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Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 98

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 98 "
Veröffentlicht am 28. Januar 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 98

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 98

Einleitung

Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 98 Der Aufstand


Als Kellvian diesmal erwachte, war es bereits helllichter Tag. Die Sonne schien durch die Fenster des Raumes und tauchte alles in gleißende, fast surreale Helligkeit. Er spürte das angenehme Gewicht von Jiys Kopf an seiner Schulter. Die Gejarn hatte die Augen geschlossen und er konnte ihren ruhigen, gleichmäßigen Atem hören.

Einen Moment spielte Kellvian mit dem Gedanken, einfach liegen zu bleiben, aber das war natürlich unmöglich. Er musste mit Roland und den anderen reden und je früher er das tat, umso

besser. Andre betrieb nach wie vor eine Waffenschmiede, keine Woche von Erindal entfernt. Sie mussten entscheiden, was sie deshalb Unternehmen würden. Vielleicht konnte er sich ja danach zurück stehlen, wenn sie bis dahin nicht ohnehin wach war. So leise wie möglich, um Jiy nicht zu stören, stand er auf und zog sich an. Der Wind, der durch die offenen Fester wehte trug nach wie vor Brandgeruch mit sich, aber bereits schwächer, als noch am Vortag. Die meisten Feuer mussten mittlerweile gelöscht worden sein. Einen Moment sah er auf die Stadt hinaus. Die düsteren Vorahnungen, die ihn noch gestern Geplagt hatten,

schienen mit der Nacht verflogen zu sein. Es war ein schöner Tag… und er hatte Jiy zurück. Nach all der Zeit konnte er es kaum glauben, so seltsam war ihr Treffen hier gewesen. Sie hatte tatsächlich getan, wozu er vielleicht nicht in der Lage gewesen wäre. Andre wieder bis fast hinter die Berge zurück getrieben. Er hatte keine großen Bastionen mehr, keine Festungen, keine Versteckmöglichkeiten… Er blickte noch einmal zurück auf die nach wie vor schlafende Gestalt, die sich in ihrer Decke zusammengerollt hatte. Hätte sie ihm nicht schon alles bedeutet, vielleicht hätte er sich spätestens in diesem Augenblick in sie verliebt. So

oder so, er konnte nicht bleiben. Zumindest nicht für den Moment. Er zog den Umhang um seine Schultern zu und nahm das Schwert an sich. Auch wenn das ein Tag werden sollte, an dem er die Waffe einmal nicht brauchte. So leise wie möglich, zog Kellvian die Tür des Zimmers auf und verschwand nach draußen, auf die Flure des Palastes. Der Weg durch die hellen Flure und offenen Galerien hob seine Stimmung noch mehr. Als er den Empfangsraum erreichte, entdeckte er dort allerdings eine seltsame Szene. Fenisin, Erik und Mhari saßen zusammen an einem Tisch im Licht eines der Fenster. Die beiden Gejarn saßen sich

gegenüber, ein Schachspiel vor sich aufgebaut, während Erik sich lediglich auf seinem Platz zurück lehnte. Mit einem Schmunzeln stellte Kellvian fest, dass er offenbar den Thron der Fürstin Erindals von seinem Platz geholt hatte. Die Füße auf einer freien Fläche auf dem Tisch abgestützt, schaukelte der Arzt bedenklich auf den Hinterbeinen des Stuhls. ,, Morgen Kellvian.“ Er hatte offenbar die Tür gehört, als Kellvian den Raum betreten hatte. Aber woher der Arzt wusste, dass er da war, war ihm ein Rätsel. ,, Wieso spielt ihr eigentlich nicht mit ?“ , wollte er stattdessen wissen und trat

