas erleichtern. „Wir können hier nicht bleiben. Mitten im nirgendwo ist es ein leichtes uns zu verfolgen. Noch heute Nacht werden wir nach Forreror reisen. Tut mir leid, mein Freund.“ Gerade als Marixas auf Brevalls Rücken stieg, sah er ein letztes mal zurück. Was er sah gefiel im ganz und gar nicht. Zwar hatten die Wölfe ihn angegriffen aber dennoch hatte er ihr aller Leben beendet. Aus den Wunden der Wölfe quoll Blut. Wie immer war das Blut gefüllt mit den schwarzen Partikeln. Brevall lief auf den Befehl seines
Besitzers hin los. Weg von Screout. Weg von dem Tal in dem sie vorhatten zu Nächtigen. Geradewegs nach Forreror. Gegen Mittag erreichten sie die Stadttore Forerrors. Die Wachen wollten Marixas wegen Brevall nicht in die Stadt lassen, bis eine der Wachen anfing zu stottern : „D-d-das ist Marixas! Lasst ihn sofort herein! Er ist ein Held! Nach dem mein altes Heimatdorf vom Erdrutsch zerstört wurde hat er versucht meine Schwester Kuki aus dem Trümmern zu retten und wurde beinahe selbst verschüttet.“ „Helios! Lass gut sein.“antwortete Marixas genervt. Doch Helios freute sich weiter: „Er ist auch derjenige der
meinen beiden Neffen das jagen beibrachte und sie bei sich aufgenommen hat. Er beschützt sie!“ Marixas rastete innerlich aus aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen – es war nicht der perfekte Zeitpunkt für schlechte Nachrichten. „Helios, gewähre mir bitte Einlass.“ „ihr habt ihn gehört, öffnet die Tore!“, befiehl Helios den Wachen, „lasst den Helden zu mir nach Hause geleiten.“ Bei Helios angekommen befahl Marixas Brevall draußen zu warten oder in der Scheune zu schlafen. Der damals schwache und dürre Helios steckte nun in einer glänzenden Rüstung und war gut
gebaut. Offenbar ging es ihm in der Zeit ziemlich gut. Er setzte sich an den Tisch und bat Marixas sich ebenfalls zu setzen. „Wow!, schicker Mantel.“, begann Helios das Gespräch „aber gehörte er nicht eins dem Priester?“ „Weißt du -“ „Und wie geht es meinen Neffen? Sind sie gerade auf dem Weg hier her?“ „Hör' zu -“ „Und was ist mit-“ „Hör' mir zu!“ „Entschuldige. Als ich damals floh dachte ich, dass ich euch alle nie wieder sehen würde. Na ja, wie geht es meinen Neffen?“ „Bitte hör' mich an. Kurze Zeit nach dem du geflohen bist wurden die Angriffe der Wölfe schlimmer. Ich floh' selbst auch von Screout.“ „Wie geht es meinen Neffen? Warum hast du sie nicht
mitgebracht?“ „Weil es respektlos ist Leichen herum zu tragen.“ Der Schock stand tief in Helios Gesicht geschrieben: „Sie sind...?“ „Bei einem Angriff gestorben. Ich tat was ich konnte.“ Helios stand auf. Tränen rannten über das Gesicht des Mannes: „ich wollte in den nächsten Tagen nach Screout reisen und euch besuchen.“ „Screout existiert wahrscheinlich nicht mehr. Als ich floh' waren beinahe sämtliche Häuser zerstört. Die restlichen habe ich geplündert für meine Flucht.“ „Deshalb hast du den Mantel des Priesters an.“ „Richtig.“ Helios nahm Marixas den Mantel ab um ihn zu trocknen. Doch hier folgte der
nächste Schreck. „Was ist das auf deinem Rücken?“ fragt Helios erstaunt. „Was ist denn dort?“ fragte Marixas verwundert. „Ein riesiges etwas. Es sieht aus wie ein Muttermal aber es reicht von deiner Hüfte bis zur Schulter. Es ähnelt einem Drachen.“ „Ich weiß es nicht. Ich möchte den Ältesten Forerrors sprechen.“ „Von all' dem Stress hast du sicherlich auch die weißen Haare mitten im Schwarz.“ „Ich kann mir nicht erklären woher sie kommen. Einer der Gründe warum ich zu Ältesten möchte.“ „Hmm verstehe. Marixas – warum kannst du so kalt über den Tod meiner Neffen reden? Ich meine – du hast nicht einmal mit der Wimper
