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Es ist ein ganz normaler Sonntag Morgen, Meine Familie und ich sitzen am Frühstückstisch und reden über Dies und Das.
Mein Vater erzählt von seinem gestrigen Ausflug mit seinem Kegelclub und meine Mutter lächelt meiner Schwester immer mal wieder zu.
Mich sieht sie mit einem bedauernden traurigen Lächeln an.
Vielleicht bilde ich mir das Ganze auch nur ein, aber es scheint mir, als würde sie über mich nachdenken, während sie mich ansieht und irgendwie auch meinen Vater versteht.
Meine Schwester beißt in ihr Nutellabrot und grinst dämlich, sie ist zwar schon vierzehn, aber wenn ihre Freundinnen nicht dabei sind, benimmt sie sich dennoch wie ein kleines Mädchen.
Sie sieht mich an, und ich weiß nicht wie sie darauf kommt, aber irgendwann beginnt sie über die Zeit als ich noch in der Pubertät war zu sprechen und ist sich ganz sicher, dass sie überhaupt nicht so ist.
Sie beginnt damit, dass man mich nicht anfassen durfte und dass ich ja heute noch nicht will, dass man mich ohne Vorwarnung umarmt oder mir zu nahe kommt.
Dann lacht sie und meint " Findest du
nicht auch, dass dein Leben so an dir vorbei rauscht? Du bist zwanzig und hast nicht mal einen Freund und du bist nur Zuhause."
Ich nehme mir vor nicht darauf zu reagieren und versuche mir meine aufkochende Wut nicht anmerken zu lassen.
Meine Eltern haben ihr wohl nicht zugehört, sie reagieren nicht auf sie.
"Ich meine, andere in deinem Alter haben ein spannendes Leben. Du bist ein Stubenhocker..."
"JETZT HALT ENDLICH DIE KLAPPE!
WAS SOLL DER SCHEIß SCHON WIEDER??"
Und da bin ich doch ausgerastet..
Wieso hat sie denn auch nicht aufgehört zu reden? Wieso hakt sie weiter auf mir rum? Denkt sie denn wirklich ich will das hören? Denkt sie echt ich will wissen, wie komisch ich früher war und noch heute bin? Will ich wissen, dass ich keinen Freund habe, dass ich nichts mehr mit meinen Freunden unternehme, nein, will ich nicht wissen.
Aber sie lässt mich nicht damit in Ruhe.
Mache ich mich über ihr dämliches Leben lustig? Nein, das tue ich nicht, und warum nicht. Weil es mich nicht interessiert.
Ich weiß zwar viel, aber ich behalte es auch für mich, meine Eltern würden uns beide töten, wenn sie wüssten, dass
meine Schwester in meinem Wissen auf Geburtstagspartys ging, von Kerlen die drei Jahre älter sind.
Aber ich verrate sie nicht, ich lasse sie leben. Warum also um Himmels Willen muss sie dann auf meinem Leben rum haken?!
Ich hasse sie in diesem Moment.
Mein Vater springt auf, und meint ich soll in mein Zimmer gehen, ich bin doch nicht mehr gescheit.
Meine Mutter sieht mich nur wieder mit diesem traurigen Blick an.
Ich hasse sie alle in diesem Moment, die wissen ja doch nicht wie es mir geht.
Keiner weiß wie es mir geht, oder warum es mir so geht, oder warum ich so
bin.
Nicht mal ich weiß es.
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Ich liege auf meinem Bett und weine.
Warum bin ich nur so verkorkst.
Stubenhockerin
von Ehrgeiz zerfressen
gemein
zickig
loyal
ehrlich.. verdammt ehrlich..
schüchtern
lustig
Versagensängste und
Verlusstsangst
Alles Dinge die mir wieder einmal bewusst werden, als ich in meinem Bett
liege und mir wünsche, dass es doch endlich vorbei ist.
Ich schreibe meinem Besten Freund, der vermutlich zu den liebsten Menschen auf diesem Planeten gehört.
Er hat ne scheiß-Materialistin- Freundin und liegt ihr zu Füßen, aber wenn man ihn braucht ist er immer für einen da.
Als ich mit meinem Ex Schluss hatte, ist er bis spät in die Nacht wach geblieben und hat mir zugehört und mir gut zugeredet.
Ab und zu fragt er mich immer noch, ob ich rückfällig geworden bin, oder ob ich was von ihm gehört habe.
Vermutlich hat er Angst, dass ich ihm
irgendwann wieder die Ohren vollheule wegen diesem "Arschloch" wie er es so nett ausdrückt.
Immer wenn ich betrunken bin, schreibe ich ihm und sage ihm, wie unliebbar ich doch bin.
Er hört zu, sagt "nein, das stimmt nicht" und lacht dann.
Es ist zwar nie viel, aber es reicht mir schon, um zu wissen, dass er mich mag wie ich bin, er hat noch nie versucht mir zu sagen, dass ich mich anders verhalten soll.
Meine Mädels sagen mir das ständig.
Besonders wenn mich Kerle anquatschen, ich aber keinerlei Interesse daran habe,
mich dumm anbaggern zu lassen, geschweige denn einen Drink mit einen von den Spakkos zu trinken, nur damit die sich nachher das Recht rausnehmen mit mir rummachen zu dürfen.
So bin ich nicht.
Das unterscheidet mich sehr von meinen Freundinnen.
Die treffen sich ja sogar zu One Night Stands....
Ich bin nicht so.
Ich war noch nie so.
Ich bin oldschool.
Auch wenn man es mir niemals zutrauen würde, ich glaube an die große Liebe.
Ich glaube, dass es solche
Liebesgeschichten, wie sie uns aus Hollywood gezeigt werden, wirklich existieren.
Ich wirke auf niemanden wie ein Romantiker, aber wie soll ich diese Seite auch zeigen, wenn ich noch keinem Menschen begegnet bin, der diese Seite an mir, wirklich und aufrichtig sehen wollte.
Aber es ist auch sicher nicht einfach, jemanden wie mich zu überzeugen, viel zu skeptisch, ich traue euch Jungs doch keine zwei Meter.
Woran das liegt?!
Keine Ahnung.
Sicherlich ein Trauma aus vergessener Zeit.
Oder ein Instinkt, der mich Überleben lässt.
Der mich atmen lässt.
Der mich verzweifeln lässt.
Ohne Worte mein Zustand, ohne Worte die Angst die sich in mir breit macht, wenn mir jemand zu nahe kommt.
Selbst wenn es meine Mutter ist, bin ich auf eine Umarmung nicht vorbereitet verkrampfe ich mich und hoffe, dass sie mich los lässt.
