Vollpfosten
Die Strassen
sind voller Warmduscher,
Weicheier
und gescheiterter Existenzen.
Und mittendrin ich:
Der Hofnarr der Irritierten,
der Depp unter Idioten,
der Vollpfosten
unter den Brückenpfeilern.
Aber ich fühl mich gut,
singe Mozart auf
einen Rammstein-Beat,
tanze den Pax de deux
seit Jahren allein.
Meine Götter sind abgestürzt,
liegen neben mir im Rinnstein.
Arme Irre,
ohne Perspektiven.
Ich bin Gott,
flüstert der eine mir zu.
Scheiß drauf,
entgegene ich ihm.
Und er schaut mich an
und fragt was er jetzt machen soll.
Ich empfehle ihm eine heiße Lady,
die ein paar Tage auf seinen Lenden tanzt.
Aber er versteht nur Bahnhof.
Und da wird es mir wieder klar:
Ich habe die Wahl.
Ich kann ein Gott sein,
oder ein Vollpfosten.
Entscheidungen liegen überall rum.
Man muss sie nur aufheben.
Oder eben liegen lassen.
Ich gebe dem gescheiterten Gott
neben mir noch die letzte Ausgabe des Playboys in die Hand
und verschwinde
in die Nacht.
Keine Ahnung wohin,
aber Gott jedenfalls
interessiert es nicht mehr.