gezuckt.“ „Weil sie einen Heldentod gestorben sind. Etwas, auf das ich neidisch bin.“ Stille durchzog Helios' Haus. Langsam und wortlos verließ Helios das Wohnzimmer und kam mit zwei Tellern Suppe zurück. Einen Stellte er vor Marixas auf den Tisch, sah ihm aber dabei nicht ein mal eins Gesicht. „Verstehe. Du bist wütend. Kann ich nachvollziehen. Aber: Wenn du auch nur annähernd so gelebt hättest wie i-“ „Halt dein verdammtes Maul Marixas! Halt dein Maul! Du versinkst hier in deinem verschissenen Selbstmitleid und führst dich auf wie der größte Held. Was hast du denn bitte so tolles getan, dass du
dich ''Held'' nennst?“ schrie Helios unter Tränen. „Held, habe ich mich nie genannt. Du warst derjenige der mich so nannte.“ Wieder durchzog Stille das Gebäude. Tausende Gedanken und Gefühle schossen durch Helios' Kopf. Er verließ das Zimmer und suchte etwas im Keller. Nach seiner Rückkehr gab er Marixas ein Gewehr :„Morgen nach Sonnenaufgang werde ich dich zum Ältesten geleiten. Die hier hast du nötiger als ich. Ich werde mit dir ziehen, dich Begleiten. Dich unter- und beschützen.“ Langsam erhob sich Marixas von dem knarrenden Holzstuhl
auf dem er saß. Das Gewehr drückte er zurück zu Helios, klopfte ihm auf die Schultern und sprach: „ Mit diesen Dingern kann ich nicht umgehen.Mit so etwas schon eher.“ Er zog langsam sein Schwert aus der dazugehörigen Scheide. „Es ist, wie der Mantel, aus dem Dorf geplündert.“ „Das ist mir bewusst. Ich hatte es zusammen mit Iodred geschmiedet. Es war für dich bestimmt.“ „Mein Freund, willst du wirklich mit mir ziehen? Ich weiß nicht was überhaupt geschieht, weiß nicht wohin ich reisen werde, weiß nicht auf wen und was ich alles treffen werde. Ich möchte fürs erste wissen warum mich diese schwarzen Wölfe verfolgen, was mit mir
geschieht und was mein Schicksal ist.“
Ohne zu zögern antwortete Helios, dass er seinen alten Kameraden unterstützen wird, was auch immer kommen möge. „Morgen - morgen werden wir aufbrechen. Ich könnte noch ein paar meiner Männer-“ „Nein. Ich möchte nicht schuld an noch mehr Toten sein. Mehr Verantwortung kann ich nicht tragen.“ „Verstehe.. Naja, legen wir uns schlafen. Morgen wird ein langer Tag.“
Schreie. Durch laute schreie fuhr Marixas aus seinem schlaf. Er sprang direkt auf und sah sich um. Helios war weg. Ruckartig nahm er sein Schwert und den Schild den er von Helios erhalten hatte und machte sich auf die Suche nach der Geräuschquelle. Leise vernahm er entfernte schreie. „Was sind das für Wölfe?“ schrien einige Bewohner Forrerors. „Wie sind sie durch unsere Mauern gebrochen?“ schrie eine Wache panisch. Die schreie kamen näher. Als er das Haus verließ sah er etwas – unappetitliches. Die Leiche einer Frau lag direkt vor ihm auf dem Boden. Aus
ihren wunden quoll mit schwarzen Partikeln erfülltes Blut! Zeit darüber nachzudenken blieb Marixas nicht, denn die Frau stand langsam auf. Wortlos lief sie auf ihn zu mit einem Seelenlosen Blick der durch ihn durch blickte. Als sie bei ihm ankam biss sie ihm in den Arm mit einer unmenschlichen Kraft. Marixas blieb keine andere Wahl als sie zu töten. Blitartig sog er sein Schwert aus der Scheide und trennte glatt den Kopf der Frau ab. Sie glitt langsam, wie in Zeitlupe, zu Boden und blieb dieses mal liegen. Bei dem Chaos das in der Stadt herrscht wird das niemand bemerkt haben, dachte er sich. In der Stadtmitte angekommen sah er
etwas, dass ihn beinahe Schreien ließ. Wachen kämpften gegen schwarze Wölfe – und andere Tiere. Da standen schwarze Bären, schwarze Hirsche und sonst noch alles. Die Zeit zum zählen hatte er nicht den eine unterdrückte Wut kam in ihm hervor. Ein Wolf, ganz in seiner Nähe, hatte ein Dolch im Rücken stecken. Der Dolch gehörte Sebiran! „Zur Seite „, schrie er die Wachen an „zur Seite wenn ihr nicht von mir getötet werden wollt!“. Auf Anhieb gehorchten die Wachen und Marixas sprang den Wolf an. Direkt ins Herz stach er sein Schwert. Der Wolf sackte langsam zusammen.