an den Spieltisch heran. ,, Weil er jeden von uns schon drei Mal geschlagen hat.“ , antwortete Mhari und musterte den Arzt dabei, als wollte sie so herausfinden, wie er das Angestellt hatte. ,, Hintereinander.“ ,, Ihr habt nicht zu fällig Roland irgendwo gesehen, oder ?“ ,, Nein.“ , antwortete Erik, der das Spiel der beiden Gejarn konzentriert verfolgte. ,, Aber Syle. Ich hoffe, ihr braucht ihn in den nächsten Stunden nicht.“ ,, Was ist passiert ?“ , fragte Kellvian, als er den leicht schdenfrohen Ton des Arztes bemerkte. ,, Offenbar haben er, Lucien, Quinn Eden und Cyrus sich gestern Abend

einen Spaß daraus gemacht, die Weinkeller zu plündern. Der Zauberer zumindest ist noch nicht wieder aufgewacht. Und ich hoffe, die zwei Fässer, die jetzt leer sind wird keiner vermissen.“ ,, Ich bin sicher, das bereuen sie grade alle.“ ,, Alle bis auf Lucien.“ , antwortete Fenisin. ,, Der Mann ist offenbar schon wieder auf den Beinen. Er und Melchior wollten glaube ich zur Eingangshalle. Vielleicht findet ihr dort ja auch Roland.“ ,, Danke.“ Kellvian nickte dem Ältesten kurz zu, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Das jedenfalls, dachte er,

war mal ein seltsamer Anblick gewesen. Allerdings sollte er sich langsam an so etwas gewöhnen. Vor sich, konnte er bereits Stimmen hören, von denen eine ganz klar Melchior gehörte. Also musste die andere wohl Lucien sein. ,, Versteht ihr Melchior, ich mag Chaos schlicht. Anders als ihr ziehe ich es einfach vor, wenn die Dinge keiner festen Ordnung folgen.“ , meinte er grade. ,, Das heißt für mich nämlich einfach, das ich meine eigenen Regeln schaffen kann. Und wenn ich ganz ehrlich bin, darin bin ich gut.“ ,, Ihr stellt euch dümmer, als ihr seid, Lucien.“ , bemerkte der Seher. ,, Ich glaube einfach nicht wirklich an

Schicksal Melchior.“ . Offenbar unterhielten die beiden sich schon länger, denn Lucien klang seltsam entnervt. ,, Eigentlich habe ich mir angewöhnt, ihm ins Gesicht zu lachen, wenn es etwas von mir will.“ ,, Seht ihr und genauso läuft man ihm in die Falle.“ Ein wissendes Lächeln huschte über das Gesicht des Sehers. ,, Davor wegzulaufen führt meist genau dazu. Hingegen… sich ihm zu stellen… man könnte sagen in all meinem Lebensjahren habe ich ein paar Mal erlebt, das man das Schicksal überraschen kann.“ Melchior und Lucien gingen nebeneinander den Flur entlang und

hatten ihn offenbar noch nicht bemerkt. Kellvian schloss ein Stück zu den beiden auf. ,, Wie gesagt, ich glaube erst gar nicht daran. Kellvian mag das anders sehen, aber ich hatte bisher immer damit Glück.“ ,, Das ist praktisch dasselbe. Glück und Schicksal, meine ich.“ ,, Götter, ihr verdreht einem ja die Worte im Mund.“ Der kaiserliche Agent schlug sich mit den Händen vor den Kopf. ,, Und warum rede ich mit euch überhaupt über so etwas ? Ich wünschte grade wirklich ich hätte noch Wein von gestern übrig.“ ,, Ich habe schon gehört, das wir wegen

euch die Keller auffüllen müssen.“ , machte Kellvian die beiden Männer schließlich auf sich aufmerksam. ,, Ihr habt nicht zufällig Roland gesehen ?“ ,, Nein, aber…“ Lucien stockte, als sich ihnen eilige Schritte näherten. Die Gestalt, die sich ihnen näherte, trug die Offiziersuniform der kaiserlichen Garde. Und unter der offenen Jacke gut sichtbar mehrere Verbände, welche die Wunden verdeckten, die er sich bei der Schlacht um Erindal zugezogen hatte. ,, Ich glaube das ist er.“ Der General sah aus, als wäre er den Großteil der Strecke gerannt. Schlitternd kam Roland zum Stehen, als er Kellvian und die anderen

