Geh nicht dorthin!
„Geh nicht dorthin!“, haben sie gesagt!
„Niemand geht je in dieses Haus!“
„Es ist eine baufällige Ruine, nichts weiter!“ - „Halt dich fern von diesem Ort!“ Mir klingen die Ratschläge und Ermahnungen noch allzu deutlich in den Ohren. Wehmütig denke ich einige Stunden zurück…
Trotz aller Warnungen hatte ich mich auf den Weg gemacht. Gleich neben dem großen Gittertor stoppte ich und stieg von meinem Rad. Ich blickte über den Park hinweg auf das alte Herrenhaus, mit seinen unzähligen Zimmern, den
dunklen Fenstern und dem weithin grün leuchtenden Kupferdach. Mein Vater sagte immer, dass sich ein halbes Vermögen auf der Spitze des alten Gemäuers befinden würde und dass sicher irgendwann jemand verwegen genug wäre, sich daran zu bereichern. Es blieb bei den Worten, denn das geschah nie. Nicht ein einziges Mal in den all den Jahren. Niemand ging jemals dorthin. Weder die Mutigen, noch die Neugierigen, weder ein von Gier zerfressener Fremdling noch ein einsamer Landstreicher auf der Suche nach Obdach. Selbst wir Kinder machten stets einen Bogen um das Gut. Niemand warf dort je eine Scheibe ein oder
schmierte seine Graffitis an die Wand. Das Haus war Tabu! Für jeden! Etwas, über das nur leise und hinter vorgehaltener Hand gesprochen wurde.
Trotz dieser stillen und allgegenwärtigen Bedrohung fühlte ich mich Zeit meines Lebens eng verbunden mit diesem Ort. Seit ich denken kann, bin ich von ihm fasziniert. Wir gehören zusammen, sind eins, denn genau zu der Stunde in der ich geboren wurde, ereignete sich dort eine Katastrophe, die so schrecklich war, dass sich das ganze Umland nicht mehr davon erholen sollte. Zur selben Zeit, in der ich meinen Weg aus dem Leib meiner schreienden Mutter hinaus ins Leben fand, erschoss der alte
Graf seine Familie. Einigen Gerüchten zur Folge, musste der Graf in kürzester Zeit sein komplettes Vermögen verloren haben. Vielleicht an der Börse, durch Dummheit, falschen Wagemut oder einen hinterhältigen Betrug. Genau weiß das heute niemand mehr. Aber was spielt es auch für eine Rolle? Die Gründe sind belanglos, allein das Resultat daraus ist in Erinnerung geblieben. Was auch immer dem Ereignis vorausgegangen war, die Verzweiflung des alte Mannes musste groß genug gewesen sein, das er sein Jagdgewehr zur Hand nahm und jeden erschoss dem er habhaft werden konnte. Seine Frau, die Kinder und selbst die Dienerschaft samt Haushund.
Es soll Tage gedauert haben, bis jemand das grauenvolle Blutbad entdeckte und endlich die Behörden alarmiert wurden. Der gesamte Bezirk war zutiefst schockiert über das Ausmaß dieser schrecklichen Tat. Am meisten aber setzte den Menschen zu, dass der alte Graf sich nicht ebenfalls gerichtet hatte, sondern allem Anschein nach entkommen war. Vater sagte mir mal, dass die Polizei damals eine landesweite Fahndung ausgerufen hatte. Über Wochen hinweg suchte man überall nach ihm, jeder Stein wurde umgedreht, jedes erdenkliche Versteck abgeklappert und doch konnte der Graf am Ende nicht gefasst werden. Irgendwann gaben sie die
Suche auf und es legte sich ein Mantel des Vergessens über die Tat. Nur die Menschen in unserem Dorf vergaßen nicht und fürchteten sich vor dem Tag an dem der alte Graf zurückkehren würde.