Nun widmete er sich den anderen Tiere. Einen nach dem anderen streckte er so schnell er konnte nieder. Er sah für einen Moment die Leichen von Sebiran und Nirtan vor seinem geistigen Auge als er das letzte der Tiere erlegt. Außer Atem kniete Marixas nieder und stützte sich mit Hilfe des Schwertes ab. „W-w-wer bist du?“ fragte er Priester der sich um die Leichen der Wachen kümmern wollte. „Helge!, ihr habt überlebt!,“ rief Helios der an Marixas' Seite gekämpft hatte „Das ist Marixas. Aber das tut nicht zur Sache. Marixas weißt du etwas über diese schwarzen Tier-“ „Du da! Marixas! Du bist es!“
rief der Priester. Marixas konnte nicht abschätzen ob der Priester froh aber wütend war. „Wer bin ich bitte?“ fragte Marixas verwirrt. „Nicht hier“ sprach Helge und zerrte ihn in die alte Bibliothek Forrerors. In der großen Hallte angekommen setzte Helge sich und begann seine Vermutung zu erklären. „In den Ältesten der Schriften, die uns direkt von den Göttern übergeben wurden, steht Geschrieben, dass eines Tages die Tore Forrerors durchbrochen würden von einer dämonischen und widerwärtigen kraft, verteilt auf Kreaturen mit schwarz gefärbtem Fell. In den Schriften stand
auch, dass ein Held gesandt würde. Seine Augen seien Bunt, da sie jede Farbe sahen, die Herrlichen und die Traurigen. Seine Haare seien Pechschwarz mit weißen Stellen, welche von der Anwesenheit der Götter zeugen sollten. Dieser Held würde die Welt von einer Katastrophe retten – hat aber auch die Kraft sie ins verderben zu stürzen. Er sei so mächtig, dass sie Götter um ihn kämpfen würden.“ „Nun, das trifft alles auf dich zu, mein alter Freund.“ sprach Helios nachdenklich. „Warum sollte ich ein Held sein? Woher das weiß in meinem Haar kommt weiß ich doch selber nicht.“ erklärte
Marixas. „Marixas. Zeig dem Mann deinen Rücken.“ „Wie bitte? Ich habe dir das im Vertrauen erzählt!“ „Marixas. Bitte“ Wütend streifte er seinen Mantel ab und drehte sich. Der Priester wurde bleich. Ihm wurde schlecht und alles drehte sich um ihn. Er hatte Panik. „Woher hast du das?“ fragte Helge behutsam. „Weiß ich auch nicht,“ entgegnete Marixas genervt „Was ist daran so besonders?“ „Es ist das Zeichen eines Dämonen.
