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Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 105

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 105 "
Veröffentlicht am 04. Februar 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 105

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 105

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 105 Unterredung


Andre betrachtete den Saphir in seiner Hand mit gerunzelter Stirn. Das Matte Juwel in seiner Silberfassung wirkte überhaupt nicht so besonders, dachte er. Kaum wie eines der tausenden anderen Schmuckstücke, die er jederzeit anfertigen könnte. Und doch hielt er einen der vielleicht wertvollsten Gegenstände in ganz Canton in Händen. Aber sein Feuer war erloschen… und Ismaiel bereits so mächtig, das Andre immer mehr fürchtete, die Kontrolle über ihn zu verlieren. Falls er die

überhaupt hatte. Der alte Zauberer schien sein ganz eigenes Spiel zu spielen und die Götter wussten, er hatte keine Ahnung, wie das nun schon wieder aussah. Nur das er sich direkt wieder in seine Labore im Untergrund unter dem Anwesen zurückgezogen hatte. Er hatte seinen Teil der Abmachung eingehalten… und nun lieferte Andre den seinen. Jeden Magier, der ihm noch geblieben war. Eigentlich ein geringer Preis, dachte er, als er die Träne Falamirs in ein kleines Stahlkästchen fallen ließ, das er gleich darauf verschloss. Ismaiel selbst hatte die Schatulle abgeschirmt, so dass es

niemandem außer Andre möglich sein würde, sie zu öffnen, sei es mit Gewalt oder Magie. Erst, als der Deckel des Kästchens mit einem leisen Klicken einrastete, sah er auf, zu der Gestalt, die ihm gegenüber an einem Tisch stand. Die schweren Holzmöbel schienen das Licht des Feuers, das in einem großen Kamin brannte, zu schlucken. ,, Willst du dich nicht setzen ?“ Der Junge überging die Antwort. ,, Was habt ihr mit Eden vor ?“ ,,Es geht ihr gut.“ , log er. Tatsächlich hatte er keine Ahnung, wie es der Gejarn ging und es interessierte ihn auch nicht. Am besten wäre es, sie würde tatsächlich

versuchen zu fliehen und dabei einfach sterben. Zachary jedenfalls würde sie nicht zurückbekommen. Und es wurde langsam Zeit, das der Junge wieder verstand, wo der Platz einer Sklavin war und wo seiner. Dazwischen befand sich ein bodenloser Abgrund. ,, Aber wenn das so bleiben soll, hörst du gefälligst auf mich. Ich bin dein Vater, verdammt. Setz dich.“ Andre wendete sich ab und einem kleinen Holzstand zu, auf dem mehrere Gläser und angebrochene Flaschen standen. Er öffnete eine, die Weinbrand enthielt und füllte eines der Gläser bis zur Hälfte. Dann überlegte er es sich scheinbar und füllte noch ein

zweites. ,, Versuch mich doch dazu zu zwingen.“ Durch ein Fenster konnte Andre auf die verschneite Stadt hinaus sehen. Mittlerweile war es dunkel geworden. Der Winter war mittlerweile schon sehr nahe und die Tage hier oben wurden immer kürzer. Die grauen Quellwolken, die den Himmel bedeckten taten ihr Übriges. Vermutlich würde es heute Nacht einen weiteren Schneesturm geben. Andre entschied so zu tun, als hätte er die letzten Worte nicht gehört. Aber der Junge strapazierte seine Nerven. Götter, was hatte diese Gejarn bitte mit seinem Sohn

gemacht? Er stellte das zweite Glas vor Zachary ab. ,, Es ist so lange her, das wir uns unterhalten konnten.“ , meinte er schließlich. ,, Was ist dir zugestoßen ? Warum bist du nicht nach Silberstedt zurückgekommen? Du musst mir alles erzählen.“ ,, Was ? Das ich gesehen habe wie deine Männer ganze Dörfer verbrennen, weil sie deine Truppen nicht unterstützen? Das du einen Krieg vom Zaun gebrochen hast aus keinem anderen Grund als deinen persönlichen Ehrgeiz zu befriedigen? Das dein einziger verbliebener verbündeter eine

