Warten
Manchmal denke ich mein Leben sei ein Wartezimmer
Ab und zu glaube ich meinen Namen zu vernehmen
Doch wenn ich genau hinhöre, realisiere ich,
Dass es nur Rauschen des Windes war
Manchmal setzten sich Freunde neben mich
Wir reden ein wenig, doch dann gehen sie durch die Tür
Und ich warte, ich lese ein wenig,
Ich schau aus dem Fenster und warte
Abends kommt die Putzfrau und löscht
das Licht
Und ich warte
In der Geborgenheit der Nacht träume ich von weiten Räumen
Meine Augen fallen zu und ich kann wieder tanzen
Doch dann höre ich Stimmen
Die Schwestern rücken die Stühle zurecht
Ab und zu trifft mich ein fragender Blick
Doch ich warte
Über der Tür blinkt eine Nummer, rot, schrill
Der Nächste bitte
Doch der Nächste kann nicht gefunden werden
Ich erhebe mich und taste mich zur Tür
Die Tür ist eine eiserne, schwere Gefängnistür
Jemand bedient sie ohne entdeckt zu werden
Meine Taschen werden durchleuchtet
Endlich darf ich durch die Tür treten
Doch welches Entsetzen
Ein weiteres Wartezimmer empfängt meine suchende Seele