Vierzehn Jahre war das her. Nun ja, fast! Mein Geburtstag wäre eigentlich erst einen Tag später. Aber ich brauchte kein zusätzliches Jahr, keinen weiteren Tag, um dem Ruf in meinem Inneren zu folgen. Endlich war die Zeit gekommen in der ich den nötigen Mut finden würde. Sooft stand ich schon an diesem Ort, zweifelnd, voll Furcht und am ganzen Leibe zitternd. Gleich hier beim großen Tor, mit seinen gusseisernen und
reich verzierten Flügeln.
Das Tor, der Zugang, den ich am Ende dann doch nie durchschreiten konnte.
Mein Fahrrad hatte ich in den Büschen versteckt. Warum weiß ich gar nicht genau, es kam doch sowieso nie jemand hierher. Trotzdem hatte ich Angst, denn die Furcht vor diesem Ort war tief in mir verwurzelt. Vielleicht dachte ich, dass es helfen könnte sich bedeckt und unscheinbar zu halten? Ich hatte wohl die stille Befürchtung, dass mich das Haus sonst zu früh entdecken und erneut verjagen könnte.
Jetzt nicht kneifen!
Ich atmete tief ein, schloss die Augen
und biss die Zähne zusammen, dann endlich ging ich einen zögerlichen Schritt nach vorn.
Nichts geschah!Es war noch immer ein wundervoller Sommertag. Die Sonne schien, es war angenehm warm und ich hörte, wie sich die Insekten fröhlich im Grase tummelten. Ich tat einen weiteren Schritt. Nie zuvor hatte ich mich so weit hinein gewagt. Mir stand der Schweiß auf der Stirn. Doch plötzlich bewegten sich meine Füße wie von selbst. Es war, als hätte ich eine unsichtbare Grenze durchschritten. Eine innere Sperre, die zerriss als mein Wille zu sehr an ihr zu zerren begann. Ich war frohen Mutes…
Bis ich den Park durchquert und das
Gebäude erreichte hatte. Mit schwarzen Fenstern, unergründlich, starrte das Herrenhaus zu mir hinab. Tote Augen hinter Glas, die nur auf mich zu warten schienen. Meine Hände wurden feucht. Ich spürte wie mein Herz zu pochen begann. Nackte Angst prickelt in meinem Nacken, schickte eiskalte Schauer den Rücken hinab und flüsterte unablässig von all den unausgesprochenen Schrecken die sich im Inneren dieses Hauses befinden mochten.
Weg!, schoss es mir durch den Kopf. Nur weg!
Doch ich wusste, dass ich es niemals wieder bis hierher schaffen würde. Wenn
ich jetzt nachgäbe und unverrichteter Dinge nach Hause lief, würde ich niemals wieder den nötigen Mut aufbringen, hierher zurückzukehren. Dann wäre ich nur noch wie all die anderen in meinem Dorf. Kein Auserwählter und nichts Besonderes mehr. Zitternd und bibbernd im Schatten der Vergangenheit lebend und stets voll Furcht vor dem Unaussprechlichen. Also verdrängte ich die Angst so gut wie ich es vermochte und trat vor die Eingangstür. Sie war groß, aus Holz und weiß lackiert. In ihrer Mitte prangte die metallene Fratze eines gehörnten Dämons. In seinen Fängen hielt er einen eisernen Ring. Ein Türklopfer, das war
mir natürlich klar. Ich verstand nur nicht, was ein derart furchterregender Gegenstand an einem Ort zu suchen hatte, der Besucher doch eigentlich willkommen heißen sollte? War der Graf also schon vor seiner furchtbaren Tat ein böser Mensch gewesen? Mir fiel in diesem Augenblick zum ersten Mal auf, dass ich nicht eine einzige Geschichte über ihn kannte, die nichts mit seinem Amoklauf zu tun hatte.
Vorsichtig ergriff ich die große Klinke, spürte das kalte Metall in meiner Hand und drückte sie langsam hinab. Widerstandslos schwang die Tür nach innen. Sie war unverschlossen. Eigentlich sollte mich das verwundern,
dass wusste ich, aber ich zweifelte für keine Sekunde daran, dass mich das Haus letztlich willkommen heißen würde.
