Sonstiges
Adam und Co

Titel

Lilith war die erste Frau Adams. Wie er, so wurde auch sie aus Lehm gemacht. Gott hatte sie sich untergeben, aber nicht ihrem Mann Adam. Das sah sie nicht ein. Denn beide waren zur selben Zeit, von Gott, aus Lehm erschaffen. Adam war nichts anderes und vor allem nichts besseres, als sie. Deshalb bestand sie auf Gleichberechtigung. Doch das sah der Macho anders. Er wollte bestimmen. Weil er der Mann war. Schon da hätte Gott merken müssen, was für einen fatalen Fehler er gemacht hatte, in dem er den Menschen erschuf. Das Lilith ihn dann verließ, ist für mich

verständlich. Warum sollte sie immer nur unten auf dem harten Boden liegen? Außerdem ist es langweilig, immer die selbe Stellung zu praktizieren. Wenn man bedenkt, wie alt sie damals wurden. Um die tausend Jahre. Was wäre wohl, wenn sie es geschafft hätte, Adam dazu zu bekommen, das er sie als Gleichberechtigte ansieht? Dann wären sie zusammen geblieben und hätten gemeinsam Kinder gezeugt. Wie hätte dann die Welt ausgesehen? Und wie wäre dann der Verlauf der Geschichte gewesen? Adam war ein Vollidiot. Weiß gar nicht, was er verpasst hatte. Also ich genieße es, wenn ich unter meiner Frau liegen

darf und die Glocken läuten sehe. Eva soll ja eine Rippe Adams gewesen sein. War die dann nachgewachsen, oder sah es dann unsynchron aus? Oder hatte Gott zwei Rippen gebraucht? Die Rechte, wie die Linke. Und wenn das stimmt, mit der Rippe...ich meine...er machte Sex mit sich selbst, wenn man in dem Licht betrachtet. Schließlich wurde sie aus seiner Rippe erschaffen. Aus einem seiner Körperteile. Also trieb er es mit einem seiner Körperteile. Das Härteste kommt noch. Inzest wird bestraft. Aber wenn Gott nur die beiden erschaffen hatte...Du verstehen? Ich habe versucht, die Bibel zu verstehen und bin gescheitert. Da

zeugten Adam und Eva zwei Buben. Kain und Abel. Beide opfern Gott etwas und nur der Eine bekommt etwas zurück. Kein Wunder, das der andere sauer wird. Und da es damals keinen Alkohol gab, mit der er seine Eifersucht ertränken konnte, erschlug er seinen Bruder. Und jetzt kommt das, was ich nicht verstehe: Wenn es nur Adam und Eva gab und die Beiden, zu dem Tatzeitpunkt, nur zwei Söhne gezeugt hatte, wo kamen dann all die anderen her, vor denen der Mörder Angst hatte, das sie ihn das Selbe antun, wie er seinem Bruder? Also muss es doch noch andere Pärchen gegeben haben und nicht nur Kain und Abels

Eltern. Im Moment frage ich mich, ob Eva es nicht mit Absicht getan hatte, das sie aus dem Garten Eden fliegen. Ich meine, Garten klingt nach abgegrenztes Stück Fläche mit einer Laube und Zaun drumherum. Vielleicht wollte Eva mehr. Wollte die Welt sehen. Reisen. Ans Meer, oder in die Berge und das machte sie dann Adam schmackhaft. Die Schlange hatte Eva davon in Kenntnis gesetzt, das es außerhalb des Zaunes weitergeht und Eva wurde neugierig. In ihr keimte das Reisefieber. Ihr plagte das Fernweh. Damals war es ja noch einfach gewesen, zu verreisen. Man brauchte weder Papiere, noch Geld. Ein

Biss in die verbotene Frucht genügte und schon war man auf der Reise ins Blaue. Versuch das heute mal. Da erzählt Gott was, von wegen du sollst nicht lügen und was macht er? Wer macht denn heutzutage die meiste Kohle? Versprechen machen und nicht halten. Deshalb gehe ich nicht wählen. Und sobald ich weiß wie, zahle ich auch keine Steuern mehr. Dann habe auch ich endlich Geld und kann verreisen. Immer wieder schickte Gott eine Katastrophe auf die Erde. Wie die Sintflut. Weil er sah, wie Sündhaft die Menschen sind. Ziel war, die Menschheit auszulöschen. Klappt ja fabelhaft, wenn man welche überleben

lässt. Wie oft noch? Vor allem, da er immer nur eine kleine Handvoll überleben ließ, sind wir wieder beim Thema Inzest. Wenn Gott so allmächtig und schlau ist, warum kapiert er dann nicht, das die Menschen sich nie ändern werden? Entweder alle oder keinen. Ich bring doch auch gleich alle Mücken um, die in meinem Zimmer sind und warte nicht erst ab, bis sie mich gestochen haben. Weil dann ist es zu spät. Schade, das die Menschheit sich immer wieder zum Negativen entwickelt. Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht hört eines Tages der Neid und die Geldgier auf. Steht irgendwann

wieder der Mensch im Mittelpunkt. Als Lebewesen und nicht als Ware.