Biografien & Erinnerungen
Bei mir... - beginnt es mit 60

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"Alter, 60, graue Haare"
Veröffentlicht am 02. Februar 2015, 10 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
© Umschlag Bildmaterial: Anna Omelchenko - Fotolia.com
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Über den Autor:

Je älter ich werde, umso weniger gibt es über mich zu sagen :-)
Alter, 60, graue Haare

Bei mir... - beginnt es mit 60

Bei mir beginnt´s mit 60 !

Seit zwei Monaten bin ich 60 Jahre alt. Mir kam die Idee die Dinge und Gedanken, die mich beschäftigen niederzuschreiben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen oder der einen oder anderen gleichen Jahrgangs, oder denen, die irgendwann das Glück haben 60 Jahre und älter zu werden.

Äußerlich, also körperlich, haben die meisten in meinem Alter graue Haare, auch wenn sie gefärbt werden,  sind sie grau, nur eben überdeckt mit Farbe. Es gibt wenige, gesegnete Menschen, die ihre Haarfarbe bis ins hohe Alter haben.

Ich kenne nur ganz wenige. Spontan fallen mir zwei Personen ein. Zähne sind  in diesem Alter überkront, überbrückt, implantiert. Obwohl, meine Schwiegermutter hatte bis zu ihrem Tod noch alle eigenen Zähne. Die vorderen sichtbaren Zähne sind auch noch meine eigenen, ...die hinteren Reihen, na ja, sprechen wir nicht drüber.

Was sonst noch auffällt? Die Taille ist auch nicht mehr so schmal wie früher und das Fettpolster am Bauch wird mich wohl als eiserne Reserve noch lange begleiten.

Die Falten halten sich in Grenzen, liegt wohl an meinem entspannten Geist, der sich nur in Ausnahmen sorgt.

Die Bewegungsabläufe sind verlangsamt. Das Aufstehen, setze ich selten ohne Abstützen um. Habe mir vorgenommen zu testen, ob es auch noch ohne Abstützen geht. Mensch gewöhnt sich oft Handlungsweisen an, die nicht unbedingt erforderlich sind.

Um die Augen herum fühle ich eine Schwere. Ob es an den Lidern liegt, die überlagert sind von der darüber liegenden Haut? Sogenannte Schlupflider. Eine Hautstraffung könnte da vermutlich für mehr Leichtigkeit sorgen, wenn ich nicht dermaßen Angst hätte vor dem Öffnen meiner äußersten Schicht. Gottseidank wurde meine Haut noch nie aufgeschnitten, nein, stimmt

nicht ganz, bei der Geburt des ersten Kindes wurde ein Dammschnitt gemacht. Ich finde mehr muss nicht sein, so lebe ich halt mit meinen schweren Augenlidern.

Dann ist da noch ein ganz außergewöhnliches Zeitphänomen. Der Tag hat 24 Stunden, so wurde es uns beigebracht. Früher, als die Kinder noch zuhause waren, und ich wesentlich mehr Wäsche, und auch Hausarbeit hatte und für mehre Personen kochen musste, Elternabende besuchen, mehr Schmutz im Haushalt anfiel, Taxidienste für die Kinder erledigen musste, mit der Oma zum Arzt fahren, die Gräber gießen und bepflanzen musste und noch arbeiten

ging, reichten die 24 Stunden Zeit. Heute kann ich einige Aufgaben streichen und die Zeit reicht auch gerade.

Na gut, man muss berücksichtigen, dass ich vieles tun kann, was früher nicht der Fall war. Jetzt z. B. es ist später Nachmittag und ich habe die Zeit diesen Text zu tippen.

Meine Aufgaben werden gemächlich erledigt ohne Stress. In früheren Jahren fühlte ich mich doch sehr oft überfordert und gestresst.

Seit die Kinder aus dem Haus sind bin ich umgeben von Ruhe. Da ich ein eher introvertierter Mensch bin, kommt mir das sehr entgegen. Wenn ich mich unter vielen Menschen befinde, z. B. bei einem

Einkaufsbummel in der Stadt, so sehne ich mich nach knapp zwei Stunden regelrecht nach meinem Zuhause auf dem Land. Bin durch und durch ein Landei.

