Kurzgeschichte
Die Frauenstädte

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"Die Frauenstädte"
Veröffentlicht am 10. Februar 2015, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Die Frauenstädte

Die Frauenstädte

In dem Buch "Die Frauenstädte", einer Art Dystopie, erzählt der Schriftsteller Karl Wilke von einem fiktiven Land, in der alle erwachsenen unverheirateten Frauen in eigens dafür errichteten Städten leben, in denen es keine Männer gibt. Sobald eine Frau heiratet -- ob sie als Ehefrau zugelassen wird, darüber entscheidet ein Gremium, das sowohl aus Männern, wie auch aus Frauen besteht --, zieht sie gemeinsam mit dem Mann, der ihr vom selben Gremium zugewiesen wird, in eine der anderen Städte. Keine unverheiratete Frau besitzt einen Nachnamen; erst bei der Hochzeit bekommt sie diesen, nämlich den ihres Mannes. Es kommt wie es kommen muss, eine Junge Frau namens Elene bekommt Zweifel an der Richtigkeit dieses Systems und entwickelt nach und nach eine ganz eigene Sicht der Dinge; heimlich besorgt sie sich -- einige Bücher sind vom Staat verboten -- Literatur zu Themen wie Geschichte, Feminismus, Philosophie und so weiter, und

entwickelt sich, zunächst noch unbemerkt von ihrem Umfeld, zu einer Rebellin. Elena macht Bekanntschaft mit Gleichgesinnten, wird Teil einer geheimen Widerstandsgruppe, und erfährt immer mehr über die Hintergründe des herrschenden Systems. Diese Gruppe ist weit vernetzt; auch ein paar wenige Männer aus umliegenden Städten sind involviert. Mittendrin in dieser Entwicklung trifft Elena zufällig einen jungen Mann namens Kasper Hauck und verliebt sich in ihn. Irritiert von ihren Gefühlen versucht sie zunächst, ihre Zuneigung zu verstecken. Kasper Hauck bemerkt es jedoch, und hegt die gleichen Gefühle für sie. Nach einer Weile beginnen sie damit, sich heimlich zu treffen, und entwickeln eine Liebesbeziehung, in deren Verlauf sich für Beide herausstellt, dass sie den Wunsch haben, einander zu heiraten. Natürlich ist Elena inzwischen schwanger von ihm -- ein Umstand, der in dieser Art von Geschichte wohl unvermeidlich war --, und

irgendwann wird es unmöglich, die ganze Sache länger zu verheimlichen. Die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe halten sie schließlich für eine Verräterin; sie bedrohen Elena -- Kasper Hauck hingegen hat keine Konsequenzen zu befürchten --, und erklären sie praktisch für vogelfrei. Elena überlegt nicht lange und entscheidet sich, zu flüchten. Wohin, das weiß sie nicht. Natürlich will sie, dass Kasper Hauck mit ihr kommt, doch er weigert sich, stellt sich plötzlich gegen sie, und droht ihr zudem, sie zu verraten und damit ihren Plan zu sabotieren, sollte sie nicht augenblicklich zur Vernunft kommen. Das Schicksal des ungeborenen Kindes scheint ihm gleichgültig zu zu sein. Verzweifelt vor Wut und Enttäuschung ersticht Elena Kasper Hauck im Laufe des unvermeidlichen Streits mit einer Schere. Dann flüchtet sie panisch in einen nahegelegenen Wald. Und hier endet auch die Geschichte.

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