Als ich eintrat, wehte mir ein eigentümlicher Geruch um die Nase. Es roch nach Staub, altem Holz und Bohnerwachs. Überhaupt nicht so wie ich erwartet hatte. Für einen Moment verspürte ich den Drang auf mich aufmerksam zu machen und laut „Hallo!“ zu rufen. Dann aber hatte ich das Gefühl, dass ich die heilige Stille in diesen Räumen nicht unnötig entweihen sollte. Ich wusste doch auch so, dass ich alleine war.
Ich trat ein und sah mich um. Das Haus war noch immer möbliert. Zwar war die
gesamte Einrichtung mit weißen Tüchern und einer dicken Staubschicht bedeckt, doch war nie jemand gekommen, um die wertvollen Möbel zu stehlen. Auch das verwunderte mich nur wenig. Wer bitte hätte bei all der Angst denn kommen und das Haus ausräumen sollen?
Ich stromerte durch die verschiedenen Zimmer. Langsam verflogen meine Bedenken. Von Raum zu Raum, führte mich mein Weg. Ungehemmt ließ ich meiner Neugier freien Lauf. Ich öffnete Schränke und Schubladen und stöberte nach Herzenslust überall herum. Es war alles so ordentlich, fast so, als hätte die Familie dieses Haus erst vor wenigen Monaten verlassen und nicht schon vor
so vielen Jahren. Im Stillen fühlte ich mich selbst wie der Graf. Wie der lange verschollene Besitzer des Herrenhauses, der nun endlich zurückgekehrte war und sein wiedergewonnenes Eigentum auf Vollzähligkeit und Zustand überprüfte. Hier und da nickte ich zufrieden, fasste mit der Hand unter mein Kinn und murmelte ein leises „Hrmhm!“ der Zustimmung. „Sieht gut aus! Jaja…“, sagte ich mit einer Stimme, die in meiner Vorstellung der des alten Grafen entsprach.
Meine Entdeckungsreise führte mich schließlich in einen Raum der erstmals und mit aller Deutlichkeit unter der Last der Jahre gelitten hatte. Bei irgendeinem
Sturm der Vergangenheit war ein großer Baum im Garten entwurzelt und gegen die Terrassenfront gedrückt worden. Glas war zersplittert und selbst das Mauerwerk hatte Schaden genommen. Mehrere Ziegel waren aus der Wand herausgedrückt oder unter der Last des schweren Holzes zu Staub zerquetscht worden. Der ganze Raum war voller Geäst, Laub, Dreck und Unrat. Dazwischen lagen umgestürzte Möbel und fortgewehte Schutzdecken. In dem vor mir liegenden Chaos entdeckte ich trotz meiner Jugend den immerwährenden Kampf der Natur gegen die Schaffenskraft des Menschen und war fasziniert. Warm schien mir die
Sonne durch die eingestürzte Wand hindurch ins Gesicht. Zufrieden mit mir und der Welt schloss ich die Augen und genoss das Wunder des Augenblicks. Ich verspürte den Drang, den Baum zu berühren. Vielleicht wollte ich ihn zu seinem erfolgreichen Angriff gratulieren oder ihm mein Beileid für seinen verfrühten Tod aussprechen? Immerhin hatte er seinen frechen Schlag gegen das Gutshaus mit dem Leben bezahlt.
Ich weiß es nicht mehr!
Plötzlich gab der Boden unter mir nach. Ohne dass ich etwas hätte tun können, brach ich mit dem rechten Fuß durch das marode Holz. Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Körper und raubte
mir für einen Moment die Sinne. Als ich wieder zu mir kam, es mochten bestenfalls ein oder zwei Minuten vergangen sein, merkte ich, dass ich bis zum Oberschenkel im morschen Boden steckte. Das andere Bein, das Linke, hielt ich seltsam verdreht nach hinten ausgestreckt, so dass ich gezwungen war nach vorne gebeugt auf dem Bauch zu liegen. Verzweifelt versuchte ich mich aus dieser prekären Lage zu befreien, doch jeder Versuch den ich unternahm endete ich einer unerträglichen Welle aus Schmerz. Ich mochte noch jung sein doch ich wusste genau, dass ich mich schlimm verletzt hatte. Auch war mir sofort klar, dass mich hier niemand
finden würde. Das Dorf ging nicht hierher und niemand würde auf den Gedanken kommen, dass ich es je getan hätte. So etwas tat man bei uns nicht und alles andere war schlicht und einfach undenkbar.