Gerade huscht ein Gedanke vorbei. Er fragt, ob ich zu wenig rede? Das Sprachzentrum meines Gehirns scheint unterfordert zu sein. Kann man reden verlernen? Es ist schon etwas dran, ich kann mich schriftlich besser mitteilen als mündlich. Besteht da Handlungsbedarf? Wenn ja, wer mag mir zuhören? Meist ist es so, dass mir erzählt wird und ich höre zu. Mit Selbstgesprächen muss man vorsichtig sein, nicht dass einem eine Geisteskrankheit unterstellt wird. Vielleicht singe ich jeden Tag eine halbe

Stunde. Singen sollte gefördert werden. Meine Mutter, die eine hervorragende Sängerin war, machte nie einen Hehl daraus, dass ich keinerlei Talent für das Singen besaß.

Auch da ist Youtube eine prima Fundgrube.

Stimmtraining am Laptop!

Man entdeckt neue Stimmqualitäten!

Ich bleibe am Ball.

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Mitmensch
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Lustwirbelnd So persönlich und wertvoll, wie Du Dich selbst reflektierst!
Vor langer Zeit - Antworten
Lindenblatt 
In Deiner Geschichte hast Du alles deutlich auf den "Punkt" gebracht, wobei ich an vielen Stellen ebenfalls mit dem Kopf bejahend nicken konnte.
Ich finde natürliche, graue Haare, ob bei Männern oder Frauen, schön.
Ich würde sie niemals, falls ich sie bei mir irgendwann entdecken sollte, überfärben lassen.
Als Kind war ich strohblond, später mittelblond, mit Anfang 60, dunkelblond. Und auch jetzt, mit 67, habe ich noch keine grauen Haare entdecken können, vielleicht durch Zufall ein Einziges. -zwinker-
Danke für Deine Geschichte, die ich gern gelesen habe.

Liebe Grüße
Linde
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks liebe Mitmenschin, solch Bestandsaufnahme kann schon sehr ernüchternd sein. Wenn der Körper oder einige Teile von einem Tag auf den Anderen den Dienst versagen, mit Dir rum diskutieren .. da ist di Frage, was tun. Ich bin noch nicht im Vernunftstadium der Akzeptanz, vor allem was die Taille anbelangt, weil das mit dem Beenden der Raucherei begann. Ich hoffe, der Körper kann damit umgehen, bald. Ja, sich beim Altern zuzusehen, hat seinen eigenen Reiz. Bin froh, zu lesen, dass ich mich in guter Gesellschaft befinde. Danke fürs Anteil nehmen lassen.

lg der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Mitmensch Lieben Dank für Deine Rückmeldung, das schöne am Altern ist die Gewissheit, dass ich keine Wahl habe. Die Klarheit, dass kämpfen gegen das was ist Energieverschwendung ist. Da wäre ich doch ganz schön doof würde ich die Energie, die mir noch zur Verfügung steht verschwenden :-)
Grüße
Johanna
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks heitere Gelassenheit :-) ?!
Vor langer Zeit - Antworten
Valentin Sechzig na und...genau richtig..:-))
Lg. Valentin
Vor langer Zeit - Antworten
Mitmensch Lieber Valentin,
danke für Deinen aufbauenden Kommentar
incl. :-))
Wünsche Dir einen schönen Tag!
Johanna
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Ich habe mit Schmunzeln Deinen Beitrag gelesen und mich in einigen Punkten wiedererkannt! Was sind schon 60 (ich 66) Jahre! Wir sind weiser geworden, haben eine große Lebenserfahrung und......
Ganz liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Sechzig, na und... Aber was Du so schilderst, habe ich mit schmunzeln gelesen. Warte erst mal ab wenn Du 70 bist und noch älter. :-) Es ist doch weise eingerichtet, dass wir in jungen Jahren Kinder bekommen, jede menge Aufgaben haben und mit zunehmendem Alter nur uns selber gegenüber verantwortlich sind und entscheiden können, wovon wir wieviel wir vertragen. Herbsttag
Vor langer Zeit - Antworten
Mitmensch Hallo liebe Herbsttag!
Genau! Na und!
Ich hoffe ich darf die 70 und evtl älter bei guter Gesundheit erleben.
Es kommt, wie es kommt! :-)
Danke für Deinen Kommentar und lieben Gruß
Johanna
Vor langer Zeit - Antworten
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