Nicht irgendeines Dämon. Sondern des Dämonenkönigs.“ Marixas lachte „Dämonen gibt es gar nicht. Genau so wenig wie diese ach so tollen Götter.“ „Dann beantworte mir zwei Fragen. Beantwortest du beide mit ja, so wirst du merken, dass es sie gibt. Erste Frage: Kam diese Narbe einfach so und schmerzte höllisch? Zweite Frage: Sind die Wölfe hinter dir her?“ Verdammt. „Warum meint ihr dass es keine Götter gibt?“ fragte Helge weiter. Marixas konnte nicht antworten. „Sie haben euch im Stich gelassen, nicht wahr? Jemals in betracht gezogen, dass es vielleicht Prüfungen der Götter waren? Oder ein schubs in die Richtige
Richtung?“ „Und was soll ich eurer Meinung nach tun?“ reif Marixas genervt. „Bei der Entstehung der Welt, wie wir sie kennen, entstand eine zweite Welt. Damals standen Portale zwischen den Welten offen. Menschen gingen durch sie durch in eine Welt voller Magie. Doch eines Tages befiehl die Elfen-Königin die Tore zu vernichten, mit der Begründung wir hätten die Elfen betrogen. Seither sind sie in dieser Welt nicht gerne gesehen. Doch vor einiger Zeit würde einige Portale kurzzeitig geöffnet. Zwei Schwache Magie-quellen kamen in unsere Welt. Nimm diesen Kompass , der zeigt nicht nach Norden.
Er deutet dir den Weg zur nächsten Magie-quelle. Finde bitte heraus was sie hier wollen. Vielleicht können sie dir mehr sagen, denn ich habe dir alles gesagt was ich weiß.“ Ohne zu zögern stand Marixas auf, bedankte sich und ging mit Helios davon. Als sie die Türe schlossen sprach Helge leise:“ Wir sehen uns wieder, Gesandter.“ Bei Helios Haus angekommen befreite Marixas Brevall aus Helios' Stall. Kurz schlug der Kompass in Brevalls Richtung aus aber sprang sofort wieder zurück. Helios packte wortlos einige Sachen, sattelte sein rostbraunes Pferd und ritt
mit Marixas davon.
Vor der Abreise aus Forreror sprach ich noch einmal mit dem Priester. Ich fragte ihn auf was ich denn treffen würde doch er warnte mich, dass immer mehr Portale geöffnet würden. Mit stärkerer Energie. Ich nach noch ein wenig meiner Vorräte mit und machte den Rest zu Geld. 117 Dublonen erhielt ich insgesamt. Wie viel das genau war wusste ich nicht, schließlich habe ich Geld nie benötigt. Ich hab Helios alles davon doch er versuchte es abzulehnen, also musste ich mir etwas überlegen. Als er gerade in ein Gespräch mit der Blumenhändlerin vertieft war legte ich den Sack mit Gold
in die Tasche seines Pferdes. Bereit, was auch immer zu tun, ritten er und ich dann aus Forreror hinaus. Der Kompass zeigte immer in ein und die selbe Richtung, nur wenn ein Wolf angriff schlug er aus. „Helios, was wird uns erwarten? Wohin werden wir ziehen?“ fragte ich. „Ich weiß nicht – was ich aber weiß ist dass unsere Begegnung mit der Magie-Quelle ganz schön hässlich werden könnte.“ „Hm.“ Einen halben Tag von Forreror entfernt hielt Helios sein Pferd an, stieg ab und betete eine kleine Götzenfigur an. Ohne ihn darauf anzusprechen hielt ich Brevall an und wartete auf ihn. So wie er fertig war sah er mich an und
lächelte: „In dieser Lederrüstung siehst du sehr Erwachsen aus Marixas. Beinahe wie dein Vater.“ Als er meinen Vater erwähnte verstarb sein lächeln förmlich und er wurde bleich. Alles was ich über meinen Vater wusste ist dass er einer der besten Schwertkämpfer gewesen sein soll. Wortlos ritten wir weiter. Den ganzen Weg über ritten wir an einer Straße entlang bis wir an einem Wald ankamen. Der Kompass drehte sich wie verrückt und vor uns war ein kleines Lager. Der Schnee durch den wir liefen um die Gegend zu erkunden war an vielen Stellen blutig. Es gab hier vier verschiedene Fußspuren: Die eines Menschen, die Hufen eines seltsamen