bedauernswerte wahnsinnige Kreatur ist, die ich bemitleiden würde, hätte sie nicht versucht uns alle zu töten?“ Zacharys Blick wurde hart. Andre hätte nie gedacht, dass der oft abwesende Ausdruck in diesen türkisfarbenen Augen sich einmal in blanken Hass verwandeln könnte. Aber das war vor acht Jahren gewesen… ,, Oder möchtest du hören, das ich gelernt habe, dich zu verabscheuen und mich dabei nicht schlecht zu fühlen ? Ich habe nichts von dir geerbt. Und es ist nicht meine Verantwortung was du tust. Aber ich kann dich dafür verurteilen… Vater.“ Selbst das laute Krachen von splitterndem Kristall schien den Jungen

nicht erschüttern zu können. Andre sehr wohl. Er hatte überhaupt nicht gemerkt, wie er den Kelch wieder genommen hatte… und sein griff das Glas schlicht zerdrückt hatte. ,, Du wagst es…“ Der Geruch von Alkohol mischte sich mit dem Duft von brennendem Tannenholz und dem von Blut, das aus mehreren kleinen Schnitten in Andres Hand tropfte. Verflucht , dafür würde jemand zahlen… Aber nicht Zachary. ,, Wenn du die Wahrheit nicht erträgst, kann ich vielleicht Lügen. Wenn du Eden gehen lässt.“ Es war beinahe, als unterhielt er sich irgendwie durch den Jungen hindurch mit Eden. Den seltsam ruhigen Trotz,

den er ihm entgegenbrachte… das war sicher nichts, was Andre ihm je hätte durchgehen lassen. Aber diese Verfluchte Gejarn schon. Acht Jahre hatte sie ihm gestohlen, in denen er nicht an dem ihm zugewiesenen Platz gewesen war. ,, Ich werde nicht zulassen, dass du in so einem Ton mit mir sprichst. Und was Eden angeht… Sie gehört rechtlich nach wie vor mir. Das hat sie immer. Sie ist also grade genau da, wo sie hingehört. Ich werde ihr jedoch nichts tuen Solange du endlich vernünftig bist.“ Zachary lachte bitter, ein laut der ihn ebenfalls viel zu sehr an die Gejarn erinnerte. Und diesmal lies seine Stimme selbst den letzten Rest Respekt

vermissen. ,, Bist du so dumm, Vater oder verblendet ? Was willst du machen? Mich für alle Ewigkeit anketten und einsperren?“ Die Vorstellung schien ihn mehr zu amüsieren, als Angst zu machen. Und tatsächlich war die Idee, einen Magier einsperren zu wollen Lächerlich. Etwas, das Andre auch verstanden hatte. Zachary war aufgestanden und trat um den Tisch herum. Für einen Moment fragte Andre sich, wann der Junge bitte so groß geworden war… was ihm plötzlich viel zu nahe gegenüber stand, war kein Kind mehr, sondern ein junger Erwachsener… der immer noch die Macht hatte, ihm jeden Knochen im

Körper einzeln zu brechen. ,, Eine Gelegenheit, Andre. Mehr brauche ich nicht und ich bin weg. Und ich werde Eden mitnehmen selbst wenn das heißt, dass ich deine Minen einreißen muss.“ Er schloss einen Moment die Augen und schien nachzudenken. ,, Ich würde dir nichts tun… So bedauerlich das ist, du bist mein Vater und daran kann ich nichts ändern. Aber ich garantiere für niemanden sonst wenn er mir in die Quere kommt. Noch einmal. Lass uns gehen. Noch hast du die Chance das hier ohne Blutvergießen zu beenden. …“ Andre sammelte sich. Was hatte Ismaiel ihm gesagt…. Eden war der Schlüssel.

