Unwetterwarnung
Die Wettervorhersage macht mich ängstlich. Ich sitze auf meiner Terrasse und schau den dunklen, bedrohend tief hängenden Wolken zu, die gepeitscht vom starken Wind nach Osten ziehen. Die Warnmeldungen des Wetterdienstes sagen Sturm und Starkregen mit örtlichen Gewittern voraus. Na ja, vielleicht geht’s, wie schon so oft in den letzten Monaten wieder gut und das Unwetter zieht an uns vorbei. Plötzlich beruhigt sich die Luft. Windstill, kein Blatt bewegt sich mehr, kein Vogel zwitschert! Die Ruhe vor dem Sturm? – denke ich.
Es vergeht eine Weile bis in der Ferne Gewitterdonner zu hören ist. Langsam kommt wieder Bewegung auf. Der Wind legt noch mal zu aber kein Vogel zu sehen und erst gar keiner zu hören. Es beginnt zu regnen, der Wind wird immer stärker dreht dabei aber auf südwestliche Richtung. Im Schutz des Tales, das von west-nordwest nach ost-südost verläuft bin ich jetzt wieder sicher! Stürme aus dieser Richtung haben hier bisher noch keine oder nur geringe Schäden verursacht. Nach einer halben Stunde lockert es auf, die Sonne blinzelt vereinzelt durch die Wolken und, die Vögel pfeifen von den Dächern -
Vorbei!
Der Blick in die Tageszeitung am nächsten Morgen zeigt wo die Unwetter waren. Nicht weit weg aber weit genug von hier hat es zugeschlagen. Beschädigte Gebäude, umgeknickte Bäume, voll gelaufene Keller und kleinere Erdrutsche aber Gott sei Dank keine Verletzte.
Und hier ist wieder einmal alles gut gegangen!
© Horst Fehse (veröffentlicht am 06. Oktober 2006)