erkannte. ,, Herr…“ Kellvian blinzelte, unsicher, was er von der Situation halten sollte. ,, Roland ? Ich habe euch gesucht, wir…“ ,, Verzeiht mir, aber ich fürchte wir haben ein Problem.“ , unterbrach ihn der Mann hastig. Er wirkte nicht nur so, als wäre er gerannt, stellte Kell fest, sondern aufs höchste alarmiert. Seine Hand ruhte sicher am Schwertgriff, als befürchte er, sich jeden Moment verteidigen zu müssen. ,, Was ist passiert ?“ , fragte Kellvian plötzlich angespannt. Natürlich hatte es nicht einmal friedlich bleiben können, oder? Seine gesamten Befürchtungen und

Ängste waren auf einen Schlag wieder da. ,, Roland, was ist los ?“ ,, Erindal… sie…“ Der Mann holte tief Luft und sammelte sich, dann fuhr er mit der altgewohnten Ruhe und Disziplin fort : ,, Herr, die halbe Stadt muss auf den Beinen sein. Sie haben vor einer Stunde begonnen, sich in den Gärten und Straßen um den Palast zu sammeln. Ich habe es anfangs nicht weiter beachtet, aber mittlerweile… Sie rufen nach euch. Und ich meine das nicht im guten Sinne. Wir mussten die Tore schließen.“ Kellvian seufzte. ,, Ich verstehe. Wurde jemand verletzt?“ ,, Bisher nicht, ich habe allen Gardisten befohlen, sich in der Eingangshalle zu

sammeln. Nur für den Fall, das ir uns verteidigen müssen. Es gibt mit mir mindestens dreihundert Musketiere, die sich innerhalb der Palastmauern aufhalten und auf ein Zeichen kommt uns jederzeit der Rest der Armee zur Hilfe.“ ,, Ihr wollt sie also einfach vertreiben ?“ , fragte Melchior. Er sah besorgt von Kellvian über Lucien zu Roland. ,, Das werden sie sich sicher nicht einfach gefallen lassen.“ Nein, ganz sicher sogar nicht. Kellvian war genau so klar, dass man eine so große Gruppe kaum friedlich dazu bewegen konnte, wieder ihrer Wege zu ziehen.

,, Wenn es nötig wird werde ich diese Bauern nicht nur vertreiben, Seher. Mir ist ziemlich egal, ob ihnen das gefällt. Wenn sie uns attackieren, werden wir uns wehren.“ , gab der General zurück. ,, Ihr werdet nichts dergleichen tun.“ , unterbrach Kellvian ihn. Normalerweise war der Mann doch nicht so schnell, gleich zur Waffe greifen zu wollen? Er hatte ja schon damit gerechnet, das ihn bei weitem nicht alle Bewohner Erindals willkommen heißen würden, aber das? ,, Zuerst einmal, will ich mir selber ein Bild machen.“ ,, Wie ihr wünscht, ich kann und werde euch nicht aufhalten. Aber Herr… seit

Vorsichtig, egal, was ihr tut. Ich habe schon wütende Menschenmengen gesehen, Deserteure, Meutereien, Aufstände, aber das ist… anders, als das. Ich glaube kaum, das ihr sie mit Worten beschwichtigen könnt.“ Kellvian nickte nur. Das würde er schon selber beurteilen, dachte er bei sich. Aber Roland klang so nervös, wie er ihn noch nie erlebt hatte. Was konnte den sonst bedachten Krieger bitte in so einen Zustand versetzen? Kellvian wollte es gar nicht herausfinden. Und doch blieb ihm wohl keine Wahl. Dieses Mal kam ihm der Weg weiter durch die hellen Flure nicht mehr so heiter vor. Im Gegenteil. Seine Hand

schloss sich unwillkürlich um den Schwertgriff, während er und die anderen Roland folgten. Schon lange bevor sie die große Eingangshalle erreichten, stießen sie auf die ersten Posten. Roland hatte wirklich kein Risiko eingehen wollen wie es schien. Die Männer standen Anfangs noch weit auseinander, jeweils in Zweiergruppen beisammen. Je näher sie der Halle kamen, desto näher standen sie jedoch und unter dem von Säulen getragenen Dach des Palastzugangs schließlich, erwartete sie ein dichtes Spalier von Soldaten, die meisten davon in den dunkelblauen Uniformen der kaiserlichen