Nun offenbar hatte er damit Recht. Der Junge wusste ja nicht, wovon er sprach. ,, Nein, das werde ich nicht tuen..“ , erkläre er und die Selbstsicherheit in seiner Stimme schien auch durch die Wut und den Hass des Zauberers zu dringen, den der finstere Ausdruck auf seinem Gesicht wurde durch einen Fragenden ersetzt. ,, Edens Leben liegt in meiner Hand. Ich habe bereits Anweisungen erteilt… solltest du ohne meinen Segen bei den Minen auftauchen oder nur auf dem Pass entdeckt werden , stirbt sie. Und solltest du auf die Idee kommen, ohne sie fliehen zu wollen, nun, Zachary, sollte ich dich einmal einen Tag lang nicht antreffen… stirbt sie

genauso.“ ,, Du scheinst die Liste der Dinge, die ich dir nie verzeihen kann oder werden verlängern zu wollen.“, stellte der Junge resigniert fest. Ihm war auch klar, dass er in der Falle saß. Das System war so einfach wie Lückenlos. Solange Andre nicht nachlässig wurde und das hatte er nicht vor, hinge Edens Leben an einem dünnen Faden. Einen, den nur er kontrollierte. Andre lehnte sich auf seinem Platz zurück, während Zachary in sich zusammenzusinken schien. Den Kopf gesenkt ging er zurück zu seinem Stuhl und setzte sich tatsächlich hin. Andre lächelte sanft. Ein kleiner erster Schritt, aber Zachary würde seinen

Platz schon noch kennenlernen…. Ein lautes Krachen machte diesen Gedanken jedoch zu Nichte. Der Junge hatte eine einfache Geste mit der Hand gemacht, die das Glas vor ihm mit unvorstellbarer Wucht gegen die Wand geschmettert hatte. Die Splitter hatten sich tief in das Holz gebohrt und waren teilweise sogar komplett darin versunken. Hätten ein Mensch dort gestanden, vermutlich hätte ihn nicht einmal eine Rüstung geschützt. ,, Du denkst wirklich du hast irgendetwas gewonnen, oder ? Götter bist du ein Idiot.“ Zachary hatte die Augen geschlossen und wieder lag in seiner Stimme eine Ruhe, die so gar

nicht zu seinem Auftreten passen wollte. ,, Weißt du bis jetzt habe ich Gedacht, du wärst zumindest klug, wenn auch sonst nichts. Scheinbar verstehst du einfach nicht, dass du keine Familie zweimal auseinanderreißen kannst und hoffst, das dann wieder eine ganze daraus wird…. Ich habe Eden nicht gerettet, um sie jetzt sterben zu sehen… Andre.“ Irgendwie befürchtete Andre, das er ihn so schnell nicht wieder Vater nennen würde. ,, Aber das wird dich nicht retten. Letzen Endes nicht. Ich will zu ihr. Jetzt.“ ,, Du wirst sie nicht wieder sehen.“ , erklärte Andre kalt. So weit käme es noch. Es würde so schon schwer genug

werden, seinen Sohn zurück zu bekommen. Die Gejarn konnte unter den Bergen seinetwegen verrotten. ,, Dann ist dein Wort alles, was ich habe, das sie überhaupt noch lebt.“ Zachary sah auf. ,, Und das ist nichts Wert.“ ,, Das nimmst du zurück…“ Andre war nun selber aufgestanden. Eine Hand zur Faust geballt. Aber… nicht so. Er würde dem Jungen nicht erlauben, ihn so zu provozieren. Zachary würde schon sehen, das er ein falsches Bild von ihm hatte. Eines, das ihm ohne Zweifel der Kaiser und Eden eingeredet hatten. Und der restliche Pöbel mit dem sich dieser Irre umgab. Natürlich musste der Junge da