Tieres, die winzigen abdrücke eines Eichhörnchens und die eines besessenen Wolfes. Man erkannte sie daran, dass sie von schwarzen Partikeln übersät waren. Und sie wiesen kaum Krallen abdrücke auf. „Irgendetwas ist hier geschehen.“ flüsterte ich Helios zu. Ich ging in Kampfhaltung während ich weiter suchte. Irgendwas ist hier. Irgendwo. Es muss hier sein. „Marixas! Komm her!,“ entglitt es Helios panisch „Verdammte Scheiße!“ Vor Helios lag ein riesiger Eber – Und was für einer. Er war beinahe so groß wie Brevall. Das Ding war zum Glück Tot. Bei meinem Glück rechnete ich
damit von einem Angegriffen zu werden, aber nichts geschah. Alles war ruhig – blieb ruhig – würde ruhig bleiben. Und das machte auf Dauer kaputt. Es zerfraß meine Nerven zu ahnen, dass etwas geschehen würde. Aber es geschah einfach nichts! „Wir sollten uns auf den Weg machen, mein Freund. Ich verhungere förmlich.“ sprach ich in einem Ton der klar sagte das mich der Eber nicht beeindruckte. Es dauerte ein wenig aber Helios gewann seine Fassung zurück. „Hier scheint nichts besonderes zu sein. Warte mal einen moment – da hinten ist der Wald Screouts!“ Ein freudiges Lächeln brannte auf Helios Lippen und er ritt ohne zu
zögern in den Wald. Trottel. Ich stieg eilig auf Brevalls Rücken und verfolgte den vor Freude verdummten Helios. Dort hat doch alles seinen Lauf genommen und dieser Narr reitet geradewegs auf das Verderben zu, dachte Ich mir. Doch zu meiner Überraschung geschah nichts. Nichts außer, dass wir von einem Raben beobachtet wurden. In Screout angekommen musste Helios einsehen, dass es unmöglich war, Screout zu betreten. „L-Lass uns das Hochwasser umrunden. Du sagtest ja das Wasser kommt von irgendwo. Lass uns das erforschen“. Stotterte Helios nervös. Armer Kerl, dachte ich, er will Kuki und
seine Neffen unbedingt sehen.
Am Anfang der Mine war ein kleines Loch – in der Luft. Es war circa so groß wie ein riesiger Suppenkessel. Aus ihm Sprudelte Wasser! Helios sah mich an und nickte. Wir müssen den Priester sprechen.
Bevor sie los ritten sahen sie noch ein wenig durch das klare, dampfende Wasser auf Screout. „Da hinten haben wir uns kennen gelernt Marixas. Nicht wahr?“ Helios deutete auf die Ruine des Marktplatzes. „Ja,“ gab Marixas lachend zu „Ich hatte versucht ein paar Äpfel zu stehlen aber du kamst mir zuvor und hast mich zu Ältesten geschleppt.“ Beide lachten. „So leid es mir auch tut, wir sollten wirklich weiter. Wir müssen mehr über dieses Loch herausfinden und wie wir es stopfen“ Der Himmel glänzte in der Dämmerung.
„Nicht mehr lange bis Forreror“ stellte Helios zufrieden fest. „Stimmt,“ entgegnete Marixas lachend. Lachend? Ja – lachend. Trotz der Tatsache, dass sie alleine reisten, dass sie 'in' Screout waren und sie Spuren verfluchter Tiere fanden – wurden sie nicht einmal Angegriffen. Irgendetwas schreckliches wird passieren murmelte Marixas düster vor sich hin Ich weiß nur nicht wann oder wo. Seine Vermutung bestätigte sich schneller und grausamer als ihm lieb war. Noch bevor man Forreror sehen konnte regnete es winzige Ruß-Partikel. Gigantische Rauchschwaden zierten den