Leibgarde. Kellvian schätzte, das es gut hundert oder mehr sein mussten. Trotzdem war es beinahe totenstill in dem weiten Saal. Oder zumindest, dachte er, wäre es das gewesen, wenn da nicht die Schreie und Rufe gewesen wären, die aus hunderten, wenn nicht tausenden Kehlen zu kommen schienen. Die wütenden Rufe wurden durch die dicken Steinmauern und die geschlossenen Tore gedämpft, so dass er nicht viel verstehen konnte. Nur ein Wort, das immer wieder auftauchte, erkannte er ganz klar. Und das war sein Name… Ihm wurde leicht mulmig zu Mute, als er in Richtung der Tore sah. Roland hatte wirklich nicht übertrieben, was die Wut

der Leute draußen anging. ,, Wie viele sind da draußen ? , wollte Kellvian wissen. ,,Genau kann ich es nicht sagen.“ , antwortete Roland ernst. ,, Aber ich würde schätzen mindestens zweitausend.“ Zweitausend. Kellvian zögerte. Das waren viele. Sie würden nicht hier rein kommen, egal was sie versuchten, so viel war klar. Und vermutlich würden sie sich gegen Abend oder spätestens irgendwann in der Nacht davonstehlen, wenn ihre Wut verraucht war. Aber was dann ? Sie würden diesen Tag nicht vergessen, da war er sich sicher. Er zumindest würde es nicht. Der Tag an dem der Kaiser selbst es weder fertig

brachte, sie zu vertreiben, noch sich ihnen zu stellen. Er hatte sich noch nicht Entschieden, als Schritte die gedämpften Stimmen von draußen überlagerten. Jiy sah sich besorgt zwischen den Reihen der Gardisten um, bis sie ihn, Roland und die anderen entdeckte. ,, Kellvian.“ Sie war sofort bei ihnen. ,, Ich habe die Rufe draußen gehört. Was ist da los?“ ,, Genau das möchte ich herausfinden, Jiy. Irgendetwas hat die halbe Bevölkerung Erindals auf die Straße getrieben. Oder genauer, vor den Palast. Und ich will wissen, was. Lasst die Tore öffnen Roland. Ich gehe das Risiko ein

und rede mit ihnen.“ ,,Herr…“ ,, Die Garde kann jederzeit eingreifen, wenn ihr es für nötig haltet.“ , beschwichtigte er den Mann, bevor er seinen Protest vorbringen konnte. Aber auch Kellvian war klar, dass das keine wirkliche Sicherheit bot. Wenn diese Leute da draußen so aufgebracht waren, wie sie sich anhörten, konnten die Garde ihn im Zweifelsfall nicht einfach raushauen, bevor man versuchte, ihn in Stücke zu reißen.

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abschuetze oh man, dumm oder mutig^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Vermutlich beides^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Das war wirklich nur eine kurze Ruhe!
Was könnte die Leute aber wirklich nur so gegen Kellvian aufgebracht haben? Dass er ihre Stadt eingenommen hat? Das kommt mir aber auch etwas seltsam vor. Wie auch immer - Cliffhänger lässt grüßen! XDDD
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Hello Cliffhanger old friend-^^
Was die Leute angeht, ich habe glaube schon genug Hinweise gegeben, das man eigentlich darauf kommen könnte. Mal sehen.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Entsetzlich!
Bin ich schon so unaufmerksam geworden?
Oder hab ich mich von den herzerwärmenden Kapitelchen einfach einlullen lassen? Was auch immer, ich freu mich, wenn es weitergeht. Wahrscheinlich geht mir dann eh ein Licht auf! XDDD
LG Tera
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