Der Bock im Rotlichtviertel
Inzwischen hat sich das der Legende nach älteste Gewerbe der Welt dem allgemeinen Trend angeschlossen.
Am Stadtrand einer bayrischen Gemeinde weidete eine Ziegenherde, trotz der Behinderung durch einen Graben, schien der Ziegenbock ungewöhnlich unternehmungslustig veranlagt zu sein.
Seine vielen Ziegen hatte er wohl satt, denn eines Abends konnte er dem Drang nach Abwechslung einfach nicht mehr widerstehen.
Er wartete, bis der Hirte verschwunden
und in einem Tiefschlaf versunken war, dann sprang er über den Graben und trabte durch die stillen nächtlichen Straßen. Hinten drein seine Ziegen, die ihm bis in den Hinterhof eines Eros-Center folgten.
Das Ereignis blieb nicht unbemerkt und der Besitzer bemühte sich, die unerwünschten Gäste so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
Alle Versuche die Herde zu verscheuchen blieben ohne Erfolg. Schließlich bat man die ansässige Polizei um Hilfe und ein Streifenwagen war recht schnell zu Stelle.
Einer der Polizisten erfasste diese Situation mit einem Blick und da er von
einem Bauernhof stammte, wusste er auch sofort was zu tun war.
Er nahm dem Bock das Halsband mit dem Glöckchen ab und lief kräftig bimmelnd aus dem Hof, eilte durch die Gassen und hinaus aus der Stadt.
Die Ziegenherde folgte ihm auf dem Fuß, auch der amtsenthobene Sittenstrolch lief ihm nach, wohl aber mit gesenktem Haupt und voller böser Ahnungen.