Himmel mit ihren ansehnlichen und dennoch unheilvollen Atmosphäre. Forreror.. Riesige Flammen züngelten um die Stadt und verspeisten die Stadt gerade zu. ___________________________________________ Ich sah wie Marixas langsam zu Boden sah, woraufhin er zusammenbrach. Seine weißen Strähnen wurden einen Moment lang Schwarz, strahlten dann jedoch heller als je zuvor. Er muss es sein dachte ich mir Vindex. Der, um den die Götter Kämpfen. Mir blieb nichts anderes übrig als neben ihm zu warten
bis er erwachte, was aber nicht besonders lange dauerte. Es wäre eine Chance gewesen ihn zu töten, aber es ist noch zu früh. Ich habe nicht was ich will. ___________________________________________ In kaltem Schnee kam ich zu mir – anscheinend bin ich zusammengebrochen. Helios saß besorgt neben mir im Schnee. „Marixas! Dir geht es gut! Ein Glück.“ „Naja – was war den?“ „Dein Haar strahlte und das Symbol auf deinem Rücken schimmerte düster.“ „Weiter. Wir müssen weiter. Ich habe
ein verdammt schlechtes Gefühl.“ Marixas sprang ohne auf sich um seine Gesundheit zu kümmern auf Brevall und ritt eilig davon. Nicht einmal Helios' Pferd konnte mithalten. Nicht im Ansatz. In der kurzen Zeit in der Marixas Bewusstlos war wurde der Ruß-Regen stärker. Forreror! In dem Moment in dem er los ritt fiel der Kompass aus seiner Tasche. Außer Helios bemerkte das aber keiner. Vor den Stadttoren, die wie ausgerissen neben der Mauer lagen, stand Helge. Schwer Verbrannt. „Sie suchen nach dir. Sie. Funestay. Die verdorbenen Seelen.“
Helge legte eine Pause ein um zu Husten. Er hustete Blut. Erst jetzt viel Marixas die tiefe Wunde in der Brust des Mannes auf. „Die Wölfe – sie sind nicht die Einzigen.“ keuchte er gequält worauf hin er zusammenbrach. Aus seinen Händen fiel ein altes und verdrecktes Buch auf dessen Front in einer alten Schrift das Wort „Dämonenkunde“ zu lesen war. Marixas heilte zu Helge – konnte aber nur noch den Tod des alten Mannes feststellen. Ohne sich die Zeit für auch nur eine Träne zu nehmen rannte Marixas, wie besessen, mit gezücktem Schwert und leuchtendem Haar, in die flammende Stadt. Bevor Helios etwas rufen konnte verschwand Marixas
brennender Körper im Inferno. In der Mitte der Stadt sah Marixas wie drei seltsame Gestalten im Kreis fuhren. Er wusste genau, dass jeder Moment sein Ende sein könnte. Immerhin stand er in Flammen. Aus ihnen Strömt das Feuer! rief ihm eine Stimme zu. Geistes abwesend streckte er die drei Gestalten nieder wodurch er das Feuer größtenteils löschte. Umzingelt, von Verfluchten und Funestays, schrie Marixas unmenschlich. Ein schriller, kraftvoller Schrei entfuhr seinen Lungen und ließ die Köpfe der Feine zerbersten. Während dem ganzen Spektakel leuchteten Marixas weißen
Strähnen auf und die pechschwarzen Haare schimmerten blau. Seine sonst so bunte Iris schien Seelenlos, leer, unmenschlich. Für kleinste Bruchteile von Sekunden schien es als ragten Flügel aus Marixas Rücken. Er selber bemerkte das aber nicht. Sein Schrei umhüllte die Flammen und ließ eine blaue Hülle um sie erscheinen. Mehrere Minuten hielt sein Schrei an, doch ihm schien diese Zeitspanne nicht aufzufallen. Stück für Stück krochen die Flammen zurück in die Leichen derer die sie heraufbeschworen hatten. Ihm wurde schwarz vor Augen.