Wenn ich überleben wollte, musste ich mir selbst helfen. Nur wie? Mein Bein steckte in den Bodendielen fest und hatte sich im Holz verklemmt. Und auch wenn es durch den von außen einfallenden Regen aufgeweicht war, ich konnte mich einfach nicht befreien. Angestrengt dachte ich nach, wurde aber immer wieder von Weinkrämpfen und Anflügen schlimmen Selbstmitleids erschüttert. Ich weiß nicht mehr, wie
lange das so ging. Irgendwann aber fiel mir auf, dass die Sonne den Horizont erreicht hatte.
Es wurde Nacht!
Meine Angst entwickelte sich zur nackten Panik. Mit der Dunkelheit würde auch der Schrecken kommen, davon war ich überzeugt. Ich musste mich befreien und flüchten, so schnell wie nur irgend möglich. Weg wollte ich, nichts sonst, also verbiss ich den Schmerz und versuchte mich mit aller Gewalt aus meiner Gefangenschaft zu lösen. Mit der Entschlossenheit der Verzweiflung stemmte ich die Hände gegen den Boden und drückte mich mit aller verfügbaren Kraft nach oben. Es tat
wahnsinnig weh, doch ich konnte mich tatsächlich ein wenig lösen. Zentimeter für Zentimeter drückte ich mich heraus. Hoch genug, dass ich mein linkes Bein drehen und in eine angenehmere Position bringen konnte. Das verschaffte mir etwas Linderung, doch dann knirschten plötzlich die Bodendielen unter meinen Händen. Ich fühlte, wie das morsche Holz unter der Last meines Befreiungsversuchs zu ächzen begann. Erschrocken nahm ich die Hände hoch. Sofort rutschte mein Bein wieder tiefer ins Loch. Mir wurde schlecht vor Schmerzen und mir schossen die Tränen in die Augen. Ich wollte hier nicht sein. Nicht sterben! Ich war doch noch ein
Kind. Sollte mich ein derart kleiner und unbedachter Fehler wirklich das Leben kosten?
Mittlerweile war die Sonne fast verschwunden. Nur noch wenige Strahlen erhellten die Welt und auch sie würden bald verschwinden. Angestrengt dachte ich nach, sah mich um und suchte wie panisch nach einer Lösung mit der ich mich doch noch retten konnte. Über mir, etwa einen halben Meter über meinem Kopf entdeckte ich einen recht stark wirkenden Ast. Mit den Händen war er nicht zu erreichen, nicht in meiner derzeitigen Lage, aber es fehlten nur wenige Zentimeter. Wenn ich ihn zu fassen bekam, könnte ich mich vielleicht
aus dem Loch herausziehen und entkommen. Das war meine letzte Chance. So verzweifelt ich es aber auch versuchte, ich kam nicht bis an den Ast heran. Nicht ganz, immer fehlten einige Zentimeter.
Ich war so nah dran!
Plötzlich berührte etwas meinen Fuß. Ich war derart erschrocken, dass mein Herz ein oder zwei Schläge aussetzte. Die Berührung war nur von kurzer Dauer gewesen, doch sie war real. Zum ersten Mal seit ich durch den Boden gebrochen war, dachte ich über das nach, was sich wohl unter mir befinden mochte. Ich befand mich in einem Raum des Erdgeschosses. Also lag unter mir der
Keller. Die unterirdischen Gewölbe eben des Hauses, das von allen Menschen die ich liebte und kannte gefürchtet wurde. Wenn also schon das Gebäude einen in Angst und Schrecken versetzen vermochte, wie fürchterlich musste es dann erst darunter sein? Ein tiefes, unaussprechliches Grauen ergriff mein Herz und drückte es mit gnadenloser Gewalt zusammen. Wieder berührte mich etwas. Ich bildete mir das nicht ein, dort unten im Keller war irgendetwas, das groß genug war um bis unter die Decke und an mein Bein zu reichen.