verwirrt sein. Sein Stand sollte normalerweise verhindern, dass er die Existenz von so… niederem Volk überhaupt wahrnahm. ,, Die Wahrheit tut weh ? Nun das tut mir Leid für dich. Vielleicht solltest du dann das nächste Mal darüber nachdenken wie weh es tut, wenn einem das Leben zerstört wird. Wenn wahr ist, was du sagst, würde sie jemand töten, bevor ich Gelegenheit habe zu ihr zu gelangen. Ich muss sie nur sehen, Andre. Ich werde nicht versuchen sie zu befreien. Da hast du mein Wort. Und im Gegensatz zu dir, bedeutet mir das noch etwas. Also was sagst du?“ ,, Du wirst spätestens morgen wieder

hier sein. Dann reden wir weiter. Ansonsten stirbt sie. Daran ändert sich nichts. Solange das klar ist… geh wenn du musst. Ich werde einen Boten vorausschicken. Wenn die Wachen dich sehen, ohne dass du dort sein solltest… stirbt die Gejarn ebenfalls.“ Je früher der Junge sich von Eden verabschiedete, desto besser vermutlich. Lange würde sie in den Minen jedenfalls nicht überleben. Länger als ein Jahr überstand keiner. Aber dafür konnte Zachary ihm dann keine Schuld geben. Ein Felssturz, ein Wassereibruch… oder eine entzündete Wunde, das konnte jederzeit passieren. Und genau darauf hoffte er. Wenn so etwas geschah… nun

Zachary würde es zumindest nie erfahren. Er würde ihn Eden schlicht nicht mehr besuchen lassen. Wenn er es überhaupt mehr als einmal zulassen würde… Der Krieg machte ihm im Augenblick ohnehin mehr Sorgen. Erland war tot… Das war durchaus ein herber Rückschlag. Aber wenn der Mann vor seinem Ableben alles richtig gemacht hatte, dann hatte er seine Pflicht ohnehin getan. Er hätte den Feldherrn sowieso loswerden müssen. In Andres neuer Welt wäre kein Platz für jemanden mit Macht neben ihm. Und wenn alles geklappt hatte, musste er sich ab jetzt um Kellvian jetzt keine Sorgen mehr machen. Eden und Zachary

schienen das noch nicht verstanden zu haben, aber der Kaiser lag jetzt sicher Tod in einem namenlosen Massengrab… zusammen mit dem Rest seiner Garde . Genauso, wie er es verdient hatte. Andre lächelte versonnen. Am Ende würde er immer alles bekommen, was er wollte, mochte es ihn auch ein wenig Geduld kosten. Auch Zachary würde das früh genug verstehen. Und Eden ebenfalls. Die Gejarn müsste die Minen mittlerweile erreicht haben. Die uralten Gänge waren schon von seinen Urahnen in die Felsen und Gipfel der Berge getrieben worden, die Silberstedt in einem Halbkreis umschlossen. Und

manche dieser Tunnel waren vielleicht noch älter. Nur eines war klar, es gab keinen Fluchtweg hinaus. Daran hatte er keine Zweifel. Der letzte Aufstand lag über ein Jahrzehnt zurück und damals hatten seine Wächter am Ende tausend ertrunkene Minenarbeiter ans Tageslicht gefördert… und zu Asche verbrannt.

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Terazuma Hallo Eagle!
Meine NO-GO Liste ist vielleicht nicht mehr sehr lang, aber Andre steht wirklich in FETTEN Buchstaben darauf.
Er ist auch so absolut uneinsichtig, dass man ihm die Wahrheit nicht einmal einprügeln könnte. Zachary könnte ihn anschreien, würde Andre nichts verstehen. Das ist beinahe schon peinlich und tragisch, wenn man ihm nicht so ausgeliefert wäre. Ich hoffe Zachary kann seinem Vater irgendwie ein Schnippchen schlagen! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ich würde sagen, da bleibt nur abwarten ^^ Wäre ja blöd wenn ich alles verrate. Aber ja, so fern es seine Familie betrifft ist Andre ziemlich hmm... Unreflektiert ?
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Andre ist so ... hm... realitätsressistent und deshalb... (möglicherweise unberechenbar und gefährlich?)

LG vom Schuetzlein
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Zumindest mal sehr beharrlich^^.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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