Grelles kaltes Licht schien ihm ins Gesicht und blendete ihn. Eine Baritone Stimme sprach zu ihm: „Du... Du wirst es sein... Du... Jener, der nicht aus dieser Welt stammt. Jener, um den die Mächte von Gut und Böse seit Anbeginn der Zeit kämpfen... Du... Das Gradient wird dir helfen..“ „Komisch, dieser Traum.. Er kam mir so bekannt vor.“ dachte Marixas sich als erwachte. Er lag in einem Bett. Langsam kam er wieder komplett zu sich und
realisierte all' die Menschen um ihn herum.Gedämpft vernahm er ihre Stimmen. „Er hat nicht eine Verbrennung erlitten.“ hörte er eine junge Frau stammeln. „Hatte Helge nicht von ihm Gesprochen?“ fragte ein älterer Mann in die Menge. „Mama wer ist das? Ich kenn' ihn ja gar nicht.“ sprach ein kleines Mädchen fragend zu ihrer Mutter während sie ihr am Rock zupfte. Eine breit Gebaute, verdreckte Wache schob die Bewohner Forerrors bei Seite und sah Marixas froh an. „Du musst Wahnsinnig sein.“ Währenddessen schob eine zweite Wache die Leute hinaus. Er meinte Marixas bräuchte ruhe. Die Wache vor Marixas hatte Tränen in den
Augen. „I-Ich weiß nicht wer du bist.. I-ich habe keine Ahnung wie.. D-Du hast .. Du.. Du hast die Stadt gerettet! D-Du hast.. Wir verdanken dir fast alle unser Leben! Nur dank dir haben wir noch, mehr oder weniger, ein Zuhause! Das Volk Forerrors bezeichnet dich als Erscheinung die uns in dunkelster Stunde bei stand. Wie heißt du?“ Anstatt ihm zu Antworten Hustete Marixas eine Menge Blut und übergab sich anschließend. „Scheint als hättest du doch was abbekommen,“ murmelte der Wächter leicht enttäuscht, „ Übrigens, ich bin Tussim.“ Marixas, der versuchte sich mit seinem Schwert abzustützen und zu laufen fiel zu Seite um und rang nach
Luft. „Ich bin – Marixas.“ Dieser Satz ließ Tussim erbleichen und Schockiert zu Boden sehen. „H-Helge hat von dir Prophezeit. Er sagte du würdest uns retten. Er sagte .. du würdest uns alle retten. Er wollte dir etwas bringen als die Flammen begonnen Forerror zu zerstören. Hier.“ Tussim reichte ihm ein altes Buch mit der Beschriftung „Dämonenkunde“. „Er meinte du wüsstest beschied.“ „Ja, schätze schon. Tussim, kennst du Helios? Ich werde sobald ich kann verreisen und möchte dass du ihn daran hinderst mir zu folgen. Ich möchte ihn nicht gefährden.“ log Marixas geschickt. Er verdächtigte Helios. Er verdächtigte ihn deshalb, weil
er nie von Dämonen Angegriffen wurde. „Sie machen einen Bogen um mich wenn Helge dabei ist. Nur einmal nicht. Als sie in der Stadt für Chaos sorgten.“ rätselte Marixas vor sich hin. Er durfte kein Risiko mehr eingehen. Kein Einziges mehr. Nie mehr.
Einer der Bewohner Forerrors hatte Marixas empfohlen denjenigen aufzusuchen der sich selbst als „Dendemon“ beschrieb. Da er keinen anderen Anhaltspunkt hatte machte er sich in der Mitte der Nacht mit Brevall auf den Weg zu Dendemon. Der verkrachte und verrauchte Bauer Geholor hatte gesagt, dass Dendemon im Gebirge, außerhalb der Stadt leben sollte. Sein Schwert geschultert und die Tasche umgehängt war Marixas bereit die verkohlten Ruinen der Stadt zu verlassen. Er erwartete jeden Moment einen
Angriff doch die erste Zeit blieb alles ruhig. „Was zum..?“ Ein Eber stand ein Stück weit von ihm entfernt. Sobald dieser Marixas witterte rannte er auf ihn zu. Er war viel größer als er Anfangs schien. Er war Überdimensional! Um ihn herum schien eine dunkele Aura und viele schwarze Partikel flogen sanft um ihn herum. Marixas sprang von Brevalls Rücken auf die Schnauze des monströsen Ebers und rammte im noch im Sprung sein Schwert zwischen die Augen. Der Eber rannte noch ein wenig bis er schließlich leblos zusammensackte. Eine Mischung aus Freude und Hass durchzog Marixas. „Also liegt es wirklich an ihm?“ fragte er sich. „Los Brevall! Die
Zeit drängt!“ rief der blutbefleckte Marixas seinem Gefährten zu. Marixas hastete auf Brevalls Rücken und ritt mit diesem weiter. „Schneller!“ befahl er dem vor sich hin tapsendem Brevall. Dieser setzte sich so ruckartig in Bewegung das er seinen Reiter beinahe verlor. Der schwarze Mantel den Marixas von Tussim erhalten hatte flatterte im Wind eilig auf und ab. „Wir müssen ihn vor Anbruch der Nacht finden Brevall. Beeile dich.“ Brevall heulte auf und rannte noch schneller. Bei Brevalls riesigem Körper war diese Höchstleistung enorm Anstrengend, doch das wusste Marixas. Aber um seines und
das Leben von Brevall nicht sinnlos in Gefahr zu bringen musste er sich beeilen. Schnell, bevor es dunkel wird. Den kompletten Tag verbrachte Marixas mit der Suche nach Dendemons Haus. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit fand er die kleine Hütte am Rande des Waldes. Wildes Geschrei und Flüche zerissen mehrmals die Luft, ließen aber nichts als Stille zurück. Behutsam stieg er vom total erschöpften Brevall ab und klopfte an der Tür. „Tritt ein, Marixas,“ sprach eine fremde Stimme aus dem Haus „Ich habe dich erwartet.“ Als Marixas die Tür öffnete roch er einen seltsamen beißenden Geruch.