Das war zu viel! Ich verlor jegliche Kontrolle, war dem Wahnsinn nahe, strampelte, schrie, weinte und schlug wie
wild um mich. Dann hielt ich mit einem Mal den Ast in der Hand, den ich so lange zu erreichen versucht hatte. In meinem Anfall musste ich es irgendwie geschafft haben, die nötigen Zentimeter zu überbrücken. Ich hatte es geschafft! Ich konnte entkommen! So fest ich nur konnte, mit aller mir verbliebenen Kraft zog ich an dem Ast. Ich spürte wie ich mich mehr und mehr aus dem Loch befreien konnte, wie sich mein Bein aus seinem Gefängnis schob und ich der Freiheit immer näher kam.
Fast…
Dann brach die Wand. Das zusätzliche Gewicht am Geäst und die ruckartigen Bewegungen meines panischen
Rettungsversuchs hatten sich auch auf den Baumstamm ausgewirkt und damit dessen Druck auf die angeschlagene Mauer erhöht. Die baufällige Wand konnte der zusätzlichen Belastung nicht standhalten und krachte in sich zusammen. Es gab einen ohrenbetäubenden Schlag. Staub erfüllte die Luft. Ich hörte es Krachen, Steine polterten hinab, Holz brach und unter mir gab der Boden nach. Hilflos der Situation ausgeliefert stürzte ich hinab in die Tiefe. Etwas traf mich hart am Kopf und ich verlor das Bewusstsein.
Als ich wieder zu mir kam lag ich zur Hälfte unter Trümmern begraben. Helles Mondlicht schien von außen herein und
ermöglichte es mir, mich einigermaßen zu orientieren. Ich sah mich um. Zaghaft, denn eigentlich wollte ich die Schrecken hier unten gar nicht sehen. Die naive Phantasie eines Kindes mochte sich grauenvolle Dinge ausmalen, aber mit den Schrecken der Realität konnte sie nicht konkurrieren. Ich hob meinen Kopf und im fahlen Licht des Mondes sah ich die an einem Seil hängenden Überreste des alten Grafen. Direkt neben der Stelle an der ich durch den Boden gebrochen war. Also hatte war er nach seinem Amoklauf gar nicht geflohen. Er war in den Keller hinabgestiegen und hatte sich dort erhängt. Niemand hatte ihn gefunden,
weil schon damals alle von einer tiefen Angst ergriffen waren. Das ganze Land hatten sie abgesucht, aber niemand hatte sich hinunter in den Keller gewagt.
Nun liege ich hier. Sterbend! Ich spüre, dass ich schwächer werde. Ob ich will oder nicht, mein Blick wandert immer wieder zum vertrockneten Leib des Grafen hinüber. Vierzehn Jahre hängt er nun schon dort. Es ist nach Mitternacht, daher stimmt die Rechnung. Das heißt, dass ich Geburtstag habe. Meinen Vierzehnten und höchstwahrscheinlich meinen letzten. Irg
endwie habe ich mich mit der Situation abgefunden, selbst die Schmerzen sind
verschwunden. Ich liege friedlich da, zur Hälfte unter Trümmern begraben. Geburt und Vergängnis, Leben und Tod, Jugend und Alter, einträchtig nebeneinander. Jetzt endlich verstehe ich. Deshalb also zog mich dieser Ort zu sich. Alles ist so klar! Die Angst ist vergessen und wird nie mehr wiederkehren. Ich bin nicht länger allein. Der Graf ist bei mir und wird über mich wachen.
Auf ewig!