Irgendetwas kam ihm bekannt vor, aber was? Der Mann musste genau so bescheuert sein wie man sich in Forerror erzählte. Etwas Gemüse lag auf einem Tisch und war vor drei Kerzen umgeben. Ein wenig getrocknetes Blut zierte den Tisch. Dendemon stand vor Marixas und betrachtete ihn ausgiebig. „Wie beschrieben.“ kicherte der Alte. „Ich bin hier um-“ begann Marixas seinen Satz aber wurde von Dendemon unterbrochen. „Du bist hier um zu erfahren was geschieht und geschehen wird. Du bist hier um zu fragen was das Loch in Screout bedeutet.“ „Ja. Woher wissen sie-“ „Weil ich mehr weiß als alle denken. Verrückt nennen sie mich.“
erklärte der Alte Mann beinahe gelangweilt. „Schlecht. Deine Haare haben weiße Strähnen. Und lass' mich raten. Dein Rücken hat eine schwarze Narbe?“ „Richtig.“ „Wenigstens etwas.“ „Dendemon ich bitte um-“ „Erklärung? Wenn du Erklärungen haben willst dann lass' mich gefälligst zu ende Sprechen.“ Genervt sah Marixas zu Boden. „Zeige mir bitte deinen Rücken.“ Marixas streifte sich behutsam den Mantel ab. „Marixas. Warum hast du dich kontrollieren lassen?“ „Wie bitte?“ „Hatte man dich nicht eingeweiht? Die Götter kämpfen um dich.“ Marixas fiel aus allen Wolken. Also stimmt es doch dachte er sich. „Warum um mich?“
„Ganz einfach. Du bist das Siegel.“ „Siegel?“ fragte Marixas nachdenklich. „Etwas, das unsere Vorstellungskraft um weites übersteigt hat vor Anbeginn der Zeit die Mächte des Guten und jene des Bösen im Gleichgewicht gehalten. Als die dir bekannte Welt erschaffen worden war, war sie nicht die die du kennst. Alles und jeder drohte in dunkel-, und Bosheit zu versinken. Um die Vernichtung von Menschen und Zauberwesen zu verhindern wurden das Gleichgewicht von den Göttern selbst verriegelt und das Böse weit zurück gedrängt. So steht es zumindest Geschrieben. Geschrieben steht auch, dass eines Tages ein Mensch, begleitet
von einem Wolf aus der anderen Welt, so mächtig sein soll, dass er das Gleichgewicht wieder herstellen kann. Dieser Mensch wird die Zielscheibe von Gut und Böse. Sie werden alles versuchen um ihn auf ihre Seite zu bekommen oder zu töten. Gut, ist genau wie Böse, machtgierig. Denn je Heller das Licht, desto dunkler der Schatten.“ Selbstsicher sah Marixas von Boden auf und fragte: „Was muss ich tun?“ Verzweifelt sah Dendemon Marixas an und wisperte leise: „Das, mein Freund, weiß nicht einmal ich. Vor kurzem hast du den hier verloren.“ Der alte Mann reichte Marixas den Kompass. „Finde sie.“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen schob Dendemon Marixas aus dem Haus und schlug die Türe mit voller Wucht hinter ihm zu.
„Was zur -..“
Vor einigen Tagen saß ich noch in aller Ruhe zuhause und jetzt soll ich die Welt retten? fragte sich Marixas Ich muss wohl komplett von Sinnen sein. Naja allerdings wäre es schön mal ein jemand zu sein.Und etwas anderes bleibt mir nicht übrig
EagleWriter Bis hierhin schon mal recht spannend. ^^ lg E:W |